80 Jahre und trotzdem neu  

erstellt am
16. 03. 06

Landesmuseum Burgenland als Mischung zwischen Wissenschaft und Genuss
Eisenstadt (blms) - Die Neugestaltung des Landesmuseums Burgenland, die 2004 ausgeschrieben wurde, wird heuer, zum 80. Gründungsjubiläum des Museums und 30 Jahre nach der letzten Generalsanierung, abgeschlossen sein. In den Jahren 1968 und 1976 wurde das Landesmuseum erstmals einer umfangreichen Generalsanierung unterzogen und erhielt in einem Neubau eine zweigeschossige Ausstellungshalle, einen Mosaikenkeller und einen Verwaltungs- und Labortrakt, der neben den Büroräumlichkeiten auch die Restaurierungswerkstätten beherbergt. Mit der Neugestaltung geht auch eine inhaltliche Neuausrichtung einher. So wird der Gegenwartsbezug gefördert und aktuelle Themen, wie Migration, Alltagsgeschichte oder Fremdenverkehr werden stärker als bisher in die Ausstellung integriert.

Insgesamt wurden rund 1 Million Euro in Sanierungsmaßnahmen und ein neues Ausstellungs- konzept investiert. „Diese Investitionen waren notwendig, um den Ansprüchen des Museums im 21. Jahrhundert gerecht zu werden. Mit der Neueröffnung am 30. März werden für das Museum interessante Zeiten in neuem Glanz anbrechen“, zeigte sich Kulturlandesrat Helmut Bieler erfreut. Für das Gesamtkonzept zeichnen Architekt DI Anton Mayerhofer und Ausstellungskurator Mag. Ing. Michael Weese verantwortlich.

Die heutigen Anforderungen an die Kulturvermittlung und Museumspädagogik fanden von Anfang an besondere Berücksichtigung in der Planung. So wurde dafür ein eigener Raum zur Vor- und Nachbereitung geplant. Eine großzügige Sitzgelegenheit in der „Aula“ wird hinkünftig als erster Sammelpunkt und Ausgangsort der Vermittlung dienen. Die Ausstellungsräume werden in neuer, tageslichtähnlicher Beleuchtung erstrahlen. Das bisher oft direkt einfallende Sonnenlicht wird aus konservatorischen Gründen nun durch Lichtschutzrollos reguliert werden. Das Landesmuseum wird somit eine gelungene Mischung aus Wissenschaft und Genuss sein. „Mit neuen Veranstaltungsräumen, mit Medienraum und Shop werden Aktivitäten gefördert, die auch ein junges und neugieriges Publikum wieder verstärkt ins Museum holen wollen“, betonte Bieler.

Mittels informativen Raumtexten wird die Sammlung auf allen Stockwerken in die Themenrundgänge „LebensBilder“, „LebensRäume“ und „LebensSpuren“ zu erkunden sein. Zusätzlich wird ein Führer durch die Schausammlung angeboten, der in den Sprachen Deutsch, Kroatisch, Ungarisch, Romanes und Englisch erhältlich ist.

Eine anschauliche Vorstellung von der luxuriösen Ausstattung römischer Villen mit Mosaiken, Fußbodenheizung und Fresken wird der neu gestaltete „Mosaikensaal“ des Museums vermitteln. Die keltisch-römische Grabsteinsammlung im Lapidarium soll dagegen seinen Charme des Willkürlichen und Zufälligen behalten dürfen, doch sind an diese Aufstellung sicherlich Fragestellungen nach der sozialen Schichtung früherer Gesellschaften zu richten. Ein eigener Raum ist der „Römischen Bernsteinstrasse im Burgenland“ gewidmet.
     
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