Bürgermeister aus Temesvar zu Gast im Rathaus
Graz (stadt) - Mit 335.000 EinwohnerInnen liegt die rumänische Stadt Temesvar an der Grenze
zu Ungarn und ist die Hauptstadt des Banats. Die Universitätsstadt (8 Universitäten) präsentiert
sich multikulturell und mit vielen Parallelen zu Graz - hat doch die Geschichte österreichische Spuren in
Temesvar hinterlassen. Zahlreiche Bauten legen eindrucksvoll Zeugnis davon ab, was der Stadt auch den Namen „Klein
Wien an der Bega“ eingebracht hat.
Vielfalt Europas
Im Rahmen eines Wien-Aufenthalts besuchte der Bürgermeister von Temesvar,
Dr. Gheorghe Ciuhandu, heute Graz und war dabei auch Gast von Amtskollegen Mag. Siegfried Nagl im Rathaus. Beide
Stadtoberhäupter begrüßten eine noch engere Zusammenarbeit, bestehende Kontakte aus Wirtschaft
und Kultur sollen vertieft und ausgebaut werden. Rumänien hofft bis spätestens 2008 auf eine Vollmitgliedschaft
in der Europäischen Union und zeigt bereits seit vielen Jahren großes Engagement im Ausbau der eigenen
Wirtschaft. Österreich ist derzeit der größte Investor in Rumänien und Bürgermeister
Ciuhandu hofft auch auf innovative Grazer Betriebe, gerade des Klein- und Mittelsegments, die den Schritt in seine
Heimat wagen könnten. Aus den 1980er Jahren brachte er die Abschrift einer Absichtserklärung zur Zusammenarbeit
zwischen Graz und Temesvar mit, die damals noch Altbürgermeister Alexander Götz unterzeichnet hatte.
Bürgermeister Nagl begrüßte eine Wiederbelebung dieses Dokuments und konkretisierte diese: „Wir
müssen Projekte finden, von denen wir beiderseits profitieren können.“ Die Vielfalt Europas sei durch
seine Städte gegeben, ihre Probleme könne man nur gemeinsam lösen.
Banater Bergland
Im Banater Bergland leben 25.000 Deutsche, 9.000 davon sind SteirerInnen. Aus diesem Grund gibt es auch in Temesvar
eine rege deutsche Kultur, deutschsprachiges Theater, Schulen, Fernsehen und Radio. Die VertreterInnen dieser ethnischen
Minderheiten sind ebenfalls um einen Austausch mit Graz bemüht. Von Seiten der Kulturvermittlung Steiermark
lieferte Mag. Max Auffischer am Rande des Besuchs zahlreiche Anregungen für einen Kulturaustausch. |