Kritische Netzsituation in Österreich weiterhin aufrecht, nur an einem einzigen Tag in diesem
Winter mußten keine Notmaßnahmen ergriffen werden.
Wien (verbund) - Im Winterhalbjahr 2005/06 waren die Nord-Süd Hochspannungsleitungen der Verbund-Austrian
Power Grid AG (APG) praktisch täglich überlastet. Nur durch den Einsatz teurer Notmaßnahmen in
Form von umfangreichem Engpaßmanagement konnte die überregionale Stromversorgung aufrechterhalten werden.
Die dadurch verursachten Mehrkosten beliefen sich auf rund 17 Mio. Euro. Die für dieses Engpaßmanagement
notwendige Energiemenge betrug rund 1400 GWh, was in etwa dem Stromverbrauch der Stadt Graz eines Jahres entspricht.
“Diese enormen Aufwendungen haben aber leider weder eine nachhaltige Verbesserung der Netzsituation noch eine Erhöhung
der Versorgungssicherheit erbracht. Eine nachhaltige Lösung des Problems kann ausschließlich durch den
380-kV Ringschluß erreicht werden,“ bekräftigt Dr. Heinz Kaupa, Vorstand der APG.
Seit dem Jahr 2001 wird die absolute Belastungsgrenze der strukturell schwachen Nord-Süd Hochspannungsleitungen
der APG massiv und nachhaltig überschritten. Diese unzulässig hohen Überlastungen treten vorwiegend
in den Winterhalbjahren auf und steigen kontinuierlich weiter an. Somit erhöht sich das Risiko eines großräumigen
massiven Stromausfalles - eines sogenannten „Blackouts“ - erheblich. |