Koordinations- und Kooperationsmechanismus in Drogenfragen zwischen EU, Lateinamerika und den
karibischen Staaten tagte in Wien
Wien (bmaa) - Am 6. und 7. März fand das 8. hochrangige Treffen des Koordinations- und Kooperationsmechanismus
in Drogenfragen zwischen der EU, Lateinamerika und den karibischen Staaten in Wien statt.
150 Delegierte aus über 50 Staaten und Organisationen waren bei der Veranstaltung vertreten, um die Zusammenarbeit
in der internationalen Drogenkontrolle voranzutreiben. Die Regionen sind von der Problematik betroffen: in Lateinamerika
ist der Kokaanbau besonders verbreitet, die karibischen Staaten werden zunehmend als Transitländer in Mitleidenschaft
gezogen, und Europa ist der größte Absatzmarkt für illegale Drogen.
Die Zusammenarbeit zwischen der EU, Lateinamerika und der Karibik basiert auf dem Grundgedanken der gemeinsamen
Verantwortung bei der internationalen Drogenbekämpfung. Im Rahmen des umfassenden Ansatzes behandeln die betroffenen
Regionen alle Facetten der Problematik. Beim zweitägigen Treffen in der Hofburg gingen Drogenexperten und
hochrangige Beamte erneut auf Probleme betreffend die Nachfrage, den Handel und die Produktion ein.
Bei der Nachfragereduzierung wurde ein besonderer Schwerpunkt auf Kokain gelegt, da diese Droge sowohl in Lateinamerika
als auch in Europa einen erhöhten problematischen Drogenkonsum aufweist. Dabei sind die Prävention und
die Behandlung von Kokainabhängigkeit von besonderer Bedeutung.
Auf der Angebotsseite widmete sich das Treffen den Methoden und Maßnahmen zur Bekämpfung des Drogenhandels,
der mit dem Drogenhandel in Verbindung stehenden Geldwäscherei und dem Informationsaustausch zwischen nationalen
polizeilichen Behörden. Ein weiterer Aspekt, der insbesondere für die Andenstaaten von Relevanz ist,
betrifft die alternative Entwicklung. Es handelt sich dabei um Projekte, die Kokabauern in diesen Regionen ein
ausreichendes Einkommen durch den Anbau legaler Pflanzen ermöglichen sollen.
Ein weiterer wichtiger Punkt war die Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen Europa, Lateinamerika und der Karibik
bei den Vereinten Nationen, mögliche gemeinsame Initiativen und Projektvorschläge sowie die Zukunft des
Koordinations- und Kooperationsmechanismus in Drogenfragen zwischen der EU, Lateinamerika und den karibischen Staaten.
Am Ende der Konferenz einigten sich die Delegierten auf eine gemeinsame Wiener Erklärung (www.eu2006.at/de/News/information/0703ViennaDeclarationDrugs.html),
die den Außenministern anlässlich des Gipfeltreffens zwischen der EU, Lateinamerika und der Karibik
im Mai zur Annahme unterbreitet werden wird. |