Raiffeisen International schließt erste Synthetische Verbriefung mit KfW in Osteuropa ab  

erstellt am
23. 03. 06

Wien (rzb) - Die Raiffeisen Bank Polska S.A. und die Raiffeisenbank a.s., die polnische bzw. tschechische Tochter der zum RZB-Konzern gehörenden Raiffeisen International Bank-Holding AG und die deutsche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) haben am Donnerstag (23. 03.) die erste osteuropäische synthetische Verbriefungstransaktion ROOF CEE 2006-1 abgeschlossen. Arrangiert wurde die Transaktion durch die Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB) und Dresdner Kleinwort Wasserstein (DrKW).

Im Rahmen der Transaktion werden zum ersten Mal Kredite an mittelständische Unternehmen in Polen und der Tschechischen Republik verbrieft und an den Kapitalmarkt gebracht. Hierzu übertragen die beiden Töchter der Raiffeisen International die Kredit-Ausfallrisiken aus zwei Sub-Portfolien im Wege von Credit Default Swaps (CDS) auf die KfW. Die KfW bündelt diese Sub-Portfolien und sichert sie wiederum synthetisch bei Investoren ab. Investoren sind der Europäischen Investitionsfonds (EIF) in der Senior- und Mezzanin-Tranche sowie die RZB in der Junior-Tranche.

Der Raiffeisen International-Konzern kann während einer Periode von fünf Jahren getilgte Kredite durch neue Kredite ersetzen. Die voraussichtliche durchschnittliche Gesamtlaufzeit der Transaktion wird bei sieben Jahren liegen.

Das Volumen des kombinierten Portfolios beträgt € 450 Millionen. Der Anteil der polnischen Kreditforderungen beträgt maximal 60 Prozent des Gesamtvolumens. Das Gesamtportfolio besteht anfänglich aus 1.256 Darlehen, die an insgesamt 942 polnische und tschechische Kreditnehmer vergeben wurden. Die Darlehen haben eine Restlaufzeit von maximal fünf Jahren. Die durchschnittliche Kreditgröße liegt umgerechnet bei rund € 360.000.

„Nach dem erfolgreichen Abschluss der True-Sale-Verbriefung für die Raiffeisen Leasing Polen, an der auch der EIF als Investor beteiligt war, konnten wir mit dieser Transaktion wiederum die Qualität unserer Kreditportfolios in Zentral- und Osteuropa unter Beweis stellen“, sagte Herbert Stepic, CEO der Raiffeisen International. „Das Ergebnis unterstreicht die hervorragende Risikostruktur unserer Gruppe, die gleichauf mit westeuropäischen Banken liegt, wenn nicht sogar besser ist.“

„Die Platzierung von Portefeuille-Risiken an spezialisierte Investoren unterstützt uns in unserem Kundengeschäft“, erklärte Patrick Butler, Vorstandsmitglied der RZB für Treasury und Investment Banking. „Sie ermöglicht uns auch ein rasches Wachstum und macht den Einsatz unseres Eigenkapitals noch effizienter“.

„Die Dresdner Bank nutzt seit Jahren selbst das Instrument der Kreditverbriefung. Das Know-how im Bereich synthetischer Verbriefungen stellt Dresdner Kleinwort Wasserstein nun auch ihren Kunden in Osteuropa zur Verfügung und entwickelt es mit ihrem Partner RZB weiter“, sagte Stefan Ziese, Managing Director bei DrKW. „Erst durch die länderübergreifende Kombination von Kreditportfolien und die dadurch erzielte Risikostreuung rechnet sich die Transaktion. Wir bauen damit unser bereits starkes Engagement im osteuropäischen Verbriefungsmarkt weiter aus“, so Ziese.

„Für die KfW hat diese Transaktion hohe förderpolitische Bedeutung“, erläuterte Hans W. Reich, Sprecher des Vorstands der KfW Bankengruppe. „Es handelt sich um die erste synthetische Verbriefung von Mittelstandsdarlehen von Banken aus den neuen EU-Mitgliedstaaten bzw. aus Osteuropa überhaupt. Damit kommen wir auf dem Weg zu einem europäischen Markt für verbriefte Mittelstandsrisiken ein gutes Stück weiter.“ Die KfW erwartet, dass sich zusätzliche Kooperationsmöglichkeiten aus dieser Transaktion ergeben und weitere osteuropäische Banken von dieser Marktschaffung profitieren werden.

Die Raiffeisen International betreibt eines der führenden Bankennetzwerke in Zentral- und Osteuropa mit 16 Tochterbanken und zahlreichen Leasinggesellschaften in 16 Märkten. 9,2 Millionen Kunden werden in rund 2.400 Geschäftsstellen betreut. Sie ist eine voll konsolidierte Tochter der RZB. Die RZB hält 70 Prozent der Aktien, der Rest befindet sich im Streubesitz. Die Aktien notieren an der Wiener Börse. Die RZB ist eine führende Kommerz- und Investmentbank Österreichs und das Spitzeninstitut der österreichischen Raiffeisen Bankengruppe, der stärksten Bankengruppe des Landes.

Die Raiffeisen Bank Polska S.A. wurde 1991 gegründet und ist 100%ige Tochter der Raiffeisen International. Die Bank zählt zu den Marktführern im Geschäft mit kleinen und mittelständischen Betrieben.

Die Raiffeisenbank a.s. wurde 1993 gegründet und befindet sich heute zu 51 Prozent im Eigentum der Raiffeisen International (der verbleibende Anteil wird von österreichischen Raiffeisen Landesbanken gehalten). Gemessen an der Bilanzsumme ist die Bank die sechstgrößte Bank in Tschechien.

Der Europäische Investmentfonds (EIF) ist eine EU-Finanzinstitution mit dem Status einer Multilateralen Entwicklungsbank mit einem AAA/Aaa/AAA Rating und Teil der EIB Gruppe. Mit dem Fokus auf Kleine und Mittelständische Unternehmen (KMU) stellt der EIF Garantien bereit, investiert in Venture Capital Fonds und bietet Financial Engineering Services an. Verbriefungen gedeckt durch KMU-Kredite sind eine Kernaktivität des Fonds. So hat EIF in rund 50 Verbriefungstransaktionen mit einem Gesamtvolumen an KMU-Krediten von € 51 Milliarden als Investor partizipiert.

Die KfW Bankengruppe gibt in Deutschland und Europa Impulse für Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Durch die Vergabe langfristiger, zinsgünstiger Darlehen fördert sie unter anderem die mittelständische Wirtschaft und Existenzgründer. Die KfW bietet Banken die Möglichkeit, Kreditrisiken über eine hoch standardisierte Plattform zu verbriefen, damit diese neuen Spielraum für die Vergabe von Darlehen erhalten.

Dresdner Kleinwort Wasserstein (DrKW) ist die Investmentbank der Dresdner Bank AG und seit Juli 2001 Teil der Allianz. Mit Hauptgeschäftsstellen in London und Frankfurt sowie einem internationalen Filialnetz einschließlich der Geschäftsstellen der Finanzzentren in New York und Tokio, bietet DrKW europäischen und internationalen Kunden durch die Sparten Capital Markets und Corporate Finance & Origination eine breit gefächerte Auswahl von Investmentbankprodukten und -dienstleistungen.

Informationen: http://www.ri.co.at, http://www.rzb.at
     
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