NÖ Waldbesitzer profitieren von Biomasse-Boom  

erstellt am
16. 03. 06

Plank: Nachhaltige Rückkehr zu Wurzeln in der Region
St. Polten (nlk) - Biomasse sei nach dem „Grünbuch“ der EU-Kommission europaweit in aller Munde, sie bedeute aber auch eine nachhaltige und konsequente Rückkehr zu den Wurzeln in der Region, sagte Landesrat Dipl.Ing. Josef Plank am Mittwoch (15. 03.) bei einer Pressekonferenz zum Thema „NÖ Waldbesitzer profitieren vom Biomasse-Boom“ in Heiligenkreuz, wo vor 20 Jahren die erste Biomasseanlage Niederösterreichs in Betrieb ging.

Mittlerweile gebe es in Niederösterreich im Wärmebereich 280 Anlagen mit 14.000 Wärmekunden sowie 9 in Betrieb bzw. 8 in Bau oder Fertigstellung befindliche Anlagen im Strombereich, so Plank weiter. Seit 2002 sei die Nachfrage von 650.000 auf über 1,5 Millionen Schüttraummeter gestiegen.

In Niederösterreich wachsen jährlich 6,4 Millionen Vorratsmeter zu, genutzt werden aber nur 4 Millionen. In Niederösterreich, dem nach der Steiermark waldreichsten Bundesland, liege die Bruttowertschöpfung der Forstwirtschaft bei 160 Millionen Euro, was über 10.000 Arbeitsplätze sichere; große Nutzungsmöglichkeiten gebe es vor allem im Kleinwald. Der Biomasse komme dabei als Ergänzung und Weiterentwicklung für alle bestehenden Wirtschaftsfaktoren auf der Basis Holz besondere Bedeutung zu: Neben dem umwelt- und regionalwirtschaftlichen Aspekt habe sich die Energietechnologie auch zu einem absoluten Exportschlager entwickelt, so Plank.

Für die Österreichischen Bundesforste hielt Vorstandsvorsitzender Dipl.Ing. Dr. Georg Erlacher fest, dass für die österreichweit 19 eigenen Fernheizwerke jährlich 750.000 Schüttraummeter Biomasse benötigt würden. Für das neue Fernheizwerk in Wien-Simmering das zur Jahresmitte 2006 in Betrieb geht, liege der Gesamtbrennstoffbedarf bei 600.000 Schüttraummeter pro Jahr, 80 Prozent davon kämen aus Niederösterreich.

Zu dieser Menge trägt neben den Österreichischen Bundesforsten mit 50 Prozent auch die ARGE Biomasse mit 25 Prozent bei; sie umfasst den NÖ Waldverband, die Forstbetriebe Liechtenstein und Heiligenkreuz sowie das Forstgut Esterhazy (Burgenland). Der NÖ Waldverband mit seinen 5.000 Mitgliedern, die mit 220.000 Hektar rund ein Drittel des niederösterreichischen Waldes bewirtschaften, trägt dazu 60.000 Schüttraummeter bei. Ziel des im Herbst gegründeten Waldservices sei die stärkere Nutzung von Holzreserven vor allem im Kleinwald, so Josef Binder, Obmann des Waldverbandes NÖ.
     
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