Gehrer: Gemeinsamer europäischer Bildungsraum kommt  

erstellt am
15. 03. 06

Ratsvorsitzende Elisabeth Gehrer präsentiert ihre Schwerpunkte für die Bildungsministerkonferenz in Wien in den nächsten zwei Tagen
Wien (bm:bwk) - Als „gemeinsame Währung im Bildungsbereich“ bezeichnete Bundesministerin Elisabeth Gehrer am Mittwoch (15. 03.) den neuen „Europäischen Qualifikationsrahmen“ (EQR), der die erworbenen Kompetenzen jedes Menschen dokumentiert und vergleichbar macht. Bei der Ministerkonferenz in Wien will Gehrer außerdem die hervorragenden wissenschaftlichen Kontakte und Kooperationen mit den Westbalkanstaaten vertiefen. Die Wissenschaftsministerin hob auch hervor, dass man jetzt mit der Schaffung eines Exzellenz-Instituts in Österreich auf dem richtigen Weg sei. „Kommissar Figel’ wird am 16. März seine Pläne zum EIT vorstellen. Es gilt, dieses „window of opportunity“ zu nutzen“, so Gehrer.

Einen „großen Wurf für Europa“ nannte Bildungsministerin Elisabeth Gehrer den EQR, die neue gemeinsame Bildungswährung in Europa. Der so genannte „Europäische Qualifikationsrahmen“ sei eine großartige Entwicklung und „ein wichtiger Schritt in Richtung mehr Mobilität“. Durch dieses neue System wird ein Arbeitgeber künftig auch in anderen Staaten wissen, welche Fähigkeiten ein Absolvent in Österreich erworben hat.

„Bildung ist der Schlüssel zu mehr Wachstum und Wohlstand in Europa“, erklärte Gehrer und verwies auf die österreichischen Bildungsinitiativen in den Westbalkanstaaten. Dieses österreichische Engagement würde nicht nur der gesamten Region mehr Stabilität und Sicherheit geben, sondern Österreichs Nachbarn auf lange Sicht auch zu kompetenten Wirtschaftspartnern machen. Der „Pakt für Bildung mit dem Balkan“ geht Hand in Hand mit dem weiteren Ausbau der österreichischen Forschungsbeziehungen am Balkan. Geplant ist unter anderem eine „Steering Platform“ für die bessere Koordination der Projekte, die in Wien eingerichtet werden soll. Dieses Vorhaben wird auch von Forschungskommissar Potocnik begrüßt.

Bezüglich der Pläne des EIT erklärte Elisabeth Gehrer, dass man jetzt das „window of opportunity“ nutzen müsse und mit dem Exzellenz-Institut in Klosterneuburg gute Voraussetzungen für ein Spitzenforschungsinstitut in Österreich geschaffen habe. „Wir haben uns bereits schriftlich beworben. Europa wartet nicht auf uns“, so Gehrer weiter.

Am Rande der Konferenz meinte die Bildungsministerin, dass die Förderung der Mobilität und der Ausbau der europäischen Austauschprogramme für Österreich eine wichtige Aufgabe seien. Österreichweit hätten seit 1995 bereits 75.000 Menschen die Möglichkeit auf einen Schulaustausch, ein berufsbildendes Praktikum oder ein Semester an einer ausländischen Universität genutzt. Mit 135 Millionen Euro an Rückflüssen bekommt Österreich mehr Geld von der EU zurück als von Wien nach Brüssel fließt. Angesichts dieser Entwicklungen meinte Gehrer abschließend: „Der gemeinsame europäische Bildungsraum kommt.“
     
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