"Ein Leben für Frieden und Dialog"  

erstellt am
23. 03. 06

Hohe Wiener Auszeichnung für den Journalisten Ari Rath
Wien (rk) - "Das ist nicht nur eine Ehrung für mich, sondern eine Ehrung für meine Generation, die es geschafft hat, ein neues Leben zu gestalten." Mit diesen Worten bedankte sich ein sichtlich bewegter Ari Rath, Journalist und von 1975 bis 1989 Chefredakteur der "Jerusalem Post" für das "Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien", das er am Mittwoch (22. 03.) im Wiener Rathaus verliehen bekam. Unter den zahlreichen Freunden, Weggefährten und Gratulanten befanden sich Vizebürgermeister Sepp Rieder, Nationalratsabgeordnete Terezija Stoisits, Standard-Herausgeber Oscar Bronner, Gerhard Bronner, Schauspielerin Andrea Eckert und Kulturjournalistin Eva Maria Klinger.

"Ari Rath hat sein Leben dem Dialog, dem Frieden und der Verständigung gewidmet", so Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath- Pokorny, der die Verleihung vornahm. Zu der guten Beziehung zwischen Österreich und Israel habe Ari Rath als "weiser Ratgeber" entscheidend dazu beigetragen. Die Auszeichnung seiner Geburtsstadt sei der späte Versuch einer Anerkennung von Verantwortung gegenüber der Vergangenheit.

Laudator Rudolf Scholten, Bundesminister a. D., bezeichnete Ari Rath als "Mahner für Vernunft und Mäßigung", der immer auf der Suche nach Wegen war, um Menschen zusammenzubringen.

Biographie Ari Rath
Ari Rath wurde 1925 als Sohn einer jüdischen Familie in Wien geboren, wo er auch seine Bar Mitzwah feierte. Der Einmarsch Hitlers 1938 zwang die Familie zur Flucht. Ari Rath kam zusammen mit seinem Bruder mit einem Kindertransport nach Israel, wo er der zionistischen Jugendbewegung "Makkabi Hazair" beitrat und sich in der Kibbuzbewegung engagierte. Ende 1946 ging er im Auftrag der zionistischen Jugendbewegung "Habonim" in die USA, wo er wichtige Kontakte knüpfte. Er studierte Zeitgeschichte und Volkswirtschaft und wandte sich dem Journalismus zu. Ari Rath wurde zu einem der renommiertesten Journalisten Israels und Augenzeuge vieler historischer Momente Israels, wie der Zusammenkunft Adenauers und Ben Gurions im New Yorker Hotel Astoria im Jahre 1960. Als Journalist und auch als Chefredakteur und Herausgeber der "Jerusalem Post", der wichtigsten und angesehensten englischsprachigen Zeitung Israels, vertrat er in seiner Zeitung immer die Linie eines Nahostfriedensprozesses und eines friedlichen Nebeneinanders der beiden Völker.
     
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