Oö. LH-Stellvertreter a.D. Dr. Rupert Hartl gestorben  

erstellt am
08. 03. 06

LH Pühringer: Oberösterreich verliert profilierten Sozialpolitiker, der das Land in verschiedenen Funktionen mitgeprägt hat
Linz (lk) - Aus Anlass des Todes von Landeshauptmann a.D. Dr. Rupert Hartl erklärt Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer am Dienstag (07. 03.): "Dr. Rupert Hartl hat 15 Jahre in verschiedenen Funktionen die oö. Landespolitik mitgeformt und mitgeprägt und als Politiker dazu beigetragen, dass Oberösterreich gerade im Bereich der Sozialpolitik Mitte der 70er-Jahre neue Wege gegangen ist.

Aus dem Wohlfahrtsressort wurde ein umfassendes Sozialressort. Kernpunkt der modernen Sozialpolitik Oberösterreichs war und ist das Sozialhilfegesetz, das den Schwächeren in der Gesellschaft einen Rechtsanspruch auf die Absicherung ihrer existenziellen Bedürfnisse sichert. Dr. Rupert Hartl gehört damit zu den Architekten des leistungsfähigen Sozialsystems unseres Landes."

Darüber hinaus habe sich Hartl als Gemeindereferent für die Anliegen der oö. Gemeinden, insbesondere auch der finanziell schwächeren Gemeinden eingesetzt, weil er wusste, dass die Gemeinde ein sehr wichtiges Stück Heimat für die Bürger unseres Landes ist.

"Dr. Rupert Hartl war über Parteigrenzen hinweg ein angesehener Mann, ein Mann der Zusammenarbeit, auf dessen Wort man sich verlassen konnte", betonte der Landeshauptmann.

Hartl wurde am 2.April 1921 in Reichenau im Mühlviertel geboren. Nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft und seiner Mittelschulzeit am Kollegium Petrinum, wo er Klassenkollege seines späteren Regierungskollegen Landeshauptmann Dr. Erwin Wenzl war, studierte er in Graz und Innsbruck Rechtswissenschaften und schlug zunächst die Richterlaufbahn ein.

Sein Engagement als Gewerkschafter - Hartl war von 1956 bis 1964 erster Vorsitzender der Gewerkschaftssektion Richter und Staatsanwälte für Oberösterreich - brachte ihn in die Politik. 1967 zog er in den Landtag ein und wurde dessen Erster Präsident. Im Juli 1969 erfolgte seine Bestellung zum Landesrat für die Ressorts Soziales und Gesundheit. Von 1974 bis 1982 war er Landeshauptmann-Stellvertreter und zugleich auch Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Oberösterreichs.

In seiner Zeit als Regierungsmitglied lieferte er die Grundlagen für ein neues Krankenanstaltengesetz, für den ersten Oö. Spitalplan und für ein neues Sozialhilfegesetz.
     
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