Österreich, Ungarn und Slowenien diskutieren Erfahrungen auf dem kroatischen Markt
Graz (bmwa) - Unter dem Vorsitz des Sonderbeauftragten für strategische Außenwirtschaft
im Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit, Botschafter Dr. Franz Ceska, fand Mittwoch und Donnerstag
(22. u. 23. 03.) in Graz ein Trilaterales Treffen Ungarn-Slowenien-Österreich zum Schwerpunkt "Marktchancen
in Kroatien" statt. Die ungarische Delegation stand unter der Leitung von Staatssekretär Dr. Abel Garamhegyi,
die slowenische wurde von Unterstaatssekretärin Tatjana Bruncek geführt. Im Mittelpunkt der Gespräche
standen die Herausforderungen für Unternehmen aus Österreich, Ungarn und Slowenien auf dem kroatischen
Markt. Kroatien ist für alle drei Länder eine bedeutende Außenwirtschafts-Destination: So ist Österreich
mit einem Marktanteil von 26% nicht nur größter Investor in Kroatien, sondern hat 2005 bei den Exporten
nach Kroatien mit einem Volumen von über 1,2 Milliarden Euro das Niveau der Ausfuhren nach China erreicht.
Dem gegenüber ist Ungarn viertgrößter Investor in Kroatien, während Slowenien neu Prozent
seiner Gesamtexporte nach Kroatien liefert.
Daher wurde von allen Delegationen die Eröffnung der EU-Beitrittsverhandlungen begrüßt und die
positive kroatische Wirtschaftsentwicklung gelobt. Kritisch wurde jedoch auf eine stark negative Außenhandelsbilanz
verwiesen, die wiederum mit dem Umstand zu tun hat, dass ausländische Direktinvestitionen in Kroatien zu 80%
in Privatisierungen gehen und hier primär in den Dienstleistungs- und nicht in den Produktions- und Technologiesektor.
Kroatien wird in diesem Bereich mit einer Änderung der Gesetzgebung zur Förderung von ausländischen
Direktinvestitionen gegensteuern. Generell wurde die Anpassung des kroatischen Wirtschaftsrechts an EU-Standards
positiv beurteilt, jedoch wurden Probleme bei der Implementierung und Rechtsdurchsetzung berichtet. Für diese
Bereiche wurde ein direkter rascher Erfahrungsaustausch vereinbart.
Bei einem Treffen mit dem Bürgermeister der Stadt Graz, Mag. Siegfried Nagl, standen Themen regionaler Kooperation
im Mittelpunkt. |