LH Haider: ORF-Film soll Kärnten-Bewusstsein über Landesgrenzen hinaus tragen – Österreich
soll Fürstenstein auf seine Münzen prägen
Klagenfurt (lpd) - Die Geschichte des Kärntner Fürstensteins als ältestes Rechtsdenkmal
Österreichs sowie dessen Bedeutung und Wertigkeit für Kärnten will eine aktuelle Fernsehdokumentation
des ORF-Landesstudios Kärnten ins Bewusstsein der Menschen rücken. Der mit Unterstützung des Landes
produzierte Film wird am 12. März um 18.30 Uhr auf ORF 2 gezeigt. Donnerstag (09. 03.) Abend erfolgte
die Vorpräsentation im Großen Wappensaal des Klagenfurter Landhauses. Hierhin hat kürzlich auch
der Fürstenstein zurück gefunden, nachdem er rund 100 Jahre lang im Klagenfurter Landesmuseum aufgestellt
war.
Landeshauptmann Jörg Haider erwartet sich von der Fürstenstein-Doku, dass sie das Kärnten-Bewusstsein
über die Landesgrenzen hinaus trägt. Der Film soll auch in Kärntner Schulen gezeigt werden, wo allgemein
der Unterricht in Landesgeschichte ausgebaut werden soll. Haider sprach auch die "demokratische Zeremonie"
bei den Machtübernahmen am Fürstenstein an. "Der neue Fürst musste dem Volke passen",
meinte er. Auf das Vorhaben der slowenischen Regierung, den Fürstenstein auf ihre neuen Euro-Münzen zu
prägen, nannte Haider eine mögliche Antwort: So sollte auch Österreich den Fürstenstein auf
seine Münzen prägen. "Damit wäre dieses Rechtsdenkmal in Verbindung mit der nationalen Geschichte,
zu der es wirklich hingehört", betonte er.
Für Haider erklärt die Geschichte des Fürstensteins, "warum die Kärntner so stolz auf
ihr Land sind". Viele Momente in der Geschichte hätten nämlich dazu beigetragen, dass das Land als
besondere Einheit empfunden werde. So hätten die Kärntner auch 1918/20 nicht "die nationale Karte
gezogen", sondern der Landeseinheit den Vorrang gegeben. Dieses vom Fürstenstein symbolisierte Selbstbewusstsein
soll den Menschen wieder erklärt und näher gebracht werden. Dazu wurden u.a. auch Fürstenstein-Anstecker
hergestellt.
Über die Geschichte des Kärntner Fürstensteins referierte die Präsidentin des Geschichtsvereins
Kärnten, Claudia Fräss-Ehrfeld. Nachdem der Stein Jahrhunderte unter freiem Himmel gestanden hatte, wurde
er 1862 vom Geschichtsverein "aus dem Dornröschenschlaf erweckt" und im Klagenfurter Landhaus aufgestellt,
erklärte sie. Durch die "unsensible Verwendung des Symbol Kärntens und Österreichs durch Slowenien"
sei der Fürstenstein nun wieder in das Bewusstsein der Kärntner gerückt. Fräss-Ehrfeld strich
hervor, dass nunmehr auch die slowenische Geschichtsschreibung zurück gewiesen habe, dass das frühmittelalterliche
Karantanien, also Kärnten, ein nationaler Vorläuferstaat Sloweniens gewesen sei. Der Fürstenstein
ist für sie auch ein Symbol der Zusammengehörigkeit der beiden Sprachgruppen Kärntens.
ORF-Landesdirektor Willy Mitsche kündigte an, dass die Fürstenstein-Dokumentation am Sonntag, den 12.
März, um 18.30 Uhr auf ORF 2 im Rahmen der Sendung "Österreichbild" gezeigt werde. Die Wiederholung
auf 3SAT werde dann sogar ein europaweites Millionenpublikum erreichen. Gestaltet wurde der Film von Herwig Kohla,
die wissenschaftliche Beratung erfolgte durch den Geschichtswissenschaftler Alfred Ogris. Als Moderator fungiert
der Schauspieler Peter Uray, die Bilder stammen von den Kameraleuten Gerhard Lapan und Dominik Achatz.
Nicht besser gewählt hätte wohl der Standort der Leinwand werden können, auf der die Fürstenstein-Dokumentation
erstmals vor Publikum gezeigt wurde. Direkt über der Leinwand befand sich nämlich das berühmte Fromiller-Fresko
der Fürstenstein-Zeremonie und davor stand der "Hauptdarsteller" selbst. Darauf wies auch Landtagspräsident
Jörg Freunschlag hin, der die "Heimkehr" des Fürstensteins in den Wappensaal als historischen
Augenblick bezeichnete. Für ihn ist dieses Rechtsdenkmal "das steinerne Zeugnis unseres Landes".
Zur Vorpräsentation waren zahlreiche Landespolitiker, Historiker sowie Vertreter der Kirche, des Bundesheeres
und des öffentlichen Lebens ins Landhaus gekommen. Sie bedachten die Dokumentation mit großem und lang
anhaltenden Beifall. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der Militärmusik Kärnten. |