Erstmals mehr als eine Million Kongress-Nächtigungen (Plus 17 %), 7 % mehr Veranstaltungen
und 10 % mehr Wertschöpfung
Wien (rk) - "Für den Wiener Kongresstourismus war das Jahr 2005 ein besonders erfolgreiches.
1.748 Kongresse und Firmenevents haben im Vorjahr stattgefunden. Und das bedeutet bereits das dritte Rekordjahr
in Serie. Noch nie waren so viele Kongresstouristen in Wien wie im Jahr 2005. Besonders erfreulich ist, dass wir
bei der Anzahl der Nächtigungen erstmals die Schallmauer von 1 Million überschritten haben. Die damit
verbundene Wertschöpfung liegt mittlerweile bei mehr als 500 Millionen Euro. Dieses Rekordergebnis zeigt,
dass sich unsere Investitionen in Wiens Kongress-Infrastruktur, wie zum Beispiel in die MesseWienNeu rentieren,
und das nicht nur für die Stadt Wien selbst, sondern für ganz Österreich", erklärte Finanz-
und Wirtschaftsstadtrat Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder am Mittwoch (01. 03.) in der Medienkonferenz,
bei der er mit Tourismusdirektor Mag. Karl Seitlinger und Christian Mutschlechner, dem Leiter des Vienna Convention
Bureau im WienTourismus, Wiens Kongressbilanz 2005 präsentierte.
"Im Vergleich zum bisherigen Rekordjahr 2004 konnte die Gesamtzahl der Veranstaltungen von 1.633 um 7 % auf
1.748 erhöht werden. Die damit bewirkten Nächtigungen sind von 887.666 im Jahr 2004 um 17 % auf 1.033.996
gestiegen. Jeder Teilnehmer gibt durchschnittlich 360 Euro pro Tag in Wien aus. Der Beitrag, des Kongresstourismus
zum gesamtösterreichischen Bruttoinlandsprodukt ist um 10 % von 456 Millionen Euro auf 503 Millionen Euro
gewachsen. Das Steueraufkommen daraus erhöhte sich um 11 % auf 138,3 Millionen Euro, davon kamen dem Bund
89,8 Millionen zugute und Wien 16,8 Millionen, der Rest den Ländern und Gemeinden. Auch die Auswirkungen auf
den Arbeitsmarkt sind beträchtlich - Wiens Kongresse und Firmentagungen haben 2005 mehr als 10.600 Ganz- jahresarbeitsplätze
gesichert", so Rieder zu den Details der erfolgreichen Kongressbilanz.
Tourismusdirektor Seitlinger wies darauf hin, dass auch der Anteil des Kongresstourismus am Gesamttourismus 2005
wiederum gewachsen ist: "Wien verzeichnete voriges Jahr insgesamt um 4 % mehr Nächtigungen als 2004,
doch bei den Nächtigungen aus dem Kongress- und Firmengeschäft war die Zuwachsrate mit 17 % mehr als
viermal so hoch. Der Beitrag dieses Sektors zu Wiens Gesamtnächtigungsergebnis hat sich damit von 10,5 % auf
11,8 % vergrößert. - Ein wichtiger Aspekt für Wiens Ziel, bis 2010 seine Gästenächtigungen
auf 10 Millionen zu steigern, denn zu den Voraussetzungen dafür gehört, dass sich der Beitrag des Businesstourismus
zum Gesamtaufkommen verstärkt. Der Kongresstourismus, zu dem Kongresse im engeren Sinn, Firmentagungen und
Incentives zählen, spielt dabei eine dominante Rolle.", betonte er.
503 Mio. Euro für Österreichs BIP 2005 durch Kongresse und Firmentagungen in Wien
Wiens gesamtes Kongressgeschehen 2005 hat Dr. Martina Stoff- Hochreiner (Unternehmensberaterin und Lehrbeauftragte
an der Wirtschaftsuniversität Wien) im Auftrag des WienTourismus analysiert. Allein die 512 Kongresse im engeren
Sinn (146 nationale und 366 internationale) bewirkten laut ihrer Studie eine landesweite Wertschöpfung von
415,3 Millionen Euro. Dies umfasst alle inlandswirksamen Ausgaben der Teilnehmer und des Veranstalters - nicht
nur die direkten Ausgaben, sondern auch Umsätze, die in "vorgelagerten" Wirtschaftszweigen verursacht
wurden (z.B. bei Nahrungs- und Genussmittelproduzenten, Banken, Versicherungen, im Baugewerbe usw.). Die Tagesausgaben
von Kongressteilnehmern sind deutlich höher als bei Freizeittouristen: Sie geben in Wien pro Kopf und Tag
durchschnittlich 360 Euro aus, während die Gesamtheit aller Wien-Besucher einen Vergleichswert von rund 240
Euro ausweist. Der zweite große Bereich des Kongressgeschäfts sind Firmenveranstaltungen (Tagungen,
Produktpräsentationen, Incentive-Reisen), von denen Wien im Vorjahr 1.236 zu verzeichnen hatte (448 nationale,
788 internationale). Die landesweite Wertschöpfung aus diesem Bereich belief sich auf 87,8 Millionen Euro.
Internationale Kongresse: die Königsdisziplin mit den höchsten Einnahmen für die Destination
Besonders hohen Stellenwert haben die internationalen Kongresse, denn sie sind nicht nur der wichtigste
Indikator für die weltweite Anziehungskraft einer Kongressdestination, sie wirken sich auch am stärksten
auf das Nächtigungsergebnis aus und sind außerdem die ertragreichste aller Formen des Tourismus. Die
durchschnittlichen Tagesausgaben ihrer Teilnehmer in Wien betragen rund 375 Euro pro Kopf. Außerdem fallen
bei ihnen neben den Ausgaben von Teilnehmern und Veranstaltern noch zusätzlich beträchtliche Ausgaben
von im Rahmen der Kongresse ausstellenden Firmen an (von Sonderpräsentationen über Symposien bis zu gesellschaftlichen
Events). Daraus ergeben sich nochmals erhebliche Einnahmen für die Destination.
Kein Wunder, dass internationale Kongresse Christian Mutschlechner, dem Leiter des Vienna Convention Bureau im
WienTourismus, am stärksten am Herzen liegen: "Sie sind eben die Königsdisziplin im Tourismus"
erklärte er, "und das exzellente Jahresergebnis 2005 ist vor allem auf sie zurückzuführen:
Die Teilnehmernächtigungen bei internationalen Kongressen sind im Vorjahr um satte 21 % gestiegen. Zu einer
ganzen Reihe großer Veranstaltungen sind wesentlich mehr Teilnehmer angereist als von den Veranstaltern erwartet.
Man darf - ohne überheblich zu sein - durchaus davon ausgehen, dass die Attraktivität Wiens als Veranstaltungsort
dabei eine nicht unerhebliche Rolle gespielt hat." Die nächtigungsstärksten internationalen Kongresse
2005 hatten humanmedizinische Themen. 40 % der Teilnehmernächtigungen fielen in diesem Bereich an, danach
folgten Veranstaltungen zum Themenkreis Naturwissenschaft und Kongresse zu Wirtschaft und Politik. 13 % der internationalen
Kongresse wurden in den großen Kongresszentren Wiens (RX Messe Wien Congress Center, Austria Center Vienna
und Hofburg Kongresszentrum Wien) abgehalten, 23 % an Universitäten und 20 % in Hotels.
Vorschau auf das Kongress-Jahr 2006
Auch das Jahr 2006 läuft für Wiens Kongresstourismus ausgezeichnet an. Unter den vielen renommierten
Veranstaltungen im heurigen Kongresskalender ist der unmittelbar bevorstehende Europäische Radiologen-Kongress
besonders hervorzuheben, denn er ist Wiens "treuester" Großkongress: Er tagt seit 1991 ausschließlich
in Wien, seit 2000 jährlich. Heuer ist es das 12. Mal, und das entsprechende Abkommen ist derzeit bis 2009
fixiert. Abgesehen von seinem wirtschaftlichen Impact ist er auch eine erstklassige Referenzveranstaltung. Aufgrund
seiner ständigen Entwicklung von Innovationen in Kongresstechnik und -didaktik gilt er als Trendsetter im
europäischen Kongressgeschehen, und Wien hat als sein exklusiver Veranstaltungsort einen starken Vorteil bei
der Akquisition von medizinischen Großkongressen.
Top Veranstaltungen 2006
* Euro Attractions Show 2006, 8.000 Teilnehmer, wo: Reed Messe
von 3. - 5.2;
* Europäischer Radiologie-Kongress, 15.000 Teilnehmer, wo: ACV
von 3. - 7.3.
* Europäischer Kongress zu Osteoporose & Osteoarthritis,
4.000 Teilnehmer, wo: ACV von 15. - 18.4.;
* GV Europäische Geowissenschaftliche Gesellschaft,
8.000 Teilnehmer, wo: ACV von 2. - 7.4.;
* Tagung der Europäischen Gesellschaft für Leberforschung,
3.000 Teilnehmer, wo: ACV von 26. - 29.4.;
* Europäischer Kongress zu Allergologie & Immunologie,
5.000 Teilnehmer, wo: ACV von 10. - 14.6.;
* Europ. Vereinig. d. Geowissenschaftler und Ingenieure
4.500 Teilnehmer, wo: Reed Messe von 12. - 15.6.;
* Europäischer Kieferorthopädie-Kongress, 2.000 Teilnehmer,
wo: Hofburg von 4. - 8.7.:
* Europäisches Forum für Neurowissenschaft, 6.000 Teilnehmer,
wo: ACV von 8. - 12.7.;
* Europäischer Anti-Aging-Kongress, 2.500 Teilnehmer,
wo: Hofburg von 18. - 21.10.:
* Europäischer Sexualmedizin-Kongress, 2.200 Teilnehmer,
wo: Hofburg von 3. - 6 12.; |