Erster Arbeitstag des informellen Außenministertreffens stand im Zeichen von Nahem Osten
und Iran
Salzburg (bmaa) - In Salzburg begann am Freitag (10. 03.) unter Vorsitz von Außenministerin
Ursula Plassnik das zweitägige informelle Treffen der Außenminister. Im Mittelpunkt der Gespräche
am ersten Tag standen die Situation im Nahen Osten und im Iran, der Dialog der Kulturen und Religionen sowie die
in Kürze stattfindenden Wahlen in der Ukraine und in Belarus.
“Im Nahen Osten stehen wir nach dem Wahlsieg der Hamas vor neuen und schwierigen Gegebenheiten, die einer sorgfältigen
Evaluierung und Begleitung bedürfen. Es gibt in dieser Situation kein ‚business as usual’, sondern wir haben
nach dem Wahlsieg der Hamas sowohl in der Europäischen Union als auch im Rahmen der internationalen Gemeinschaft
sehr klar gemacht, was unsere Botschaft ist. Diese Botschaft hat sich nicht geändert“, so Außenministerin
Plassnik. Sie betonte, dass es wichtig sei, in dieser Übergangsphase die gemeinsamen Erwartungen an eine zukünftige
palästinensische Regierung klar zu kommunizieren. „Unser Ziel ist: Gewaltlosigkeit einschließlich Niederlegung
der Waffen, Anerkennung des Existenzrechts Israels sowie die Einhaltung der bestehenden Abkommen“, erläuterte
Plassnik. Einerseits wolle die Europäische Union die finanzielle Hilfe für die palästinensische
Bevölkerung weiter leisten, aber andererseits sei eine Unterstützung für terroristische Zwecke
ausgeschlossen, so Plassnik weiter. „Es ist wichtig, dass diese Botschaft ankommt. Es liegt in der Verantwortung
der künftigen Regierung, wie sie mit dieser Botschaft umgeht“, machte die Außenministerin deutlich.
Zum Thema Iran sagte die Ratsvorsitzende: „Ein Wort der Klärung: Das Recht auf friedliche Nutzung von Atomenergie
für den Iran steht außer Zweifel. Darum geht es in der aktuellen Debatte aber nicht. Der letzte Bericht
der Atomenergiebehörde hat gezeigt, dass sehr substantielle Unklarheiten und Ungewissheiten weiterhin bestehen.
Die verlorene Vertrauensbasis muss dringend wieder hergestellt werden. Die Geschlossenheit der internationalen
Gemeinschaft in dieser Frage ist weiterhin gegeben. Für eine Lösung auf diplomatischem Weg ist immer
noch Zeit, Gelegenheit und Wille vorhanden“, so Plassnik. Es sei nun auch wichtig, den Kontakt zur Zivilgesellschaft
im Iran zu verbessern, um die Botschaft der internationalen Gemeinschaft dem iranischen Volk verständlich
zu machen. |