Inflation bleibt im Februar bei 1,2%  

erstellt am
16. 03. 06

Energie, Treibstoffe teurer – aber sinkende Preise für Freizeitausgaben
Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für Februar 2006 beträgt nach Berechnungen der Statistik Austria 1,2% (Jänner 2006 1,2%, November und Dezember 2005 jeweils 1,6%). Die Preissteigerungen bei Kraftstoffen sowie Wohnung, Wasser und Energie wurden zu fast zwei Dritteln durch Preissenkungen bei den Ausgabengruppen Freizeit und Kultur sowie Nachrichtenübermittlung kompensiert. Dies lässt die Inflationsrate auf relativ niedrigem Niveau verharren.

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex (VPI) für den Monat Februar 2006 betrug 100,7 (2005=100). Gegenüber dem Vormonat (Jänner 2006) ist das durchschnittliche Preisniveau um 0,3% gestiegen.

Die harmonisierte Inflationsrate (HVPI) für den Monat Februar 2006 betrug 1,5%, der Indexstand des HVPI (2005=100) lag bei 101,01.

Kurzfristanalyse: Veränderungen zu Jänner 2006: +0,3%
In der Hauptgruppe Freizeit und Kultur stiegen die Preise um durchschnittlich 0,8%, was hauptsächlich auf Teuerungen bei Pauschalreisen (insgesamt +4,9%; Flugpauschalreisen +7,7%) zurückzuführen ist.

Im Februar waren auch Preissteigerungen in der Hauptgruppe Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke (durchschnittlich +0,7%) zu beobachten. Bei den Nahrungsmitteln (+0,5%) verzeichneten vor allem Obst (durchschnittlich +4%) und Gemüse (durchschnittlich +3%) deutliche Verteuerungen (Pfirsiche/Nektarinen +39%; Gurken +20%, Paprika +12%). Die Preise für alkoholfreie Getränke stiegen um 2,3% (Orangensaft +4%).

In der Hauptgruppe Verkehr (durchschnittlich +0,5%) stiegen vor allem die Preise der Kraft- und Schmierstoffe (insgesamt +2%; Normalbenzin +3%, Superbenzin und Diesel jeweils +2%). Flugtickets hingegen verbilligten sich um 3%.

Die Hauptgruppe Restaurants und Hotels (durchschnittlich +1,1%) verzeichnete Preisanstiege hauptsächlich bei Beherbergungsdienstleistungen (insgesamt +3,7%; Übernachtung im Ausland/Appartement +11%, Hotelzimmer mit Frühstück 4*5* + 5%). Hier dürften sich unter anderem die Winterurlaubs-Hochsaisonpreise niedergeschlagen haben.

Aufgrund der im Februar noch andauernden Schlussverkäufe konnten in der Hauptgruppe Bekleidung und Schuhe durchschnittliche Preissenkungen von 0,9% beobachtet werden (Herrenjacke -7%, Damenpullover -3%).
Inflationsanalyse: Vergleich zu Februar 2005

Bei der Hauptgruppe Verkehr zeigten sich durchschnittliche Preisanstiege von 4,7%. Kraft- und Schmierstoffe verteuerten sich um 17% (Normalbenzin +16%, Superbenzin und Diesel jeweils +17%). Das erklärt mehr als die Hälfte der derzeitigen Inflationsrate von 1,2%.

In der Hauptgruppe Wohnung, Wasser, Energie stiegen die Preise um 2,9%. Hauptverantwortlich dafür waren deutliche Teuerungen bei Betriebskosten für Wohnungen (insgesamt +7%; Betriebskosten, Eigentumswohnung +17%) und bei Haushaltsenergie (durchschnittlich +6,5%). Die Instandhaltung von Wohnungen war um 3,0% teurer als vor einem Jahr. Ausgaben für Eigentumswohnungen (Annuitätenzahlungen) wiesen einen Rückgang von 23,3% auf.

Die Hauptgruppe Restaurants und Hotels (durchschnittlich +3,0%) verzeichnete Preisanstiege bei Beherbergungsdienstleistungen in der Höhe von 6,6% und bei Bewirtungsdienstleistungen von 2,1%.

Eindeutig Inflationsdämpfend wirkten hingegen Preisrückgänge in der Hauptgruppe Freizeit und Kultur (durchschnittlich -3,3%). Hier wurden Audiovisuelle, fotographische und EDV-Geräte um 12,5% billiger. Die Preise für Pauschalreisen gingen um 5,4% zurück.

In der Hauptgruppe Nachrichtenübermittlung (durchschnittlich -10,8%) setzte sich die schon seit Monaten bestehende Tendenz sinkender Preise fort. Telefon- und Faxdienstleistungen verbilligten sich um 11,2%, Telefon und Faxgeräte um 22,9%.
Der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) im Februar 2006: +1,5%

Der Indexstand des für die Europäische Währungsunion zu berechnenden Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI; 2005=100) betrug 101,01 (revidierter Wert für Jänner: 100,66). Mit 1,5% ist die harmonisierte Inflationsrate genauso hoch wie im Jänner (Jänner 1,5%, Dezember 1,6%, November 1,7%). Sie ist jedoch weiterhin deutlich höher als jene mit dem nationalen VPI gemessene. Die Gründe dafür liegen vor allem im unterschiedlichen Abdeckungsbereich: der HVPI deckt im Unterschied zum VPI auch die Ausgaben von Touristen in Österreich ab, daher haben die Preissteigerungen der Ausgabengruppe Restaurants und Hotels im HVPI einen doppelt so hohen Effekt wie im VPI. Ein weiterer Faktor für den Unterschied sind die Preissenkungen beim eigen genutzten Wohnen. Dieses ist derzeit im HVPI nicht inkludiert und wirkt daher nur im VPI inflationsdämpfend.
     
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