WKÖ-Präsident: 10 Millionen neue Arbeitsplätze zu schaffen, ist völlig richtiges
Ziel - Europa muss den Bürgern Lösungen für ihre Probleme anbieten
Wien (pwk) - Der Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, Christoph Leitl, bezeichnet
die vom EU-Gipfel beschlossenen "Schritte zur Schaffung von zusätzlich zehn Millionen Jobs bis 2010"
als einen "völlig richtigen Neustart einer europäischen Wachstumsstrategie": " Das ist
ein vollig richtiges Ziel und eine notwendige Selbstverpflichtung der europäischen Staats- und Regierungschefs.
Die Ergebnisse des EU-Gipfels in Brüssel sind ein wichtiger Erfolg in der Halbzeit der österreichischen
EU-Präsidentschaft, sind ein Erfolg des EU-Ratsvorsitzenden Wolfgang Schüssel, der sich auch von Querschüssen
mancher Staats- und Regierungschefs im Vorfeld des Treffens nicht beirren hat lassen."
Die Kritik der Opposition hält Leitl für "kleinkariert": "Dass jedes Jahr zusätzlich
zwei Millionen Menschen einen Arbeitsplatz und damit eine Existenzgrundlage und einen Lebenssinn erhalten sollen,
würde ich nicht als bescheidenen Erfolg bezeichnen. Wenn jetzt die richtigen Rahmenbedingungen geschaffen
werden, die Konjunktur anspringt und neue Jobs entstehen, dann ist das ein großer Schritt nach vorne."
Dass ein Hauptaugenmerk auf Arbeitsplätze und Ausbildung für Jugendliche gelegt, wird, ist für Leitl
ein wichtiges Signal: "Hier sind wir in Österreich ein positiver Vorreiter in Europa. Mit dem System
der Lehrausbildung und dem Jobcoaching für langzeitarbeitslose junge Menschen bieten wir den Jungen echte
Zukunftsperspektiven. In Österreich ist die Jugendbeschäftigung deshalb auch im EU-Vergleich sehr hoch."
"Die Strategie für mehr Wachstum und Beschäftigung in Europa muss jetzt von den Nationalstaaten,
von den Regionen und einer koordinierten Wirtschaftspolitik Brüssels mit Leben erfüllt werden",
betont Leitl: "Nach dem Scheitern der Lissaboner Wachstumsstrategie muss der Neustart jetzt gelingen."
Damit würde ein entscheidender Beitrag dazu geleistet werden, die europäischen Bürger wieder Brüssel-freundlicher
zu stimmen: "Europa muss den Menschen endlich klar machen, dass es Lösungen für ihre Probleme auf
den Tisch legen kann, die Hand und Fuß haben."
Leitl rechnet nun mit einem Aufwärtstrend für Europas Klein- und Mittelbetriebe. Bei der Dienstleistungsrichtlinie
sei es vor allem wichtig, rasch zu einem Abschluss zu kommen. "Um die ehrgeizigen Wachstumsziele der Union
zu erreichen, dürfen den europäischen Dienstleistungsunternehmen, ohne die es um Europas Wachstum und
Beschäftigung schlecht bestellt wäre, nicht weiter Steine vor die Füße geworden werden."
Positiv bewertet Leitl auch die europäischen Energiepläne sowie die Konzentration der Wirtschaftspolitik
auf Klein- und Mittelbetriebe: "Wenn jetzt in Österreich ein Mittelstandspaket vorbereitet wird, dann
ist das nicht nur die notwendige und richtige Konsequenz aus den Beschlüssen des EU-Gipfels, sondern auch
eine wichtige Unterstützung für Österreichs KMU, für Österreichs Mittelstand - ein Optimismus-Schub
für die vielen kleinen und mittleren Betriebe."
Auch das One-Stop-Shop-Prinzip wird den europäischen Wachstumsmotor wieder auf Touren bringen, so Leitl. Von
ihm profitieren vor allem Klein- und Mittelbetriebe: Bis 2007 soll es möglich sein, die für die Unternehmensgründung
notwendigen Formalitäten an einem zentralen Ort zu erledigen - und das innerhalb einer Woche. "Viele
gründungswillige Jungunternehmer scheitern ja an den bürokratischen Hürden, die ihnen in manchen
Mitgliedstaaten immer noch vermiesen, sich selbständig zu machen", so Leitl. Auch hier sei Österreich
ebenso wie im Export ein europäisches Musterland. |