Kosmos präsentiert ein spannend-amüsantes Bluffspiel mit Schmuggelthema
Wien (halik) - Nervenkitzel pur ist angesagt bei der Zollkontrolle. Beim brandneuen, südamerikanisch
angehauchten Bluffspiel "Hart an der Grenze" geht es freilich nicht ganz so gesittet zu wie am Schwechater
Flughafen. Korrupte Sheriffs lassen den einen oder anderen Schmuggler mit seinen Zigarren und Tequilaflaschen schon
mal entkommen, so lange die Kassa stimmt.
Scharfe Grenzkontrollen
In jeder Spielrunde schlüpft jeweils einer der Spieler in die Rolle des Sheriffs, der zur Kontrolle
der "Touristen" autorisiert ist. Diese versuchen, eine beliebige Anzahl von Waren (= Spielkarten) verpackt
in kleine Metallkoffer über die Grenze zu bringen. Darunter sind legale Gegenstände wie die Maracas,
die bekannten brasilianischen Sambakugeln, ebenso wie illegale Waren, etwa Alkoholika und kostbare Statuen.
Ertappt der Sheriff einen Schmuggler, kann sich dieser durch entsprechende Bestechungsangebote eventuell noch freikaufen.
Andererseits: Hat der Sheriff einen braven Touristen zu Unrecht schikaniert, ist eine Entschädigung fällig.
Alle Waren, die man durchbringt, werden zu Fixpreisen verhökert. Und wer am Ende das meiste Cash sein eigen
nennt, hat die große Schmuggelei gewonnen.
Tango Korrupti
Auf seine Art ist "Hart an der Grenze" zweifelsohne auch ein Wirtschaftsspiel. Letztlich geht
es ums Verkaufen und Geld scheffeln, garniert mit Elementen, wie sie - zumindest dem Klischee nach - in Südamerika
wohl gang und gäbe sind. Hart an der Grenze gehen die Uhren eben anders als bei Monopoly: Reich wird hier
nicht, wer zielstrebig und bierernst seine Strategien verfolgt, sondern jene, die mit Pokerface zu bluffen verstehen
und augenzwinkernd die Geldgier der Obrigkeit nützen.
Zahlreiche Spieleexperten halten "Hart an der Grenze" überhaupt für das best gelungene Bluffspiel
seit vielen Jahren. Gerade in diesem Genre, das hierzulande schon so viele Highlights erlebte, hatte zuletzt ziemliche
Flaute geherrscht. "Hart an der Grenze" ist aber auch ein Heidenspaß für die ganze Familie.
Der "Tango Korrupti" wird so charmant überzeichnet, dass selbst strenge Pädagogen keine Bedenken
hegen sollten.
Südamerika-Flair
Und schließlich spielt sich das Ganze ja weit weg von unserer braven Welt im fernen Lateinamerika
ab. Dort, wo auch die beiden Autoren des Spieles herkommen: André Zatz, Journalist, und Sergio Halaban,
Produktdesigner, leben in der brasilianischen Metropole Sao Paulo und gelten als führende Spielentwickler
des Kontinents. In Europa bringen die Beiden nun zum allerersten Mal ein Spiel auf den Markt. Das südamerikanische
Flair wird durch die Illustration von Cover, Spielkarten und Spielregel deutlich unterstrichen. Die sechs kleinen
Metallkoffer sind hübsch und ganz unterschiedlich gestaltet, einer von ihnen sogar im legendären "Siedler
von Catan"-Design.
"Hart an der Grenze"
Autoren: André Zatz / Sergio Halaban
Illustration: Michael Menzel
Verlag: Kosmos
Anzahl der Spieler: 3-6
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: ca. 45-70 Minuten (je nach Spielerzahl)
Preis: ca. 29,99 Euro |