Pröll: Österreich hat Natura 2000-Fördertopf sehr gut ausgeschöpft  

erstellt am
31. 03. 06

Neues LIFE-Natur-Programm – Film über alle LIFE-Natur-Projekte in Österreich
Wien (bmlfuw) - „Das EU-Programm und das Finanzierungsinstrument LIFE unterstützt bedeutende Umwelt- und Naturschutzprojekte, die aus einer europaweiten Auswahl ermittelt werden. Neben den Gemeinschaftsinitiativen INTERREG und LEADER hat das Finanzierungsinstrument LIFE für die Realisierung großer österreichischer Naturschutzvorhaben eine tragende Bedeutung bekommen.“ Dies erklärte Umweltminister Josef Pröll am Donnerstag (30. 03.) anlässlich der Tagung „LIFE Plus-Projektentwicklung in Natura 2000 Gebieten“ in Linz.

Mit dem Inkrafttreten des neuen LIFE+ Programms im Jahr 2007 geht „LIFE III“ zu Ende. „Österreich gelang es, in der Zeit von 1995 bis 2005 für 33 LIFE-Naturschutzprojekte mit einem Volumen von mehr als 95 Millionen Euro Fördermittel von der Europäischen Kommission in Höhe von 42 Millionen Euro zu erlangen. Das ist ein sehr positives Ergebnis“ so Pröll weiter. „Wir werden uns auch in Zukunft beim neuen Programm LIFE+ besonders anstrengen, um die bereitstehenden Fördermittel aus Brüssel optimal einzusetzen“.

Die österreichische Kofinanzierung – bisher rund 53 Millionen Euro – brachten das Lebensministerium, das Wirtschaftsministerium, die Wasserstraßendirektion, Bundesländer, Gemeinden, Umweltorganisationen und Private auf. In den Jahren 1996 bis 2001 konnte Österreich 8 bis 10 Prozent der gesamten EU-LIFE-Natur-Mittel lukrieren und in den letzten 3 Jahren waren es 6 bis 8 Prozent, bedingt durch die nunmehr auf 25 Staaten angewachsene Europäische Union.

Im LIFE-Programm findet man Flussrenaturierungs-, Moorschutz-, Habitat- und Artenschutzprojekte. Die österreichischen Erfolge dabei bringt das Lebensministerium auch auf einer Doppel-DVD als Film heraus: „LIFE-Natur: Eine Erfolgsgeschichte für den Natur- und Gewässerschutz in Österreich“. Best-Practice-Beispiele wie etwa die Flussrückbauprojekte an der Oberen Mur, am Tiroler Lech, an der Drau, der Donau, der Lafnitz, der Ybbs, sowie an Melk, Mank und Pielach; Moorschutzprojekte im Waldviertel, am Weidmoos, am Wenger Moor und am Hörfeldmoor, Auenmanagementprojekte an March und Thaya, Trockenrasen- und Sanddünenprojekte in NÖ, Naturwaldprojekte wie am Dürrenstein und im Nationalpark oö. Kalkalpen sowie Artenschutzprojekte für Großtrappe, Braunbär, Huchen und Bartgeier wären ohne das LIFE-Programm der EU nicht möglich geworden.

Die LIFE-DVD gibt einen sehenswerten Überblick über das LIFE-Geschehen der letzten Jahre. Darüber hinaus beschreibt sie europaweit geschützte Lebensräume und deren Lebensgemeinschaften wie Hochmoore, Wildflusslandschaften, Trockenrasen, Sanddünen und Tieflandflüsse sowie Artenschutzprojekte. Dazu wurde auch eine neue Broschüre veröffentlicht, welche alle 33 österreichischen LIFE-Natur-Projekte Projekte kurz beschreibt.

Im Rahmen der LIFE-Projekte wurden neue, zukunftsweisende Kooperationen eingegangen. Das Zusammenwirken von Naturschutz, Land- und Forstwirtschaft, Wasserbau, Tourismus und anderen Gruppen trägt zum Gelingen dieser Naturschutzprojekte bei und sichert eine nachhaltige positive Entwicklung in vielen Bereichen des ländlichen Raums. Im Rahmen des EU-LIFE-Programms hat sich Österreich in den letzten Jahren bemüht, ebenso Vorzeigeprojekte an den heimischen Flüssen abzuwickeln. Es handelt sich dabei um mehrjährige umfassende Vorhaben, die neben dem Hochwasserschutz auch die Habitatverbesserung und den Schutz gefährdeter Tier- und Pflanzenarten zum Ziel haben. Derzeit werden LIFE-Hochwasserschutzprojekte im Gesamtausmaß von rund 25 Mio. Euro umgesetzt. Davon fördert die EU rund 12 Millionen Euro, der Rest wird von Österreich kofinanziert.

„Jetzt geht es um die Sicherung eines Umwelt- und Naturschutz-Förderschwerpunktes über das neue Programm LIFE+, welches für die Jahre 2007 – 2013 als Natura 2000-Kofinanzierungsinstrument herangezogen werden kann. Das Lebensministerium hat sich seit dem Jahr 2005 ja bereits intensiv mit der Vorbereitung dieses neuen EU-LIFE-Plus-Programms beschäftigt und in der EU-Ratsarbeitsgruppe mitgewirkt. Dabei gelang es sicherzustellen, dass LIFE+ auch in Zukunft ein wesentliches Instrument zur Finanzierung von Natura 2000 und zur Erhaltung der Biodiversität darstellen wird. Im heurigen Jahr soll die Verordnung finalisiert und das erste LIFE+Jahresprogramm für 2007 erarbeitet werden. Sobald die Budgettöpfe im Rahmen der „Finanziellen Vorausschau 2007-2013“ ausverhandelt sind, gibt es den Startschuss für die Vorbereitung des ersten LIFE+ Förderjahres 2007“, erklärte Umweltminister Josef Pröll abschließend.

Broschüre und DVD sind ab sofort kostenlos erhältlich. Bestellungen richten Sie bitte an gerhard.sigmund@lebensministerium.at
     
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