Hauptthemen beim G8-Treffen in Moskau waren Energieeffizienz und die Energy Charta
Moskau (bmwa) - Für eine "Energiepartnerschaft neuen Stils" zwischen der europäischen
Union und der Russischen Föderation trat EU-Energieratsvorsitzender Wirtschaftsminister Martin Bartenstein
am Donnerstag (16. 03.) beim "G8-Energieministertreffen" in Moskau ein: "Wichtig ist dabei
eine Öffnung, die den Zugang für ausländische Investoren nach Russland ermöglicht, so wie schon
die russische Gazprom Zugang zu den Kapital- und Energiemärkten in Europa hat. Die EU hat sicherlich kein
Problem mit einer derartigen Gegenseitigkeit".
Besonderen Handlungsbedarf für Russland sieht Bartenstein auch bei der Erhöhung der Energieeffizienz:
Nach jüngsten Schätzungen der IEA gehe jährlich rund ein Drittel der russischen Gas-Exportmenge
im Land durch ineffiziente Verwendung verloren, und im direkten Vergleich sei die österreichische Energieeffizienz
rund zehnmal so hoch wie die russische.
Bartenstein sieht eine gegenseitige Abhängigkeit zwischen dem Energielieferanten Russland und dem Energiekonsumenten
EU: Fast 90% der russischen Exporte betreffen Energielieferungen, auf die die EU ebenso wenig verzichten kann wie
Russland auf die Erlöse daraus. Daher sei es wichtig, dass Russland möglichst rasch - am besten noch
vor dem kommenden Sommer - die bereits verhandelte Energy Charta - ein Vertragswerk zur Investitionssicherheit
zur Marktwirtschaft in Sachen Energie - auch ratifiziere. Wie der Minister und EU-Energieratsvorsitzende aus der
heutigen Verhandlungsrunde berichtet, habe die russische Seite in dieser Beziehung sehr zurückhaltend reagiert
und ihrerseits auf Vertragsverhandlungen mit der EU über ein Transitprotokoll gedrängt, das die Freiheit
des Energietransits durch (bestehende) Leitungsnetze garantieren soll.
Für eine erhöhte Versorgungssicherheit der Europäischen Union sei laut Bartenstein eine Diversifizierung
sowohl der Energiequellen als auch der Transportwege unerlässlich. Daher komme dem Bau neuer Pipelines wie
z.B. "Nabucco" aus dem Kaukasusgebiet über die Türkei und dem verstärkten Einsatz von
Flüssiggas immer höhere Bedeutung zu. |