Energie, Treibstoffe teurer – aber sinkende Preise für Freizeitausgaben
Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für Februar 2006 beträgt nach Berechnungen
der Statistik Austria 1,2% (Jänner 2006 1,2%, November und Dezember 2005 jeweils 1,6%). Die Preissteigerungen
bei Kraftstoffen sowie Wohnung, Wasser und Energie wurden zu fast zwei Dritteln durch Preissenkungen bei den Ausgabengruppen
Freizeit und Kultur sowie Nachrichtenübermittlung kompensiert. Dies lässt die Inflationsrate auf relativ
niedrigem Niveau verharren.
Der Indexstand des Verbraucherpreisindex (VPI) für den Monat Februar 2006 betrug 100,7 (2005=100). Gegenüber
dem Vormonat (Jänner 2006) ist das durchschnittliche Preisniveau um 0,3% gestiegen.
Die harmonisierte Inflationsrate (HVPI) für den Monat Februar 2006 betrug 1,5%, der Indexstand des HVPI (2005=100)
lag bei 101,01.
Kurzfristanalyse: Veränderungen zu Jänner 2006: +0,3%
In der Hauptgruppe Freizeit und Kultur stiegen die Preise um durchschnittlich 0,8%, was hauptsächlich
auf Teuerungen bei Pauschalreisen (insgesamt +4,9%; Flugpauschalreisen +7,7%) zurückzuführen ist.
Im Februar waren auch Preissteigerungen in der Hauptgruppe Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke (durchschnittlich
+0,7%) zu beobachten. Bei den Nahrungsmitteln (+0,5%) verzeichneten vor allem Obst (durchschnittlich +4%) und Gemüse
(durchschnittlich +3%) deutliche Verteuerungen (Pfirsiche/Nektarinen +39%; Gurken +20%, Paprika +12%). Die Preise
für alkoholfreie Getränke stiegen um 2,3% (Orangensaft +4%).
In der Hauptgruppe Verkehr (durchschnittlich +0,5%) stiegen vor allem die Preise der Kraft- und Schmierstoffe (insgesamt
+2%; Normalbenzin +3%, Superbenzin und Diesel jeweils +2%). Flugtickets hingegen verbilligten sich um 3%.
Die Hauptgruppe Restaurants und Hotels (durchschnittlich +1,1%) verzeichnete Preisanstiege hauptsächlich bei
Beherbergungsdienstleistungen (insgesamt +3,7%; Übernachtung im Ausland/Appartement +11%, Hotelzimmer mit
Frühstück 4*5* + 5%). Hier dürften sich unter anderem die Winterurlaubs-Hochsaisonpreise niedergeschlagen
haben.
Aufgrund der im Februar noch andauernden Schlussverkäufe konnten in der Hauptgruppe Bekleidung und Schuhe
durchschnittliche Preissenkungen von 0,9% beobachtet werden (Herrenjacke -7%, Damenpullover -3%).
Inflationsanalyse: Vergleich zu Februar 2005
Bei der Hauptgruppe Verkehr zeigten sich durchschnittliche Preisanstiege von 4,7%. Kraft- und Schmierstoffe verteuerten
sich um 17% (Normalbenzin +16%, Superbenzin und Diesel jeweils +17%). Das erklärt mehr als die Hälfte
der derzeitigen Inflationsrate von 1,2%.
In der Hauptgruppe Wohnung, Wasser, Energie stiegen die Preise um 2,9%. Hauptverantwortlich dafür waren deutliche
Teuerungen bei Betriebskosten für Wohnungen (insgesamt +7%; Betriebskosten, Eigentumswohnung +17%) und bei
Haushaltsenergie (durchschnittlich +6,5%). Die Instandhaltung von Wohnungen war um 3,0% teurer als vor einem Jahr.
Ausgaben für Eigentumswohnungen (Annuitätenzahlungen) wiesen einen Rückgang von 23,3% auf.
Die Hauptgruppe Restaurants und Hotels (durchschnittlich +3,0%) verzeichnete Preisanstiege bei Beherbergungsdienstleistungen
in der Höhe von 6,6% und bei Bewirtungsdienstleistungen von 2,1%.
Eindeutig Inflationsdämpfend wirkten hingegen Preisrückgänge in der Hauptgruppe Freizeit und Kultur
(durchschnittlich -3,3%). Hier wurden Audiovisuelle, fotographische und EDV-Geräte um 12,5% billiger. Die
Preise für Pauschalreisen gingen um 5,4% zurück.
In der Hauptgruppe Nachrichtenübermittlung (durchschnittlich -10,8%) setzte sich die schon seit Monaten bestehende
Tendenz sinkender Preise fort. Telefon- und Faxdienstleistungen verbilligten sich um 11,2%, Telefon und Faxgeräte
um 22,9%.
Der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) im Februar 2006: +1,5%
Der Indexstand des für die Europäische Währungsunion zu berechnenden Harmonisierten Verbraucherpreisindex
(HVPI; 2005=100) betrug 101,01 (revidierter Wert für Jänner: 100,66). Mit 1,5% ist die harmonisierte
Inflationsrate genauso hoch wie im Jänner (Jänner 1,5%, Dezember 1,6%, November 1,7%). Sie ist jedoch
weiterhin deutlich höher als jene mit dem nationalen VPI gemessene. Die Gründe dafür liegen vor
allem im unterschiedlichen Abdeckungsbereich: der HVPI deckt im Unterschied zum VPI auch die Ausgaben von Touristen
in Österreich ab, daher haben die Preissteigerungen der Ausgabengruppe Restaurants und Hotels im HVPI einen
doppelt so hohen Effekt wie im VPI. Ein weiterer Faktor für den Unterschied sind die Preissenkungen beim eigen
genutzten Wohnen. Dieses ist derzeit im HVPI nicht inkludiert und wirkt daher nur im VPI inflationsdämpfend. |