Forcierung von Kooperationen, neue Multimediaplattform und Schwerpunkte in Russland und China
sollen mehr Firmen in den Außenhandel bringen – Transithandel: +60 Prozent
Wien (awo) - "Wir wollen den österreichischen Außenhandel in seiner Drehscheibenfunktion
verbessern und damit die heimische Export-Erfolgsgeschichte fortsetzen", betonte der Obmann des Gremiums des
Außenhandels, Karl-Heinz Dernoscheg, am Donnerstag (16. 03.) im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien
gemeinsam mit dem Gremialobmann-Stv. Karl Heinz Pisec und dem Außenhändler Stefan Landau. So soll über
die neu konzipierte Multimediaplattform www.foreign-trade.at den heimischen produzierenden Unternehmen und (potentiellen)
Außenhändlern eine Möglichkeit zur Vernetzung mit den spezialisierten Außenhändlern
geboten werden. „Diese Seite soll damit der erste erfolgversprechende Schritt für eine fruchtbringende Zusammenarbeit
mit einem österreichischen Außenhandelsunternehmen sein“, so der Gremialobmann.
Die Internetseite bietet konkret eine umfangreiche Datenbank von österreichischen Außenhändlern
den „European Experts in Trade“ und ist nach Produkt-, Länder-, und Partnersuche gegliedert. Zudem lassen
sich weit reichende Informationen rund um den Außenhandel abrufen. Mit der Datenbank der Außenwirtschaftsorganisation
der WÖ besteht überdies eine Vernetzung. „Gerade für unsere kleinen und mittleren Unternehmen ist
diese Datenbank eine Möglichkeit schnell und ohne große Kosten in den Außenhandel zu kommen. Vielfach
scheitert nämlich eine entsprechende Aktivität am fehlenden Marktwissen oder aber an fehlenden Managementkapazitäten.
Über die Internetplattform können sich nun Firmen mit Außenhändlern kurz schließen und
ihren Außenhandel mit Experten abwickeln ohne selbst groß investieren zu müssen“, so Dernoscheg.
Diese Bemühungen sind nach dem Rekord-Exportjahr 2004 und dem guten Jahr 2005 gut getimt. Derzeit befinden
sich rund 6.600 Unternehmen im Außenhandel. Rund ein Drittel des Exportes und des Importes werden von den
Außenhändlern bestritten: Für 2005 betrugen dieses Volumen rund 28,6 Mrd. Euro im Import und 28,2
Mrd. Euro im Export. Allein die durch den Transithandel in Österreich verbleibende Wertschöpfung, so
Pisec, wird 2005 an die 2,2 Mrd. Euro betragen. Das bedeutet gegen dem Jahr 2004 eine deutliche Steigerung von
nahezu einer Mrd. Euro oder rund 60 Prozent!
Für dieses Jahr hat sich das Bundesgremium die Schwerpunkte Russland und China gesetzt und will insbesondere
die KMU vermehrt auf diese Märkte bringen. Rund 95 Prozent der österreichischen Außenhändler
beschäftigen zwischen 1 und 10 Mitarbeitern. „Und diese Unternehmen sind unsere Zielgruppe Nummer eins. Würden
wir es schaffen, nur rund die Hälfte der Chancen im Außenhandel wahrzunehmen, die durch fehlende Kapazitäten
oder fehlendes Know how in den Unternehmen verloren gehen, könnten wir unser Außenhandelsvolumen durch
die Kooperation zwischen Produzent und Außenhändler um fünf und 10 Prozent steigern“, unterstrich
Dernoscheg. |