Wien (bmi) - Egal ob beim Sozialministertreffen in Villach, dem Verkehrsministertreffen in Bregenz, dem
Verteidigungsministertreffen in Innsbruck oder beim Außenministertreffen in Salzburg – der Entschärfungs-
und Entminungsdienstes des Bundeskriminalamts (.BK) ist immer mit dabei. Der Chef der Experten, Willibald Berenda,
analysiert die Arbeit seiner Teams trocken: "Das Grundgerüst ist bei allen Ministersitzungen gleich.
Unsere Arbeit ist es, ein ´kompaktes Entschärfungselement` zur Verfügung zu stellen."
Seit 1946 existiert der Entminungsdienst im Innenministerium. Die Aufgaben erstrecken sich von der Bergung, Identifizierung
und Entschärfung vor Ort, bis zur Verbringung und Vernichtung von sprengkräftigem Kriegsmaterial aus
der Zeit vor 1955. Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges hat der Entminungsdienst zirka 25.000 Tonnen Kriegsmaterial
geborgen und vernichtet.
Der Entschärfungsdienst wurde Ende der 60er-Jahre geschaffen. Die Bediensteten des Entschärfungsdienstes
und "sprengstoffsachkundige Organe" der Polizei sind für das Erkennen, Bergen und Entschärfen
"unkonventioneller Spreng- und Brandvorrichtungen" zuständig – von Molotow-Cocktails bis zu tödlichen
Sprengfallen. Im Jahr 2005 gab es 1751 Einsätze; unter anderem rückten die Experten 124 Mal wegen Bombendrohungen
aus.
Die Ausbildung zum Entminer und Entschärfer dauert etwa drei Jahre. Die Schulung findet großteils durch
"Training on the Job" statt. In der Aus- und Fortbildung setzen die Experten auch auf intensiven Kontakt
und Erfahrungsaustausch mit vergleichbaren europäischen und internationalen Einrichtungen, wie zum Beispiel
dem Bundeskriminalamt Wiesbaden, dem FBI, der Londoner Metropolitan Police und den Entschärfungseinheiten
in Ungarn, Slowenien und der Schweiz. |