Eine Allianz für Deutschlands digitales Gedächtnis  

erstellt am
01. 03. 06

Daten für die Zukunft erhalten - Kompetenzen vernetzen
Frankfurt (mpr) - Auf der diesjährigen CeBIT vom 9. bis 15. März 2006 präsentieren sich am Stand des Bundesministeriums für Bildung und Forschung BMBF zukunftsweisende Projekte zur Langzeitarchivierung digitaler Objekte.

Das Thema "Langzeitarchivierung digitaler Objekte" ist auf der CeBIT 2006 (9. bis 15. März 2006 in Hannover) am Stand des Bundesministeriums für Bildung und Forschung BMBF (Halle09, Stand B40) mit den Projekten "kopal" (Kooperativer Aufbau eines Langzeitarchivs digitaler Informationen) und "nestor - Kompetenznetzwerk Langzeitarchivierung" vertreten. Auf der weltgrößten Messe für Informations- und Kommunikationstechnologie rücken in diesem Jahr Networking und Wissensvermittlung in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Mit seiner Beteiligung markiert das BMBF einen weiteren Höhepunkt im "Jahr der Informatik 2006". Mit der Veranstaltungsreihe soll in diesem Jahr das Interesse an Themen rund um die digitale Entwicklung der Gesellschaft in einer breiten Öffentlichkeit geweckt werden.

Die beiden vom BMBF geförderten Projekte "nestor" und "kopal" machen im Rahmen der CeBIT 2006 auf die technologischen und logistischen Herausforderungen aufmerksam, die mit der Sicherung der Langzeitverfügbarkeit digitaler Ressourcen für unser kulturelles und wissenschaftliches Erbe verbunden sind.

Hans Liegmann, Projektleiter "nestor", Die Deutsche Bibliothek, charakterisiert die Situation beim Erhalt digitaler Daten: "Das Problem der Archivierung digitaler Dokumente ist weltweit bisher nicht gelöst. Unsere Projekte gehen mit der Bündelung nationaler Kompetenzen einen wichtigen Schritt in diese Richtung. Dabei halten wir die internationale Zusammenarbeit bei der Entwicklung von Archivsystemen im Blick." Das Projekt "nestor" baut ein Kompetenznetzwerk zur Langzeitarchivierung und Langzeitverfügbarkeit digitaler Quellen für Deutschland in einer dauerhaften Organisationsform auf und bereitet die Abstimmung für die Übernahme von Daueraufgaben vor. Projektpartner beim Aufbau des Kompetenznetzwerks sind neben Der Deutschen Bibliothek, die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek (SUB) Göttingen, der Computer- und Medienservice sowie die Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin, die Bayerische Staatsbibliothek München, die Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns, das Institut für Museumskunde Berlin und das Bundesarchiv Koblenz.

Das Projekt "kopal" widmet sich dem Aufbau eines kooperativen Archivsystems zur Sicherung der Langzeitverfügbarkeit digitaler Dokumente. Die Flash Animation "kopal-Demonstrator", die bei der CeBit erstmals gezeigt wird, veranschaulicht Konzept und Arbeitsablauf des kopal-Archivssystems. Unter der Leitung Der Deutschen Bibliothek entwickeln die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB), die Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbH Göttingen (GWDG) und die IBM Deutschland GmbH eine Archivierungslösung, die sich in bestehende Informationssysteme und Arbeitsabläufe integrieren lässt. Diese technische und organisatorische Infrastruktur wird künftig Gedächtnisorganisationen wie Archiven, Bibliotheken und Museen zur Nachnutzung zur Verfügung stehen.

Die Informations- und Kommunikationsplattform http://www.langzeitarchivierung.de bietet die Möglichkeit, sich über die Aktivitäten des Kompetenznetzwerks "nestor" und über aktuelle Projekte, Entwicklungen in der digitalen Langzeitarchivierung und Fachveranstaltungen zu informieren. Dort werden auch Informationsmaterial und Projektergebnisse, wie Expertisen und Ratgeber, zum Download bereitgestellt. Mit einer interaktiven Datenbank bietet "nestor" außerdem eine Plattform für den interdisziplinären Austausch zu Themen, die die Langzeitarchivierung digitaler Objekte betreffen.

Weitere Informationen zum Projekt "kopal" und Materialien zur technischen Realisierung des Archivs bietet die Website des Projektes http://www.kopal.langzeitarchivierung.de. Ohne standardisierte Formate, Transportwege und Systemschnittstellen ist ein arbeitsteiliges Zusammenwirken von Archivsystemen deutlich erschwert. Mit dem so genannten "Universellen Objektformat" hat "kopal" ein Archiv- und Austauschformat entwickelt und implementiert, mit dem digitale Objekte zusammen mit ihren Metadaten archiviert und zwischen Institutionen und Archivsystemen ausgetauscht werden können.
     
zurück