"Hart an der Grenze"  

erstellt am
27. 03. 06

Kosmos präsentiert ein spannend-amüsantes Bluffspiel mit Schmuggelthema
Wien (halik) - Nervenkitzel pur ist angesagt bei der Zollkontrolle. Beim brandneuen, südamerikanisch angehauchten Bluffspiel "Hart an der Grenze" geht es freilich nicht ganz so gesittet zu wie am Schwechater Flughafen. Korrupte Sheriffs lassen den einen oder anderen Schmuggler mit seinen Zigarren und Tequilaflaschen schon mal entkommen, so lange die Kassa stimmt.

Scharfe Grenzkontrollen
In jeder Spielrunde schlüpft jeweils einer der Spieler in die Rolle des Sheriffs, der zur Kontrolle der "Touristen" autorisiert ist. Diese versuchen, eine beliebige Anzahl von Waren (= Spielkarten) verpackt in kleine Metallkoffer über die Grenze zu bringen. Darunter sind legale Gegenstände wie die Maracas, die bekannten brasilianischen Sambakugeln, ebenso wie illegale Waren, etwa Alkoholika und kostbare Statuen.

Ertappt der Sheriff einen Schmuggler, kann sich dieser durch entsprechende Bestechungsangebote eventuell noch freikaufen. Andererseits: Hat der Sheriff einen braven Touristen zu Unrecht schikaniert, ist eine Entschädigung fällig. Alle Waren, die man durchbringt, werden zu Fixpreisen verhökert. Und wer am Ende das meiste Cash sein eigen nennt, hat die große Schmuggelei gewonnen.

Tango Korrupti
Auf seine Art ist "Hart an der Grenze" zweifelsohne auch ein Wirtschaftsspiel. Letztlich geht es ums Verkaufen und Geld scheffeln, garniert mit Elementen, wie sie - zumindest dem Klischee nach - in Südamerika wohl gang und gäbe sind. Hart an der Grenze gehen die Uhren eben anders als bei Monopoly: Reich wird hier nicht, wer zielstrebig und bierernst seine Strategien verfolgt, sondern jene, die mit Pokerface zu bluffen verstehen und augenzwinkernd die Geldgier der Obrigkeit nützen.

Zahlreiche Spieleexperten halten "Hart an der Grenze" überhaupt für das best gelungene Bluffspiel seit vielen Jahren. Gerade in diesem Genre, das hierzulande schon so viele Highlights erlebte, hatte zuletzt ziemliche Flaute geherrscht. "Hart an der Grenze" ist aber auch ein Heidenspaß für die ganze Familie. Der "Tango Korrupti" wird so charmant überzeichnet, dass selbst strenge Pädagogen keine Bedenken hegen sollten.

Südamerika-Flair
Und schließlich spielt sich das Ganze ja weit weg von unserer braven Welt im fernen Lateinamerika ab. Dort, wo auch die beiden Autoren des Spieles herkommen: André Zatz, Journalist, und Sergio Halaban, Produktdesigner, leben in der brasilianischen Metropole Sao Paulo und gelten als führende Spielentwickler des Kontinents. In Europa bringen die Beiden nun zum allerersten Mal ein Spiel auf den Markt. Das südamerikanische Flair wird durch die Illustration von Cover, Spielkarten und Spielregel deutlich unterstrichen. Die sechs kleinen Metallkoffer sind hübsch und ganz unterschiedlich gestaltet, einer von ihnen sogar im legendären "Siedler von Catan"-Design.

"Hart an der Grenze"
Autoren: André Zatz / Sergio Halaban
Illustration: Michael Menzel
Verlag: Kosmos
Anzahl der Spieler: 3-6
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: ca. 45-70 Minuten (je nach Spielerzahl)
Preis: ca. 29,99 Euro
     
zurück