Burgstaller: Schwerpunkt auf lateinamerikanische Musik genau zur richtigen Zeit / Bedeutung auch
für Salzburger Wirtschaft
Salzburg (lk) - Als "afficionada", als begeisterte Anhängerin des "Latin Jazz",
deklarierte sich Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller am Donnerstag (23. 03.) bei der Vorstellung des Programms
für den diesjährigen 11. Salzburger Jazz-Herbst in Salzburg. Intendant Johannes Kunz habe mit seinen
Programmverantwortlichen genau den richtigen Zeitpunkt gewählt. Inzwischen habe sich nach dem Boom um die
Stars des "Buena Vista Social Club" die Spreu der Kommerzmusik wieder vom Weizen des guten alten und
neuen "Latin Jazz" getrennt, betonte Landeshauptfrau Burgstaller. Der Jazz-Herbst dauert heuer von 26.
Oktober bis 5. November.
"Die von dem Musiker Ry Cooder wiederentdeckte und von Regisseur Wim Wenders gefühlvoll auf Zelluloid
gebannte Legende des Buena Vista Social Club war wohl das Großereignis der populären Musikkultur der
90er Jahre. Was gut und sogar bedeutend an der so genannten kubanischen Musik war und ist, wird auf Dauer im Gedächtnis
der Musikwelt erhalten bleiben", so Burgstaller. Omara Portuondo, die Grand Dame des Cuban-Jazz und umjubelte
Gesangspartnerin des erst im Vorjahr verstorbenen Ibrahim Ferrer, werde heuer zusammen mit vielen anderen Größen
zeitgenössischer lateinamerikanischer Musik beim Salzburger Jazz-Herbst zu erleben sein.
Neben viel internationaler Jazz-Prominenz nehmen auch heuer wieder prominente österreichische Jazz-Interpreten,
wie Erich Kleinschuster, Sabina Hank, Beni Schmid und Timna Brauer, Platz im reichhaltigen Programm des Jazz-Herbstes
ein. Für die lebende österreichische Jazz-Legende Rudi Wilfer wird es am 5. November eine gebührende
musikalische Geburtstagsfeier geben.
Jazz-Herbst als Wirtschaftsfaktor
Burgsteller verwies auch darauf, dass es immer schwieriger werde, Festivals in jener Qualität, wie sie das
Publikum von Salzburg erwartet, finanziell abzusichern. "Ich bekenne mich zur Mitverantwortung der öffentlichen
Hand für die Förderung von Kunst und Kultur auf höchstem Niveau, und das beinhaltet auch den Salzburger
Jazz-Herbst. Land und Stadt Salzburg haben heuer wieder mit insgesamt 160.000 Euro zu diesem Festival beigetragen.
Diese Unterstützung ist ein wichtiger Beitrag zum hervorragenden Ruf Salzburgs als Ort exzellenter Musikkultur.
Das gilt für Musik aus allen Richtungen", so Burgstaller.
Die Frage nach der volkswirtschaftlichen Rentabilität könne heuer erstmals anhand konkreter Zahlen beantwortet
werden. Eine von Dr. Bernd Gaubinger von der Wirtschaftskammer Salzburg erstellte Expertise belege, was eigentlich
schon längst bekannt war: Der Salzburger Jazzherbst sei nicht nur ein außerordentliches musikalisches
Highlight, sondern auch ein wesentlicher ökonomischer Faktor für die Salzburger Wirtschaft, insbesondere
für Gastronomie und Hotellerie; und das bekanntlich in einer Jahreszeit mit traditionell schwacher Auslastung,
führte Burgstaller aus.
So beträgt die durchschnittliche Aufenthaltsdauer ausländischer Gäste des Jazz-Herbstes 2,9 Tage.
Im Durchschnitt frequentieren Tagesbesucher 3,2 Veranstaltungen, auswärtige Gäste 3,0. Die gesamten durchschnittlichen
Tagesausgaben belaufen sich dabei auf rund 97 Euro. Die gesamtwirtschaftlichen Effekte des zehntägigen Festivals
werden hinsichtlich Umsatzvolumen mit 1,07 Millionen Euro beziffert. Davon entfallen rund 80 Prozent auf Gastronomie
und Hotellerie. Die nachfragewirksamen Ausgaben rund um den Salzburger Jazz-Herbst belaufen sich insgesamt auf
1,55 Millionen Euro. Unter Einbeziehung aller Multiplikator-Effekte rechnet Gaubinger einen Produktions- und Umsatzeffekt
von 2,8 Millionen Euro hoch. Davon wandern geschätzte 420.000 Euro als Steuern wieder an die öffentliche
Hand zurück; allerdings überwiegend in die Kassa des Bundes. |