Haubner: Demographie ist wichtiges Thema der Präsidentschaft   

erstellt am
09. 03. 06

Wien (bmsg) - Mit den Folgen der immer älter werdenden Bevölkerung beschäftigt sich derzeit ein Symposium in Wien. Der Rückgang der jüngeren Generation werde die Pflegeleistung innerhalb der Familie auf die Hälfte des heutigen Potenzials reduzieren. Derzeit würden 80 Prozent der pflegebedürftigen älteren Menschen in der Familie betreut.

Heute gäbe es weltweit 600 Millionen Menschen über 60 Jahre, erklärte Sozialministerin Ursula Haubner. Spätestens 2050 werde diese Altersgruppe zwei Milliarden Menschen umfassen. In Österreich soll der Anteil der über 60-Jährigen schon 2035 auf über 30 Prozent der Bevölkerung steigen, betonte die Ministerin.

Für Gesundheit im Alter sei for allem ein "partnerschaftliches Verhältnis zum eigenen Körper" wichtig, stellte Gesundheitsministerin Rauch-Kallat fest. Dieses finde sich laut einer neuen österreichischen Studie stärker bei Frauen als bei Männern. "Zu den wichtigsten Risikofaktoren, die vom Gesundheitsverhalten abhängig sind, zählt das Übergewicht", so Rauch-Kallat. Insgesamt seien 62 Prozent der Österreicher ab 50 übergewichtig, 17 Prozent seien sogar schwer übergewichtig.

Ziel des Symposiums "Gesundes Altern in Europa" sei das Erarbeiten von Empfehlungen, wie Patienten unterstützt werden könnten, um Eigenverantwortung für ihre Gesundheit zu übernehmen, sagte Haubner. 250 internationale Experten beraten dabei am Mittwoch und Donnerstag im Rahmen der österreichischen EU-Präsidentschaft über Gesundheitssysteme, Lebensqualität und die Zunahme der älteren Bevölkerung.

Für Haubner ist der Anstieg der Lebenserwartung einer der größten Erfolge der Menschheit. Für ein längeres, erfülltes Leben sei es aber wichtig, dass ältere Menschen körperlich und geistig länger fit blieben und ihnen ein unabhängiges, selbstständiges Leben ermöglicht werde. Maßnahmen dazu sieht Haubner in einer nachhaltigen Sicherung des Pensionssystems. Wichtige Faktoren seien auch die Förderung von lebenslangem Lernen sowie die Partizipation älterer Menschen am Gesellschaftsleben, so die Ministerin.
     
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