Zweite Grenzüberschreitende Kunstausstellung in Polen
Linz (lk) - Das europäische Wissenschafts- und Kunstprojekt "Johannes von Nepomuk - der
Heilige Mitteleuropas" wird vom Büro für kulturelle Auslandsbeziehungen des Landes Oberösterreich
nun auch in der polnischen Stadt Cieszyn/Teschen präsentiert.
Von 1.3. bis 2.4.2006 wird die Ausstellung im Schloß Sztuki und im Schlesischen Museum Teschen gezeigt. (1779
hatte der Friede von Teschen den Bayerischen Erbfolgekrieg beendet. Österreich verzichtete auf Bayern, erhielt
aber das Innviertel.)
Am Eröffnungstag wird auch eine Konferenz über die Bedeutung des Johannes von Nepomuk abgehalten.
Im Staatlichen Archäologischen Museum in Warschau wird bereits mit großem Erfolg der 1. Teil der Ausstellung
seit 17.1. gezeigt und ist noch bis 13.3.2006 zu sehen.
Gezeigt werden Monumentalmalereien von Künstlern aus 12 Ländern Europas. In ihren Arbeiten setzen sie
sich mit der Persönlichkeit des Johannes von Nepomuk und dem sich soeben wieder vereinigenden Neuen Europa
auseinander.
Der erste Teil des europäischen Wissenschafts- und Kunstprojektes "Sanctus Ioannes Nepomucenna Medioeuropaensis"
wurde von 1999 bis 2004 als permanentes internationales Künstlersymposion in Plasy abgehalten. 41 Malerinnen
und Maler aus Tschechien, Slowakei, Polen, Österreich, Ungarn, Italien, Frankreich, Deutschland, Schweden,
Großbritannien, Bosnien-Herzegowina und Kanada haben daran teilgenommen und 54 Bilder in den Formaten 2 x 2 m
und 2 x 3 m fertiggestellt. Den zweiten Teil des Projektes bilden die bis jetzt über zehn Großausstellungen
dieser Arbeiten in Österreich, Deutschland, Tschechien, Italien und Belgien.
Österreich ist in dieser repräsentativen Schau durch Paul Horn, Anka Luger, Erwin Reiter, Edda Seidl-Reiter
und Wolfgang Stifter vertreten.
Der gedankliche Ausgangspunkt des gesamten Projektes ist die These, der Kulturraum "Mitteleuropa" lasse
sich durch den Verbreitungsbereich der Johannes von Nepomuk-Verehrung veranschaulichen.
Anders gesagt: Mitteleuropa ist dort, wo Johannes von Nepomuk bekannt ist, verehrt wird und wo sich Bilder und
Skulpturen des Heiligen befinden. Interethnisch verbindende Elemente, wie Geschichte, Kultur, Tradition sowie gemeinsame
Wertvorstellungen aber auch die Betonung von Ethik und Moralität werden durch ihn verkörpert und stellen
- nach dem Fall des Eisernen Vorhangs - Fundamente für das neue "Haus Europa" dar. So formuliert
Dr. Aldemar Schiffkorn, der Initiator und Leiter des Büros für kulturelle Auslandsbeziehungen des Landes
Oberösterreich, die Projektidee.
Absicht der Kunstausstellungen ist es, die Besucher visuell mit dem Thema zu konfrontieren und für die Idee
des neuen Mittel-Europa zu sensibilisieren.
Zur Ausstellung ist in der "Edition Grenzgänger" ein viersprachiger Katalog mit Texten von Karel
Drhovský, Jirí Gru?a, Johanna von Herzogenberg, Václav Vokolek und Aldemar Schiffkorn erschienen
(112 Seiten, 176 Abb., brosch., ISBN 3-901246-27-4) und zum Preis von € 15 über das Büro für kulturelle
Auslandsbeziehungen zu beziehen: Landstraße 31, A-4020 Linz, Telefon 0732/7720-15474.
Das Ausstellungsprojekt ist eine der zahlreichen europäischen Initiativen des Landes Oberösterreich,
die von dessen Büro für kulturelle Auslandsbeziehungen projektiert und realisiert werden - bisher über
251 "Grenzgänger"-Projekte.
Weitere Präsentationen der Ausstellung "Johannes von Nepomuk - der Heilige Mitteleuropas" sind im
Museum Mimara in Zagreb (19.4.-14.5.2006) und in Stift Stams (2.7.-8.10.2006) sowie in anderen mitteleuropäischen
Städten geplant. |