Linz (stadt) - Am 23. März 2006 ist die Entscheidung für die AEC-Erweiterung gefallen. Die Jury
hat sich aus 38 Einreichungen beim EU-weiten Architektenwettbewerb für das Projekt von Treusch architecture,
Wien, entschieden. Allerdings müssen jetzt noch Teilnahmeberechtigung und Eignungskriterien überprüft
werden.
Die Einreichbedingungen
Die Planungsaufgabe war durch die örtlichen Gegebenheiten, die Bebauungsmöglichkeiten, die erforderliche
Verknüpfung mit dem bestehenden Haus sowie den städtischen Rahmenbedingungen sehr anspruchsvoll und herausfordernd.
Darüber hinaus hatten die Einreichungen auch die Verkehrssituation und den Hochwasserschutz zu berücksichtigen.
Gefordert war ein Entwurf für die Erweiterung des AEC von 2500 Quadratmeter auf 6500 Quadratmeter. Abgewickelt
wurde der EU-weite Wettbewerb über die Stadtentwicklung Linz.
EU-weiter Architekturwettbewerb
Für den einstufigen, anonymen, offenen und EU-weiten Architekturwettbewerb wurden die Ausschreibungsunterlagen
am 10. November 2005 an 150 interessierte ArchitektInnen ausgegeben, bis 31. Jänner 2006 ist die offizielle
Anmeldefrist gelaufen. Die Abgabe der Pläne war am 7. Februar. Am 22. und 23. März 2006 hat die Jury
unter dem Vorsitz von Architekt Mag. arch. Roman Delugan aus 38 Projekten drei PreisträgerInnen und fünf
Anerkennungspreise ausgewählt.
Siegerprojekt: Architekt DI Andreas Treusch, Richtergasse 7, 1070 Wien
2. Preis: Edelmüller-Kugler-Woschitz, ARGE Architekten und Ingenieure, Graf Starhemberggasse 39/21, 1040 Wien
3. Preis: Wendl ZT-GesmbH, Consulting Civil Engineers, Körösistraße 17, 8010 Graz
1. Anerkennungspreis: ARGE Bortolotti/Ramoni, Riccione Architekten
Mariahilferstr. 22/3/12, 6020 Innsbruck
2. Anerkennungspreis: Architekturbüro Kampits & Gamerith, ZT-GmbH
Nibelungengasse 76, 8010 Graz
3. Anerkennungspreis: Caramel Architekten,
Schottenfeldgasse 72/2/3, 1070 Wien
4. Anerkennungspreis: fpa – frank und probst architekten mit
Malojer Baumanagement GmbH & Co, Königsdorferstraße 13,
D-81371 München
5. Anerkennungspreis: ARGE Kobiella Gall Architekten,
Henchion-Reuter Architekten, Baucon ZT GmbH, Torstraße 94, 10119
Berlin
Sämtliche Projekte sind von 18. bis 21. April 2006 in den ehemaligen Räumlichkeiten der Neuen Galerie
im Lentia 2000, Blütenstraße 15, 1. Obergeschoß, ausgestellt und jeweils von 10 bis 14 Uhr zugänglich.
Ars Electronica Future Park – Das Siegerprojekt
Das Museum der Zukunft platzt schon jetzt aus allen Nähten. Daher soll es bis zum Kulturhauptstadtjahr 2009
die adäquate Ausstellungsfläche erhalten und zum Ars Electronica Future Park ausgebaut werden. Am besten
wurden die Erfordernisse vom Projekt von Treusch architecture erfüllt. Es setzt nicht zuletzt durch die Zusammenfassung
von Bestand und Neubau ein starkes Zeichen in der Stadt. Seitens der NutzerInnen werden vor allem die gute Lösung
der organisatorischen Abläufe im Haus und die Schaffung von attraktiven Ausstellungs- und Aufenthaltsräumen
für das Publikum gelobt.
Leitgedanke bei der Planung ist die Ausbildung des Erweiterungsbaus als skulpturales Gebäude. Die Besonderheit
dabei: Es ist begeh- und damit erlebbar. Die kristalline Form der Stahl-/Glaskonstruktion bildet in seiner Umgebung
ein homogenes Ensemble. Das städtebauliche Konzept beruht auf dem Prinzip des Dialogs mit seiner Umgebung.
Im Detail sieht das Projekt Folgendes vor:
Mehrgeschoßiges Haupt- und Versorgungsgebäude – Es wird als Glaskubus mit doppelschaliger Fassade gebaut
und grenzt an das bestehende AEC. Die Glasflächen werden teils transparent, teils matt ausgeführt. Sie
können im Zwischenbereich hinterleuchtet werden. Generell kann der Kubus optimal als Projektionsfläche
genutzt werden, sozusagen als bespielbare Hülle. Damit wird der Bau abends zur transparenten Lichtskulptur.
Auch die Bestückung mit LED- und LCD-Schirmen ist möglich.
Ausstellungsflächen – Sie befinden sich im Geschoß unter dem Platz (Maindeck). Sie können flexibel
unterteilt werden.
Future Lab mit Upperdeck – Im Medienkunstlabor werden Labors und Werkstätten untergebracht, darüber Büros
und Aufenthaltsräume. Das darüber liegende Upperdeck bietet zusätzliche Freiflächen für
Ausstellungen, Veranstaltungen und anderes mehr. Für die BesucherInnen sind Sitzstufen vorgesehen. Der großzügige
Veranstaltungsplatz ist das Kernstück der Anlage und fügt sich optimal in die Kulisse aus Donaulandschaft,
historischer Bausubstanz und bestehendem AEC ein.
Der Baubeginn ist für Ende 2006, die Fertigstellung im dritten Quartal 2008 vorgesehen. Die Realisierung ist
mit Kosten in Höhe von rund 16 Millionen Euro verbunden. |