Lebenszufriedenheit sowie spezielle Lebensbereiche im Detail
Innsbruck (rms) - Am 29. März präsentierte Stadträtin Mag.a Christine Oppitz-Plörer
gemeinsam mit Mag.a Barbara Hutter und MMag.a Barbara Traweger-Ravanelli (IMAD-Marktforschung) die Ergebnisse der
aktuellsten Studie zum Thema "Rollenbild von Frauen in Innsbruck". Die Repräsentativumfrage richtete
sich an eine Stichprobe von 500 Innsbrucker Frauen ab dem 17. Lebensjahr und wurde im Jänner 2006 durchgeführt..
Abgefragt wurden die allgemeine Lebenszufriedenheit sowie spezielle Lebensbereiche im Detail. Das Ergebnis: 9 von
10 Innsbruckerinnen sind mit ihrer Lebenssituation zufrieden und nur jede 10. Frau ist unzufrieden. Die Detail-Ergebnisse
der zweiten derartigen Studie seit 2000 werden zusammengefasst im Rahmen der Publikationsreihe "Frauen in
Innsbruck" veröffentlicht. Das Heft ist der April-Ausgabe von "Innsbruck Informiert" beigelegt.
StRin Oppitz-Plörer sieht den Ansatzpunkt für die künftige Ausrichtung der städtischen Politik
bei den 10,6 Prozent der Innsbruckerinnen, die angeben mit ihrer Lebenssituation nicht zufrieden zu sein. Beim
Großteil dieser Frauen zieht sich die Unzufriedenheit nämlich durch mehrere Bereiche.
"Die Politik muss den Status Quo für Frauen absichern. Verschiedene Lebensentwürfe müssen möglich
sein. Wenn Wahlfreiheit besteht müssen die Rahmenbedingungen dafür geschaffen werden", so StRin
Oppitz-Plörer.
Erfreut ist Innsbrucks Frauenreferentin über die Beurteilung der Frage "Hat sich ihrer Ansicht nach ganz
allgemein die Situation der Kinderbetreuungseinrichtungen in Innsbruck in den letzten paar Jahre eher verbessert
oder eher verschlechtert?": 69,5 Prozent der befragten Frauen meinen die Situation habe sich eher verbessert,
10,7 Prozent sind der Meinung, dass sich die Situation verschlechtert hat und 19,8 Prozent sehen eine gleich bleibende
Entwicklung. Auch die Beurteilung des Angebotes der Kinderbetreuungseinrichtungen fällt gut aus. 7,6 Prozent
findet sie "sehr gut" und 22,2 Prozent beurteilen das Angebot mit "gut", für 25,4 Prozent
ist es "zufrieden stellend". "In diesem Bereich dürfen wir nicht stehen bleiben. Ich sehe das
Ergebnis als Auftrag für die Stadt Innsbruck weiterhin an Verbesserungen zu arbeiten", so StRin Oppitz-Plörer.
Zum "Thema Frauen und Beruf" ist hervorzuheben, dass rund ein Viertel der Innsbruckerinnen voll berufstätig
ist. Besonders markant fällt dabei auf, dass jede zweite berufstätige Innsbruckerin bereits seit mehr
als fünf Jahren beim gleichen Arbeitgeber beschäftigt ist. "Damit wurde dokumentiert, dass die Innsbruckerinnen
verlässliche und treue Arbeitnehmerinnen sind und sich Investitionen in die Weiterbildung von Frauen auch
für Arbeitgeber lohnen", so Oppitz-Plörer. In diesem Zusammenhang wurde auch die Zufriedenheit mit
den Arbeitszeiten abgefragt: Im Vergleich zur ersten Studie dieser Art im Jahr 2000 hat sich die Zufriedenheit
mit den Arbeitszeiten verschlechtert. Frauen, die mit "eher weniger zufrieden" geantwortet hatten, beurteilen
auch die Kinderbetreuungssituation schlechter.
"Eine Stadt wie Innsbruck wird danach trachten müssen das Gesamtbelastungsvolumen von Frauen zu reduzieren",
meint StRin Oppitz-Plörer.
Eine weitere Zahl in diesem Bereich stimmt bedenklich: Innsbrucker Frauen sehen sich immer öfter mit Mobbing
und sexueller Belästigung konfrontiert. Waren es im Jahr 2000 noch 30,6 Prozent, die mit Mobbing in Berührung
kamen, sind es nach den aktuellen Zahlen bereits 37,4 Prozent. Im Bereich der sexuellen Belästigung gab es
eine Zunahme von 12, 4 Prozent auf 17, 6 Prozent.
Besonders erfreulich sieht Innsbrucks Frauenreferentin die Tatsache dass 71,4 Prozent der Innsbruckerinnen sich
für Politik interessieren. Sie stehen gemeinsam mit 3,8 Prozent der Frauen, die sich politisch interessieren
und 5,2 Prozent politisch aktiven Frauen 19,6 Prozent der Innsbruckerinnen, die sich nicht für Politik interessieren
gegenüber.
Besonders spannend beurteilten die drei Expertinnen die Frage nach dem Thema "Zukunft der Mädchen":
31,2 Prozent sehen bessere Chancen für heute 10 bis 12-jährige Mädchen, 30,4 Prozent meinen dass
die Chancen gleich bleiben und 35,2 Prozent sehen schlechtere Chancen für Mädchen. Zukünftig sehen
40,8 Prozent die Vereinbarkeit von Beruf und Familie positiv, 46 Prozent sind in dieser Frage pessimistisch. |