Diskussionsschwerpunkte sind Versorgungssicherheit und Energieeffizienz
- Treffen mit Präsident Putin
Moskau (bmwa) - Wirtschafts- und Arbeitsminister Dr. Martin Bartenstein nimmt am Donnerstag (16. 03.)
in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des EU-Energieministerrats am Energieministertreffen der G 8 - der Gruppe
der 8 weltweit bedeutendsten Industriestaaten - in Moskau teil. Im Kreml steht ein Zusammentreffen mit Präsident
Wladimir Putin auf dem Programm. Russland führt in der G 8 derzeit den Vorsitz. Die Konferenz, an der neben
den Energieministern auch die Spitzenvertreter der Internationalen Atomenergiebehörde, der Internationalen
Energieagentur, des Internationalen Energieforums, der Weltbank und der OPEC teilnehmen, wird sich vor allem mit
Fragen der globalen Energieversorgungssicherheit, der Energiemarkteffizienz und der Nachhaltigkeit der internationalen
Energiesysteme beschäftigen. Die Erhöhung der europäischen Energieversorgungssicherheit und eine
verstärkte Kooperation mit der Russischen Föderation im Energiebereich gehören auch zu den Schwerpunkten
des österreichischen EU-Vorsitzes.
Bereits heute trifft Bartenstein den Stellvertretenden Vorsitzenden der Gazprom, Alexander Medvedev, zu einem bilateralen
Gespräch und wird mit ihm das Dispatching Center der Gazprom besichtigen. Gazprom ist die größte
Gasfirma der Welt mit einer jährlichen Fördermenge von 545 Milliarden Kubikmeter Gas, Österreich
hat 2005 etwa 5,4 Milliarden Kubikmeter aus Russland importiert. Damit werden rund 60% des österreichischen
Gasverbrauchs abgedeckt (20% kommen aus dem Inland, der Rest aus Deutschland und Norwegen).
Seit 1968 importiert Österreich aufgrund eines Erdgas-Liefervertrages zwischen der OMV und Gazprom russisches
Erdgas. Die OMV war damals das erste westliche Unternehmen, das einen solchen Liefervertrag mit der damaligen Sowjetunion
abschloss. Die Versorgung Österreichs mit russischem Erdgas war nach dem Zerfall der Sowjetunion und auch
während der jüngsten Gaskrise zwischen Russland und der Ukraine stets gewährleistet. Fossile Energieträger
- Erdöl und Erdgas - machen daher insgesamt 87 % der österreichischen Importe aus Russland aus. Vor allem
die gestiegenen Energiepreise haben im Vorjahr für den starken Anstieg des Importwertes (+61% gegenüber
2004) gesorgt. |