Konzernjahresüberschuss steigt um 83 Prozent auf € 382 Millionen. Bilanzsumme wächst
um 41 Prozent auf fast € 41 Milliarden.
Wien (ri) - Die Raiffeisen International Bank-Holding AG, eine Tochter der Raiffeisen Zentralbank
Österreich AG (RZB), hat im Geschäftsjahr 2005 ein Rekordgewinnwachstum erzielt. Der Konzernjahresüberschuss
(nach Steuern und Minderheiten) belief sich auf € 382,3 Millionen (2004: € 209,4 Millionen), was einer Steigerung
gegenüber dem Vorjahr um € 172,9 Millionen (82,6 Prozent) entspricht. Der Jahresüberschuss vor Steuern
betrug € 568,6 Millionen (2004: € 340,8 Millionen), während sich der Jahresüberschuss nach Steuern auf
€ 459,6 Millionen belief (2004: € 269,8 Millionen). Der Gewinn je Aktie erhöhte sich um € 0,86 auf € 2,79
(2004: €1,93). Alle Zahlen auf Basis internationaler Rechnungslegungsstandards (IFRS).
Herbert Stepic, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen International: „Das Jahr 2005 war nicht nur das ereignisreichste,
sondern auch das erfolgreichste in der Geschichte der Raiffeisen International. Wir haben sowohl den größten
Börsegang Österreichs erfolgreich umgesetzt als auch mit der Bank Aval die größte Akquisition
in der langen Geschichte Raiffeisens abgeschlossen. Dass wir darüber hinaus den größten Gewinnzuwachs
in der Geschichte des Unternehmens verzeichnet haben, rundet das durchwegs erfreuliche Bild des vergangenen Jahres
ab. Wir haben in den letzten drei Jahren unseren Konzern-Jahresüberschuss fast vervierfacht.“
Im Geschäftsjahr 2005 hat die Raiffeisen International die JSPP Bank Aval in der Ukraine übernommen und
stieg damit zur größten Bankengruppe in diesem Wachstumsmarkt mit 50 Millionen Einwohnern auf. Im Februar
dieses Jahres wurde die Übernahme der russischen Impexbank bekannt gegeben, die bis Mitte Mai rechtsgültig
abgeschlossen sein soll. Nach dem Abschluss dieser Akquisition steigt die Raiffeisen International zur größten
internationalen Bankengruppe im 140 Millionen Einwohner zählenden zukunftsträchtigen Markt auf.
„Wir sind schon jetzt strategisch hervorragend positioniert, um das langfristige Wachstumspotenzial in der Region
optimal zu nutzen. Insbesondere in den Hochwachstumsmärkten Südosteuropa und GUS verfügen wir über
eine unvergleichbar gute Marktstellung, die sich schon heute auszahlt“, spielt Stepic auf die Tatsache an, dass
die beiden Regionen schon rund 60 Prozent zum Vorsteuerergebnis beitragen. „Mit der Impexbank stehen wir in Russland
vor einem Quantensprung“, sagte Stepic weiter.
Volumen deutlich ausgeweitet - Bilanzsumme steigt um 41 Prozent
Die Raiffeisen International hat das dynamische Wachstumspotenzial in den Märkten Zentral- und Osteuropas
konsequent genutzt und ihr Kundengeschäft deutlich ausgeweitet. Die Kredite an Kunden wuchsen um 52,2 Prozent
auf € 24,7 Milliarden, während die Kundeneinlagen ein Wachstum von 37 Prozent auf € 24,9 Milliarden aufwiesen.
Insgesamt stieg die Bilanzsumme zum Jahresultimo 2005 um 40,8 Prozent auf € 40,7 Milliarden, wobei mehr als zwei
Drittel des Anstiegs auf organisches Wachstum zurückzuführen sind. Stepic: „Wir haben innerhalb der letzten
zwei Jahre unsere Bilanzsumme verdoppelt und sind damit eine der am schnellsten wachsenden Bankengruppen in der
Region.“
Operatives Ergebnis und Effizienz weiter verbessert
Die Betriebserträge stiegen in allen Komponenten und legten insgesamt um 45,5 Prozent auf
€ 1.887 Millionen zu. Davon entfallen € 1.202,1 Millionen oder 63,7 Prozent auf den Zinsüberschuss. Dieser
wies mit 49,6 Prozent auch das stärkste Wachstum aus. Der Provisionsüberschuss wuchs um 35,8 Prozent
auf € 406,8 Millionen, während das Handelsergebnis um 36,6 Prozent auf € 300,8 Millionen zulegte.
Durch ein konsequentes Kostenmanagement wurde der Anstieg der Verwaltungsaufwendungen mit 41,2 Prozent auf € 1.162,5
Millionen trotz der beträchtlichen Investitionen unter dem Wachstum der Betriebserträge gehalten. Das
daraus resultierende Betriebsergebnis stieg um 52,9 Prozent auf € 725 Millionen. Die Cost/Income Ratio, die den
betrieblichen Aufwand im Verhältnis zu den Betriebserträgen darstellt, hat sich dementsprechend von 63,5
auf 61,6 Prozent weiter verbessert.
Verbesserte Risk/Earnings Ratio
Die Kreditrisikovorsorgen stiegen um 21,6 Prozent auf € 167,3 Millionen und blieben damit deutlich unter dem Anstieg
des Zinsüberschusses, der um 49,6 Prozent zulegte. „Wir haben uns in allen wesentlichen Risikokennzahlen verbessert“,
stellte Martin Grüll, Finanzvorstand der Raiffeisen International fest.
Die Neubildungsquote reduzierte sich um 0,17 Prozentpunkte auf 0,81 Prozent (2004: 0,98 Prozent). Der Anteil überfälliger
Kredite am gesamten Kreditportfolio sank auf 1,7 Prozent (2004: 2,4 Prozent). Die sich ergebene Deckungsquote (gesamte
Risikovorsorgen/überfällige Kredite) verbesserte sich auf 154,1 Prozent (2004: 96,9 Prozent). Die Risk/Earnings
Ratio verbesserte sich von 17,1 Prozent im Jahr 2004 auf 13,9 Prozent. „Wir haben damit unser mittelfristiges Ziel,
unter 15 Prozent zu kommen, schon jetzt erreicht“, ergänzte Grüll.
Eigenkapitalbasis signifikant gestärkt
Das Eigenkapital (inklusive Minderheiten und Gewinn) erhöhte sich zum Jahresultimo um 50,5 Prozent
auf € 3.276,4 Millionen (2004: € 2.177 Millionen). Der Return on Equity (ROE) vor Steuern (die Kennzahl setzt den
Jahresüberschuss vor Steuern in Relation zum durchschnittlichen Eigenkapital) beträgt für das vergangene
Jahr 21,8 Prozent, ein Minus von 0,4 Prozentpunkten gegenüber 2004, das sich durch die deutlich gestärkte
Eigenkapitalbasis ergibt.
Die für die Bewertung der Finanzkraft wichtige Tier 1 Ratio für das Bankbuch liegt bei 9,0 Prozent (2004:
11,8 Prozent). Die Tier 1 Ratio inkl. Marktrisiko liegt bei 8,0 Prozent (2004: 10,1 Prozent) und ist damit doppelt
so hoch wie der gesetzlich vorgeschriebene Mindestsatz von vier Prozent.
Die Raiffeisen International feierte im April 2005 ihr Börsedebüt (Emissionskurs: € 32,50) mit dem größten
Börsegang in der Geschichte Österreichs. Die Aktie entwickelte sich im Laufe des Jahres gut und legte
bis zum Jahresende um mehr als 70 Prozent auf € 55,55 zu. Der Vorstand wird der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr
2005 eine Dividende je Aktie in Höhe von € 0,45 vorschlagen, was einer Pay-out Ratio von 16,8 Prozent entspräche.
Vertriebsnetz kräftig erweitert, Kundenzahl fast verdoppelt
Im zurückliegenden Jahr wurden die Investitionen in den Filialausbau fortgesetzt und das Distributionsnetz
um 185 Geschäftsstellen organisch erweitert. Hinzu kommen 1.342 Geschäftsstellen, die durch die Bank
Aval neu in das Netzwerk eingebracht wurden. Dadurch erhöhte sich die Gesamtzahl an Geschäftsstellen
zum Jahresende 2005 auf 2.443, was einer Steigerung um 1.527 oder 167 Prozent entspricht.
Der Mitarbeiterstand hat sich im Berichtszeitraum, primär durch die Übernahme der Bank Aval bedingt,
auf 43.614 Mitarbeiter (2004: 22.851) fast verdoppelt. Zum Jahresende 2005 betreute die Raiffeisen International
mit ihrem Bankennetzwerk insgesamt 9,7 Millionen Kunden. Das sind fast doppelt so viele wie zum Jahresende 2004
(5 Millionen). Von den 4,7 Millionen neuen Kunden kommen 3,3 Millionen von der Bank Aval. Die verbleibenden 1,4
Millionen (30 Prozent) neuen Kunden gehen auf organisches Wachstum zurück. |