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Architekturzentrum präsentiert den "unbekannten Loos: Walter" |
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Wien (rk) - Dem bis heute weitgehend unbekannten Architekten Walter Loos widmet das Architekturzentrum Wien
eine Ausstellung, die vom 2. März bis 22. Mai 2005 zu sehen ist. Mit seinem berühmten Namensvetter Adolf
Loos nicht verwandtschaftlich verbunden, hat Walter Loos (1905 bis 1974) zunächst in Wien und ab 1940 in Buenos
Aires als Architekt und Möbeldesigner für die Zeit repräsentative und dabei individuell geprägte
Arbeit geleistet. Die von Sonja Pisarik kuratierte Schau im Architekturzentrum gibt einen Einblick in die Arbeit
von Loos in Wien und nach der Emigration in Argentinien und widmet auch seiner Ehefrau, der Modeschöpferin
Fridl Loos (1905 -2000) und seinem Halbbruder Hermann Loos (1921 - 2004), der ebenfalls als Architekt in Argentinien
Karriere machte, Raum zur Darstellung ihrer Schöpfungen. Pläne, Fotos, Entwurfszeichnungen, Häuser,
Möbel Mode von Walter, Fridl und Hermann Loos ergeben ein breites Themenspektrum, das durch einen architektonischen
Streifzug durch das Buenos Aires der 1940er Jahre und einen Überblick über in Südamerika tätige
österreichische Architekten unter dem Titel "Paraíso Latinoamericano"ergänzt wird. Walter Loos hat bereits in jungen Jahren in Wien und Umgebung Einfamilienhäuser geschaffen, die sich durch klare Formen, Eleganz und Wohnlichkeit auszeichnen, so mit einem Beitrag zur Werkbundsiedlung, einem Haus für den Komponisten Alexander Zemlinsky und dem Haus Luser in Kritzendorf, das für Roland Rainer das "zweitschönste Haus Österreichs" war. Nach der freiwilligen Emigration nach Buenos Aires aufgrund der politischen Verhältnisse in Österreich setzte er dort seine Arbeit mit einem eigenen Atelier fort, schuf unter anderem ein klassisches Patio-Haus und eine in ihrer Raumökonomie bestechende Einraumwohnung. Als Möbel- und Lampendesigner entwickelte er ein wohnliches Mobiliar mit schlichten Formen, das bis heute durch Funktionalität und Ästhetik besticht. Fridl Loos entwickelte in künstlerischer Partnerschaft mit ihrem Mann eine eignen Modelinie, die europäische Schneiderkunst mit argentinischer Folklore verband und zu zeitloser Eleganz formte. Prominente Kundinnen weit über Argentinien hinaus verhalfen ihr in den besten Zeiten ihres Schaffens zu großem Erfolg. Als Architekt und Möbeldesigner machte auch Hermann Loos Karriere, der seinem Halbbruder nach Südamerika folgte und vor allem mit Möbeln von klassisch-elegantem Zuschnitt und einfallsreicher Funktionalität Erfolg hatte. Die Ausstellung wird von einem Rahmenprogramm begleitet, das Überblicksführungen und auch Workshops für Kinder ab 6 Jahren anbietet. Bereits am kommenden Sonntag, 5. März, gibt es einen Sonntagstour zu Wiener Bauten und Einrichtungen von Walter und Hermann Loos, eine Podiumsveranstaltung zu "Paraíso Latinoamericano" findet am 17. Mai statt. Informationen: http://www.azw.at/ |
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