Oberösterreich nahm Abschied
von LH-Stv. a. D. Dr. Rupert Hartl
 
 

erstellt am
15. 03. 06

Linz (lk) - Das offizielle Oberösterreich gedachte am Dienstag (14. 03.) in einer Trauersitzung der Landesregierung und in einem Requiem dem am 6. März 2006 im 85. Lebensjahr verstorbenen Landeshauptmann-Stellvertreter a.D. Dr. Rupert Hartl.

"Rupert Hartl hat in den 15 Jahren als Politiker die oberösterreichische Landespolitik mitgeformt und mitgeprägt und dazu beigetragen, dass unser Land gerade im Bereich der Sozialpolitik neue Wege gegangen ist. Er hat in seiner Zeit viele Meilensteine gesetzt, wie das Sozialhilfegesetz und den Alten- und Krankenanstaltenplan, auf denen heute unser Gesundheits- und Sozialsystem steht. Er war über alle Parteigrenzen hinweg ein angesehener Mann und hinterlässt uns nicht nur ein reiches Lebenswerk, sondern auch einen Auftrag, gemeinsam daran zu arbeiten, dass Oberösterreich ein Land der sozialen Wärme bleibt", betonte Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer in seiner Rede.

Darüber hinaus habe sich Hartl als Gemeindereferent für die oö. Gemeinden, insbesondere für die finanziell schwächeren Gemeinden eingesetzt, weil er wusste, dass die Gemeinde ein wichtiges Stück Heimat für die Bürger Oberösterreichs ist.

Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl-Ing. Erich Haider würdigte besonders die politischen Grundsätze Hartls: "In Recht verwandeln, was früher Gnade war, ist eines dieser Prinzipien, dass eine neue Dimension in die oberösterreichische Sozialpolitik brachte. Dieser aufgeklärte und richtungsweisende Grundgedanke ist zu einem tragenden Pfeiler der oö. Sozialdemokratie geworden und wird sich einen Platz in den Geschichtsbüchern sichern."

Hartl wurde am 2. April 1921 in Reichenau im Mühlkreis geboren. Nach der Schulzeit und dem Studium der Rechtswissenschaften schlug er zunächst die Richterlaufbahn ein. Von 1956 bis 1964 war Hartl erster Vorsitzender der Gewerkschaftssektion Richter und Staatsanwälte.

Im Jahr 1967 zog er in den Landtag ein und wurde dessen erster Präsident. Im Juli 1969 erfolgte seine Bestellung zum Landesrat für die Ressorts Soziales und Gesundheit. Von 1974 bis 1982 war er Landeshauptmann-Stellvertreter und zugleich auch Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Oberösterreichs.
     
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