Europäische Robotik im Rampenlicht  

erstellt am
24. 03. 06

Paris (esa) - Der Europäische Roboterarm (ERA), neben dem europäischen Columbus-Labor und dem Automatischen Transferfahrzeug (ATV) einer der wichtigsten Beiträge der ESA zur Internationalen Raumstation (ISS), wird im Hinblick auf seinen für 2007 vorgesehenen Start in diesem Sommer an Russland ausgeliefert. Die ESA und Dutch Space veranstalten am 5. April einen Medientag zum Thema europäische Robotik, um den Medien die Gelegenheit zu geben, sich mit dem ERA und den Ingenieuren, die hinter diesem anspruchsvollen Vorhaben stehen, vertraut zu machen (siehe beigefügtes Programm).

Nach seinem Start im November 2007 wird der 11 Meter lange Roboterarm eine Reihe von Funktionen außerhalb der ISS wahrnehmen. Mit seiner Fähigkeit, bis zu 8 Tonnen Gerät zu bewegen, wird er beim weiteren Zusammenbau der ISS unschätzbare Dienste leisten und soll Versuchsgerät an verschiedene Stellen außerhalb der Station befördern. Darüber hinaus wird der ERA Astronauten und Kosmonauten bei Außenbordeinsätzen bewegen und mit seiner Videokamera die Außenhaut der Station inspizieren. Bei der Wartung und wissenschaftlichen Nutzung der ISS wird er also eine wichtige Rolle spielen.

Diese Verwendungen des ERA verdeutlichen die Auswirkungen der Robotik auf bemannte Weltraummissionen. Robotische Ausrüstung kann bestimmte Aufgaben in der rauen Umgebung des Weltraums übernehmen, die sich für Astronauten nicht eignen bzw. überhaupt nicht von ihnen durchgeführt werden können, und ferner Astronauten bei einer Reihe von Arbeiten unterstützen und so die für Außenbordeinsätze benötigte Zeit verringern.

Der mit sieben Gelenken und einer beeindruckenden Menge an Werkzeugen und Elektronik ausgerüstete ERA besitzt die notwendige Flexibilität, sich entlang des russischen Segments der ISS fortzubewegen, um seine Funktionen wahrzunehmen. Diese Flexibilität wird noch erhöht durch die Möglichkeit, den ERA innerhalb wie außerhalb der ISS zu steuern und ihn in Echtzeit zu kontrollieren oder vorzuprogrammieren.

Der ERA, ein Gemeinschaftsvorhaben der ESA und der russischen Föderalen Raumfahrtagentur Roskosmos, wurde im Rahmen eines ESA-Vertrags von einem Konsortium aus 22 Unternehmen unter der Leitung der niederländischen Firma Dutch Space gebaut.

Eurobotica
Der ERA ist nicht das einzige europäische Vorhaben, in dem Robotik eine entscheidende Rolle spielt. Neben allgemeiner Robotertechnologie entwickelt die ESA derzeit den ersten europäischen Rover, der auf dem Mars landen soll. Dieser Rover, dessen Start für 2011 geplant ist, ist eine Schlüsselkomponente der Mission ExoMars, der Flaggschiff-Mission des ESA-Weltraumexplorationsprogramms Aurora.

Darüber hinaus ist ein neues intelligentes Unterstützungssystem für Astronauten im Weltraum namens Eurobot geplant. Mit Hilfe einer Struktur mit der Bezeichnung „Exoskelett“ werden Astronauten den Eurobot mittels virtueller Realität steuern können. Auch diese Vorhaben werden Themen des Medientags am 5. April sein, in dessen Verlauf Besichtigungen der Testeinrichtungen für ExoMars und Eurobot im Technologiezentrum der ESA (ESTEC) vorgesehen sind.
     
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