Industrie wuchs im 1.Quartal um 10% - Fortsetzung im 2.Quartal erwartet – Mit 2,5% ist das
höchste Wirtschaftswachstum seit 6 Jahren zu erwarten
Wien (ba-ca) - Der BA-CA EinkaufsManagerIndex stieg im März auf 56,5, dem höchsten Wert
seit fast sechs Jahren. "Der Anstieg im März fiel noch stärker aus als von uns erwartet", kommentiert
Marianne Kager, Chefvolkswirt der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA), die positive Entwicklung gegenüber Februar
mit 54,5. Damit liegt der BA-CA EMI nach kurzem Rückgang im Februar sogar höher als zur Jahreswende -
als er bei 55,5 lag. Werte über 50 zeigen Wachstum an.
Verantwortlich für den starken Anstieg waren die Beurteilung des derzeitigen Produktions- niveaus und die
nochmals bessere Auftragslage. "Die bislang sehr positive Entwicklung bei der Auftragslage sichert Österreichs
Industrie auch in den nächsten Monaten eine starke Auslastung", meint Stefan Bruckbauer von der BA-CA.
Die Nachfrage aus dem Ausland zeigte genauso eine steigende Dynamik wie jene aus dem Inland. Die sehr positive
Entwicklung der Exporte in den vergangenen Monaten wirkte sich zunehmend auch auf die inländische Nachfrage
aus: Diese konnte im März noch stärker zulegen als die Auslandsnachfrage. Der Index für den gesamten
Auftragseingang sprang gleich um mehrere Punkte von 55,3 auf 58,8.
Der starke Anstieg der Aufträge in den vergangenen Monaten führte auch zu einer erneut positiveren Beurteilung
des Auftragsbestandes. Dieser Index stieg von 55,9 auf 57,1. Nach dem nun über ein halbes Jahr andauernden
Anstieg der Auftragseingänge und der sich beschleunigenden Produktion kam es auch im März zu einem erneuten
Zuwachs der Beschäftigung. Allerdings blieb das Beschäftigungswachstum etwas unter dem vom Februar zurück.
"Die Zuwächse bei den Beschäftigten in der Industrie sind nicht sehr hoch. Die derzeit starke Konjunktur
sorgt zumindest dafür, dass die Industrie seit einigen Monaten keinen weiteren Beschäftigungsabbau verzeichnet",
so Kager.
Die zunehmend positive Wirkung der Industriekonjunktur auf die österreichische Industrie lässt sich auch
an den Verkaufspreisen erkennen: Im März gelang es, Teile des starken Anstiegs bei den Einkaufspreisen in
den Verkaufspreisen weiterzugeben. Allerdings deutet der Index für die Verkaufspreise (mit 52,7) im Vergleich
zu jenem für die Einkaufspreise (mit 63,3) weiterhin darauf hin, dass dies nur zum Teil gelingt.
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Obwohl die Ökonomen der BA-CA davon ausgehen, dass die Weltwirtschaft im zweiten Halbjahr an Schwung verlieren
wird, bleibt es ihrer Meinung nach bei einer weiterhin dynamischen Industrie. "Österreichs Industrie
dürfte im ersten Quartal eine Jahreswachs-tumsrate von rund 10 Prozent erreicht haben. Der März lässt
erwarten, das sich dieses starke Wachstum noch fortsetzen wird", zeigt sich Bruckbauer optimistisch.
Die Ökonomen der BA-CA haben daher ihre Prognose für 2006 leicht nach oben verändert und erwarten
nun 2,5% Wachstum für 2006. "Österreichs Wirtschaft könnte heuer das stärkste Wachstum
seit 2000 erreichen", so Bruckbauer. Allerdings gehen die Ökonomen der BA-CA auch weiterhin davon aus,
dass 2007 eine Abschwächung zu erwarten ist, ausgelöst durch restriktive Wirtschaftspolitik im Euroraum
und eine sich abkühlende Weltwirtschaft. Einen Einbruch der Konjunktur sehen sie aber nicht.
Anmerkung: Werte des EMI über 50,0 weisen auf ein Wachstum gegenüber dem Vormonat hin, Notierungen unter
50,0 signalisieren einen Rückgang. Je weiter die Werte von 50,0 entfernt sind, desto größer sind
die Wachstums- bzw. Schrumpfungstendenzen. Diese Aussendung enthält die Originaldaten aus der Monatsumfrage
unter Einkaufsleitern der Industrie Österreichs, die von der Bank Austria Creditanstalt gesponsert und unter
der Schirmherrschaft des ÖPWZ seit Oktober 1998 von NTC Research durchgeführt wird.
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