Plank: Nachhaltige Rückkehr zu Wurzeln in der Region
St. Polten (nlk) - Biomasse sei nach dem „Grünbuch“ der EU-Kommission europaweit in aller Munde,
sie bedeute aber auch eine nachhaltige und konsequente Rückkehr zu den Wurzeln in der Region, sagte Landesrat
Dipl.Ing. Josef Plank am Mittwoch (15. 03.) bei einer Pressekonferenz zum Thema „NÖ Waldbesitzer profitieren
vom Biomasse-Boom“ in Heiligenkreuz, wo vor 20 Jahren die erste Biomasseanlage Niederösterreichs in Betrieb
ging.
Mittlerweile gebe es in Niederösterreich im Wärmebereich 280 Anlagen mit 14.000 Wärmekunden sowie
9 in Betrieb bzw. 8 in Bau oder Fertigstellung befindliche Anlagen im Strombereich, so Plank weiter. Seit 2002
sei die Nachfrage von 650.000 auf über 1,5 Millionen Schüttraummeter gestiegen.
In Niederösterreich wachsen jährlich 6,4 Millionen Vorratsmeter zu, genutzt werden aber nur 4 Millionen.
In Niederösterreich, dem nach der Steiermark waldreichsten Bundesland, liege die Bruttowertschöpfung
der Forstwirtschaft bei 160 Millionen Euro, was über 10.000 Arbeitsplätze sichere; große Nutzungsmöglichkeiten
gebe es vor allem im Kleinwald. Der Biomasse komme dabei als Ergänzung und Weiterentwicklung für alle
bestehenden Wirtschaftsfaktoren auf der Basis Holz besondere Bedeutung zu: Neben dem umwelt- und regionalwirtschaftlichen
Aspekt habe sich die Energietechnologie auch zu einem absoluten Exportschlager entwickelt, so Plank.
Für die Österreichischen Bundesforste hielt Vorstandsvorsitzender Dipl.Ing. Dr. Georg Erlacher fest,
dass für die österreichweit 19 eigenen Fernheizwerke jährlich 750.000 Schüttraummeter Biomasse
benötigt würden. Für das neue Fernheizwerk in Wien-Simmering das zur Jahresmitte 2006 in Betrieb
geht, liege der Gesamtbrennstoffbedarf bei 600.000 Schüttraummeter pro Jahr, 80 Prozent davon kämen aus
Niederösterreich.
Zu dieser Menge trägt neben den Österreichischen Bundesforsten mit 50 Prozent auch die ARGE Biomasse
mit 25 Prozent bei; sie umfasst den NÖ Waldverband, die Forstbetriebe Liechtenstein und Heiligenkreuz sowie
das Forstgut Esterhazy (Burgenland). Der NÖ Waldverband mit seinen 5.000 Mitgliedern, die mit 220.000 Hektar
rund ein Drittel des niederösterreichischen Waldes bewirtschaften, trägt dazu 60.000 Schüttraummeter
bei. Ziel des im Herbst gegründeten Waldservices sei die stärkere Nutzung von Holzreserven vor allem
im Kleinwald, so Josef Binder, Obmann des Waldverbandes NÖ. |