Ergebnisse des WIFO-Investitionstests vom Herbst 2005
Wien (wifo) - Heuer wird die österreichische Wirtschaft ihre Bruttoanlageinvestitionen auf breiter
Basis ausweiten: Sachgütererzeuger und Bauwirtschaft wollen deutlich mehr investieren als im vergangenen Jahr.
Ersatzbeschaffung und Rationalisierung stehen dabei im Vordergrund. Die rege Investitionstätigkeit in der
Sachgütererzeugung lässt erfahrungsgemäß auf eine Ausweitung auch im Dienstleistungssektor
schließen. Die Elektrizitätswirtschaft will ihre Investitionen heuer ebenfalls deutlich anheben.
Nach der zögerlichen Haltung im Vorjahr wollen die Unternehmen der Sachgütererzeugung ihre Investitionen
heuer deutlich steigern (nominell +8,3%; 2005 –4,6% gegenüber dem Vorjahr). Die zentralen Motive sind der
Ersatz alter Anlagen (37% der Nennungen) und Rationalisierungen (30% der Nennungen), während die Kapazitätsausweitung
eher im Hintergrund steht (18% der Nennungen). Getragen wird die Investitionssteigerung von den Herstellern von
Vor- und Zwischenprodukten sowie den Konsumgüterproduzenten. Die Kfz- und die Investitionsgüterindustrie
wollen ihre Investitionen einschränken.
Auch im Dienstleistungssektor dürften die Investitionen 2006 steigen. Erfahrungsgemäß verläuft
ihre Entwicklung hier weitgehend parallel mit jener in der Sachgütererzeugung. Insbesondere gilt das für
den Groß- und Einzelhandel, den Transportsektor und die Softwarebranche.
Wegen der guten Baukonjunktur wollen die Bauunternehmen heuer ebenfalls mehr investieren als im Vorjahr (nominell
+7,7%). Wie in der Sachgütererzeugung dominieren Ersatzbeschaffungen (55% der Nennungen) und Rationalisierungen
(28% der Nennungen) gegenüber Kapazitätsausweitungen (8% der Nennungen). Die Elektrizitätswirtschaft
plant für 2006 nominell um 14,7% höhere Investitionen als im letzten Jahr.
Quelle: WIFO
Autoren: Margarete Czerny, Martin Falk, Gerhard Schwarz |