Bartenstein: Tourismus ist Wachstumschance für Europa  

erstellt am
22. 03. 06

Konferenz der Tourismus-Minister im Rahmen der österreichischen EU-Präsidentschaft
Wien (bmwa) - "Der Tourismus ist eine der größten Wachstumschancen in Europa, und das mit weiterhin steigender Tendenz", erklärte Tourismusminister und Vorsitzender des EU-Tourismusrats Martin Bartenstein am Dienstag (21. 03.) in der Wiener Hofburg in einer Pressekonferenz anlässlich der Europäischen Tourismusministerkonferenz, die im Rahmen der österreichischen EU-Präsidentschaft veranstaltet wird. Durch die direkten und indirekten Effekte habe der Tourismus einen Anteil von rund 10,9 Prozent an der Wirtschaftsleistung, der laut Prognosen bis 2016 überdurchschnittlich auf 12 Prozent anwachsen werde. Bartenstein weiter: "Auch für die Beschäftigung kann die Tourismus- und Freizeitwirtschaft als Jobmotor gelten. In der EU sind direkt oder indirekt 23,8 Millionen Arbeitsplätze - das sind 11,8 Prozent der Gesamtbeschäftigung - abhängig. 2016 werden es laut Prognosen 13 Prozent sein. Damit ist rund jeder achte Arbeitsplatz direkt oder indirekt vom Tourismus abhängig."

Europa nehme im internationalen Vergleich der Tourismusdestinationen an hervorragenden Platz ein, setzte Bartenstein fort: An Deviseneinnahmen gerechnet liegen im weltweiten Vergleich sechs EU-Länder, darunter auch Österreich, nach einer Übersicht der Welttourismusorganisation unter den zehn führenden Ländern.

Die Tourismuswirtschaft, so der Minister weiter, sei ein Dienstleistungszweig mit relativ wenig Potenzial für Produktivitätssteigerungen, damit führe Wachstum im Tourismus meist direkt zu mehr Arbeitsplätzen. Und überdies handle es sich dabei um eine "ortsfeste" Dienstleistung, so dass hier kein Niedrigpreiswettbewerb zwischen den Ländern stattfinden könne.

Bartenstein begrüßte die neue Strategie der Europäischen Kommission zur Förderung des Tourismus, mit der sie eine Koordinierungsfunktion zwischen den Mitgliedstaaten übernehmen will. Hier würden im Sinne der Lissabon-Strategie für mehr Beschäftigung wichtige Maßnahmen initiiert.

Die Tourismusstrategie der EU-Kommission
Der für den Tourismus zuständige EU-Kommissar Günter Verheugen betonte die Notwendigkeit, "noch mehr tun zu müssen, um Europa als führendes Reiseziel zu sichern". Mit der neuen Strategie werde den einzelnen Staaten "Schützenhilfe" für die eigenen Bemühungen gegeben, zumal keine direkten Kompetenzen dafür bei der EU selbst lägen. Ziel sei eine "effizientere und besser koordinierte Förderung Europas als einzigartiges Reiseziel. Die Absicht der Europäischen Kommission sei es, in alle Bereiche - zum Beispiel auch bei Regional- oder Verkehrsmaßnahmen - Überlegungen einfließen zu lassen, wieweit damit Anliegen der Tourismuswirtschaft unterstützt werden könnten.

Zu der Konferenz, die von Österreich gemeinsam mit Finnland organisiert wurde, sind Minister bzw. Regierungsvertreter aus den 25 EU-Staaten, den Beitrittskandidatenländern, den EFTA/EWR-Staaten und den Ländern des Westbalkans nach Wien gekommen.

Die Konferenz bot auch den Rahmen für den Launch des neuen gesamteuropäischen Reiseportals www.visiteurope.com, dessen Entwicklung von der Europäischen Kommission finanziert wurde und das nun von der ETC (European Travel Commission - Vereinigung der nationalen europäischen Tourismuswerbestellen) betrieben wird. ETC Präsident ist der Geschäftsführer der Österreich Werbung Artur Oberascher.
     
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