Winkler: "Europa - eine Union der kulturellen, ethnischen und sprachlichen Vielfalt"  

erstellt am
20. 03. 06

Staatssekretär Hans Winkler bei Konferenz über Beitrag der Gebietskörperschaften zum Minderheitenschutz und Maßnahmen gegen Diskriminierung im Wiener Rathaus
Wien (bmaa) - „Eine der wesentlichen Grundzüge der Europäischen Union zeigt sich in der kulturellen, ethnischen und sprachlichen Vielfalt. Diese Vielfalt birgt ein großes Potential und große Chancen in sich. Oft wurde dieser Reichtum aber auch verkannt. Wien, Österreich und Europa haben im vergangenen Jahrhundert die furchtbaren Folgen erfahren, die sich aus der Zurückweisung und Verfolgung der Vielfalt ergeben können“, so Staatssekretär Hans Winkler am Freitag (17. 03.) bei einer Konferenz im Wiener Rathaus zum Thema „Der Beitrag der lokalen und regionalen Gebietskörperschaften zum Schutz von Minderheiten und zu den Maßnahmen gegen Diskriminierung".

„Der Wert des Dialoges der Weltzivilisationen, insbesondere der großen Religionen, wurde uns gerade in den letzten Monaten vor dem Hintergrund des so genannten Karikaturenkonflikts vor Augen geführt. Eine zweifellos große Bedeutung in der Bewusstseinsbildung für ein friedliches Miteinander, den Kampf gegen Diskriminierung und der Förderung von Toleranz kommt hierbei der lokalen und regionalen Ebene eines jeden Staates zu“, betonte der Staatssekretär. Der Grundsatz der Nichtdiskriminierung zähle zum innersten Wesenskern auf allen Ebenen der Europäischen Union. Kein Staat ist gegen fremdenfeindliche Tendenzen immun. Nationale Gesetze und europäische Normen sind wichtig, worum es aber primär geht, ist die Umsetzung dieser Bestimmungen in die tägliche Praxis. In diesem Zuammenhang wies Winkler als Beispiel auf die nach wie vor bestehende Diskriminierung von Roma und Sinti in vielen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union hin und verwies auf eine internationale Konferenz zur Umsetzung nationaler Leitlinien für Roma und Sinti im Mai diesen Jahres unter der Patronanz des österreichischen Ratsvorsitzes.

Winkler hob auch die im Vertrag über eine Europäische Verfassung enthaltenen einschlägigen Bestimmungen hervor. „Österreich bekennt sich gerade auf Grund seiner geschichtlichen Erfahrung zur Gleichbehandlung aller Menschen, unabhängig von der Zugehörigkeit zu religiösen, ethnischen und anderen Gruppen. Jeglicher menschenfeindlicher, intoleranter und rassistischer Gesinnung müsse ein Riegel vorgeschoben werden. Im Europäischen Verfassungsvertrag, den Österreich mit großer parlamentarsicher Mehrheit ratifiziert hat, dessen Zukunft aber angesichts der negativen Abstimmungen in Frankreich und den Niederlanden derzeit ungewiss ist, werden Nichtdiskriminierung und Toleranz als Werte der EU festgeschrieben“, so Winkler weiter.

„Österreich hat eine lange Tradition des interkulturellen und religiösen Dialogs. Der Aufbau dieser Gesprächskultur hat sich schon mehrfach bewährt und zum Abbau von Missverständnissen, sowie dem Füllen von Wissenslücken geführt“, sagte Winkler. Der Staatssekretär hob in diesem Zusammenhang die Abhaltung einer „Konferenz der europäischen Imame“ am 7. April und einer Konferenz zum „Dialog der Kulturen und Religionen“ am 19. Mai in Wien hervor.
     
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