Paris (esa) - Der Europäische Roboterarm (ERA), neben dem europäischen Columbus-Labor und dem
Automatischen Transferfahrzeug (ATV) einer der wichtigsten Beiträge der ESA zur Internationalen Raumstation
(ISS), wird im Hinblick auf seinen für 2007 vorgesehenen Start in diesem Sommer an Russland ausgeliefert.
Die ESA und Dutch Space veranstalten am 5. April einen Medientag zum Thema europäische Robotik, um den Medien
die Gelegenheit zu geben, sich mit dem ERA und den Ingenieuren, die hinter diesem anspruchsvollen Vorhaben stehen,
vertraut zu machen (siehe beigefügtes Programm).
Nach seinem Start im November 2007 wird der 11 Meter lange Roboterarm eine Reihe von Funktionen außerhalb
der ISS wahrnehmen. Mit seiner Fähigkeit, bis zu 8 Tonnen Gerät zu bewegen, wird er beim weiteren Zusammenbau
der ISS unschätzbare Dienste leisten und soll Versuchsgerät an verschiedene Stellen außerhalb der
Station befördern. Darüber hinaus wird der ERA Astronauten und Kosmonauten bei Außenbordeinsätzen
bewegen und mit seiner Videokamera die Außenhaut der Station inspizieren. Bei der Wartung und wissenschaftlichen
Nutzung der ISS wird er also eine wichtige Rolle spielen.
Diese Verwendungen des ERA verdeutlichen die Auswirkungen der Robotik auf bemannte Weltraummissionen. Robotische
Ausrüstung kann bestimmte Aufgaben in der rauen Umgebung des Weltraums übernehmen, die sich für
Astronauten nicht eignen bzw. überhaupt nicht von ihnen durchgeführt werden können, und ferner Astronauten
bei einer Reihe von Arbeiten unterstützen und so die für Außenbordeinsätze benötigte
Zeit verringern.
Der mit sieben Gelenken und einer beeindruckenden Menge an Werkzeugen und Elektronik ausgerüstete ERA besitzt
die notwendige Flexibilität, sich entlang des russischen Segments der ISS fortzubewegen, um seine Funktionen
wahrzunehmen. Diese Flexibilität wird noch erhöht durch die Möglichkeit, den ERA innerhalb wie außerhalb
der ISS zu steuern und ihn in Echtzeit zu kontrollieren oder vorzuprogrammieren.
Der ERA, ein Gemeinschaftsvorhaben der ESA und der russischen Föderalen Raumfahrtagentur Roskosmos, wurde
im Rahmen eines ESA-Vertrags von einem Konsortium aus 22 Unternehmen unter der Leitung der niederländischen
Firma Dutch Space gebaut.
Eurobotica
Der ERA ist nicht das einzige europäische Vorhaben, in dem Robotik eine entscheidende Rolle spielt.
Neben allgemeiner Robotertechnologie entwickelt die ESA derzeit den ersten europäischen Rover, der auf dem
Mars landen soll. Dieser Rover, dessen Start für 2011 geplant ist, ist eine Schlüsselkomponente der Mission
ExoMars, der Flaggschiff-Mission des ESA-Weltraumexplorationsprogramms Aurora.
Darüber hinaus ist ein neues intelligentes Unterstützungssystem für Astronauten im Weltraum namens
Eurobot geplant. Mit Hilfe einer Struktur mit der Bezeichnung „Exoskelett“ werden Astronauten den Eurobot mittels
virtueller Realität steuern können. Auch diese Vorhaben werden Themen des Medientags am 5. April sein,
in dessen Verlauf Besichtigungen der Testeinrichtungen für ExoMars und Eurobot im Technologiezentrum der ESA
(ESTEC) vorgesehen sind. |