Bilaterales Gespräch mit dem serbischen Außenwirtschaftsminister
Dr. Milan Parivodic
Brüssel (bmwa) - Wirtschafts- und Arbeitsminister Dr. Martin Bartenstein ist am Monttag (27. 02.)
mit dem Minister für Internationale Wirtschaftsbeziehungen der Republik Serbien, Dr. Milan Parivodic,
zu einem Arbeitsgespräch zusammengetroffen. Anlass des Besuches des serbischen Außenwirtschaftsministers
war die Unterzeichnung eines "Memorandum of Understanding" über die Intensivierung der österreichisch-serbischen
Wirtschaftsbeziehungen. Das Memorandum trägt der weitgehenden Verselbstständigung der Teilrepubliken
im Rahmen der Staatenunion auf wirtschaftlichem Gebiet Rechnung und bietet ausgezeichnete Rahmenbedingungen für
die Ausweitung der außenwirtschaftlichen Kooperation zwischen Österreich und Serbien, vor allem im Außenhandels-
und Investitionssektor. Gleichzeitig wird es die Realisierung gemeinsamer Projekte unterstützen und fördern.
Im Mittelpunkt des anschließenden Gespräches standen vor allem Fragen im Zusammenhang mit dem weiteren
Ausbau der bilateralen wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Österreich und Serbien sowie den Möglichkeiten
der Förderung österreichischer Investitionen in Serbien.
Zur Sprache kamen auch die Entwicklungen rund um die österreichische Beteiligung am serbischen Mobiltelefonunternehmen
Mobtel. Bartenstein sprach sich für eine Lösung aus, die für beide Seiten annehmbar ist. Minister
Parivodic antwortete Bartenstein, dass er sich für eine Lösung einsetzen werde, die auch die österreichischen
Investoren zufrieden stelle.
Der Außenhandel zwischen Österreich und der Staatenunion Serbien und Montenegro, so Bartenstein, entwickle
sich seit dem Jahr 2000 äußerst positiv. So hat sich das Außenhandelsvolumen von 216,4 Mio. Euro
im Jahr 2000 auf fast 500 Millionen Euro (Jänner bis November 2005) mehr als verdoppelt. Die österreichischen
Exporte nach Serbien und Montenegro sind vom Jänner bis November 2005 auf rund 390 Millionen Euro angestiegen.
Die Zahlen belegen, so Bartenstein, dass die Anziehungskraft Serbien und Montenegros als Zielland für österreichische
Exporte stark zugenommen habe.
Laut Schätzung der österreichischen Außenhandelsstelle Belgrad haben österreichische Firmen
bisher rund 1 Milliarde. Euro in der Staatenunion investiert und damit Slowenien und die USA überholt. Österreich
ist somit der größte Investor in Serbien und Montenegro. Der Anstieg österreichischer Investitionen
sollte auch weiter anhalten, nicht zuletzt wegen des großen Interesses österreichischer Unternehmen
an den anstehenden Privatisierungen, vor allem am Erdölsektor und im Bereich Telekommunikation und Lebensmittelindustrie,
sowie verschiedener Markteinstiegs- bzw. Expansionspläne am Groß- und Einzelhandelssektor.
Die österreichische Präsenz in Serbien zeigt sich auch an der Anzahl österreichischer Firmenniederlassungen.
Waren es im Sommer 2000 etwa 40 Niederlassungen, so sind es nunmehr bereits über 170. Laut serbischer Statistik
liegt Österreich damit vor Deutschland und Italien. |