Salzburg als Zentrum der Sportmedizin  

erstellt am
09. 03. 06

Burgstaller stellt Stiftungsprofessur für die Paracelsus Medizinische Universität in Aussicht
Salzburg (lk) - Um sich in Zukunft als Salzburgs Medizinische Universität gut sichtbar zu positionieren, sollten künftig vor allem drei Dinge im Vordergrund stehen: der Ausbau der Forschung, eine enge Vernetzung sowohl am Standort als auch international und für Salzburg glaubwürdige Themen und Schwerpunkte. Dazu wolle das Land auch Unterstützung geben, sagte Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller am Donnerstag (09. 03.) bei einem Informationsgespräch anlässlich des dreijährigen Bestehens der Paracelsus Medizinischen Universität (PMU). Burgstaller regte an, Salzburg solle ein Zentrum der Sportmedizin werden.

Forschung sei der Schlüssel, um als Universität – unabhängig von der zahlenmäßigen Größe – international wahrgenommen zu werden. "Ich habe vor, der PMU aus Geldern des Wissenschaftsressorts eine Stiftungsprofessur des Landes zu finanzieren. Es gibt dazu bereits eine Empfehlung des Wissenschafts- und Forschungsrates vom Herbst 2005. Es soll analog zur Stiftungsprofessur für die Paris-Lodron-Universität in der Billrothstraße ebenfalls eine international ausgeschriebene, hochkarätige Professur sein", kündigte die Landeshauptfrau an. Die PMU solle zunächst intern diskutieren, in welchem Bereich und welchem Fach eine solche Professur am sinnvollsten einzusetzen wäre. Als Landesvorgabe bestehe nur, dass die Stiftungsprofessur geeignete Schnittstellen für eine intensive Kooperation mit der Paris-Lodron-Universität bieten soll, also beispielsweise mit dem Forschungszentrum Billrothstrasse oder mit der Sportwissenschaft in Rif. Der interne Diskussionsprozess sei noch im Gang; die Ausschreibung werde voraussichtlich schon in einigen Wochen erfolgen.

Vorhandene Einrichtungen besser vernetzen
"Salzburg soll ein Zentrum der Sportmedizin werden", so der klare Wunsch der Landeshauptfrau an die Verantwortlichen der PMU. "Unsere Profisportlerinnen und -sportler, aber auch die vielen ambitionierten Freizeitsportler sollen nicht nur eine bestmögliche sportliche, sondern auch die bestmögliche medizinische und therapeutische Betreuung erhalten. Wir müssen dazu nur die verschiedenen bereits vorhandenen sportwissenschaftlichen, leistungsdiagnostischen, medizinischen, therapeutischen und rehabilitativen Expertinnen und Experten und Einrichtungen besser als bisher miteinander vernetzen und ergänzen", führte Burgstaller aus, die damit konkret die Universitätskliniken der Salzburger Landeskliniken, die PMU, die Paris-Lodron-Universität, das Institut für Sportmedizin und den Bereich der Rehabilitations- und Leistungszentren ansprach. Dazu sei auch die Forschung im Bereich Sportmedizin an der PMU gezielt zu fördern; Sportmedizin sei ja ein ausdrücklicher Teil eines Forschungsschwerpunktes der PMU. Erste Überlegungen, wie diese sportmedizinische Forschung anzukurbeln ist, beispielsweise auch durch Förderung von Dissertationen, gebe es bereits.

Die Paracelsus Medizinische Privatuniversität ist vor drei Jahren mit dem Ziel gegründet worden, sich zu einer international anerkannten Universität für health science zu entwickeln und Forschung und Lehre auf höchstem Niveau zu betreiben. Derzeit absolvieren 123 Studenten und Studentinnen aus fünf Ländern das Studium der Humanmedizin an der Paracelsus Universität, davon beziehen 23 Stipendien. Fünf Studierende absolvieren derzeit den PhD-Studien-gang „Molekulare Medizin“. Das Lehrprogramm wird derzeit von 160 Lehrenden erbracht, hauptsächlich von der Ärzteschaft der Universitätskliniken der Gemeinnützigen Salzburger Landeskrankenklinik-Betriebsges.m.b.H. (SALK), von Lehrenden der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg sowie von den vier universitätseigenen Instituten für Anatomie und muskuloskelettale Forschung, für Physiologie und Pathophysiologie, für Pharmakologie und für Allgemein-, Familien- und Präventivmedizin. Mit dem Institut für Public Health verfügt die PMU über ein weiteres Forschungsinstitut.

Die Finanzierung der PMU erfolgt zu einem Drittel aus Studiengebühren und Auftragsforschung, zu einem weiteren Drittel aus Sponsorengeldern und zu einem Drittel aus Subventionen der öffentlichen Hand. Von diesem Drittel (9 Millionen Euro) finanziert das Land Salzburg acht Millionen Euro. Die Gesamtkosten für die ersten fünf Jahre betragen 26,8 Millionen Euro, dank der großzügigen Unterstützung privater Sponsoren verfügt die PMU über eine vertraglich zugesicherte Ausfallhaftung in Höhe von jährlich 2 Millionen Euro bis ins Jahr 2018. Pro Jahr müssen durch Fundraising weiterhin 2,1 Millionen Euro aufgetrieben werden.

Landeshauptfrau Burgstaller verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass das Land für Umbau und Adaptierung des PMU-Gebäudes in der Strubergasse nochmals 500.000 Euro zur Verfügung gestellt habe. Weiters finanziere das Wissenschaftsressort auch Forschungsaktivitäten der PMU, beispielsweise ein Stoffwechsel-Forschungsprogramm mit 250.000 Euro oder die Erstellung der zu Jahresanfang vorgestellten wissenschaftlichen "Wintersport-Unfall-Statistik"- Studie mit 15.000 Euro. Außerdem hat das Land bisher drei "Salzburg-Fellowships" (Forschungsstipendien) von insgesamt 13.500 Euro vergeben.
     
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