Politischen Dialog und Zusammenarbeit weiter stärken
Wien (bmaa) - In Wien fand am Montag (27. 03.) das EU-Troika-Treffen auf Außenminister-
ebene mit Indonesien statt. Neben Außenministerin Ursula Plassnik nahmen ihr indonesischer Amtskollege Hassan
Wirajuda und die finnische Ministerin für Außenhandel und Entwicklung, Paula Lehtomäki, teil.
Gesprächsthema waren die Beziehungen zwischen der EU und Indonesien: "Die Beziehungen zwischen der EU
und Indonesien haben in den letzten Jahren spürbar an Tiefe und Monentum gewonnen. Indonesien ist nicht nur
eine erfolgreiche junge Demokratie, sondern hat auch eine einflussreiche politische Stimme in Asien und ist ein
bestimmender Faktor im regionalen Integrationsprozess sowie in der islamischen Welt. Die demokratischen Reformen
in Indonesien werden von der EU nachdrücklich begrüßt und unterstützt. Indonesien ist ein
willkommener Neuankömmling in der demokratischen Welt ", erklärte Plassnik.
Indonesien ist einer der wichtigsten Wirtschafts- und Handelspartner der EU in Südostasien. Derzeit verhandelt
die EU mit Indonesien über ein Partnerschafts- und Kooperationsabkommen. "Wir hoffen, dass es noch während
unserer Präsidentschaft konkrete Resultate bei den Verhandlungen gibt", sagte Plassnik.
Plassnik unterstrich, dass Indonesien bei der Terrorismusbekämpfung der wichtigste Partner der EU in der Region
sei.
"Indonesien kommt als Land mit der weltweit zahlenmäßig größten muslimischen Bevölkerung
auch im Dialog der Religionen und Zivilisationen eine große Bedeutung zu. Auch im Hinblick darauf wollen
wir unsere Beziehungen intensivieren. Wir sind uns einig, dass praktische Maßnahmen notwendig sind, und auch
die Medien stärker in den Dialog einbezogen werden sollten", so die Außenministerin.
Ein wesentlicher Punkt der politischen Zusammenarbeit ist laut Plassnik der Friedensprozess in Aceh: "Die
Fortschritte beim Friedensprozess sind sehr ermutigend, auch wenn noch große Herausforderungen bevorstehen.
Die EU hofft, dass das Gesetz über die Autonomie in Aceh rechtzeitig verabschiedet wird, damit die in der
Friedensvereinbarung vorgesehenen Wahlen in Aceh ohne Verzögerung stattfinden können. Die EU ist derzeit
auch mit 85 Beobachtern im Rahmen der internationalen Mission beteiligt. Das ist ein ausgezeichnetes Beispiel für
europäisch-asiatische Zusammenarbeit im Bereich des zivilen Konfliktmanagements."
Auch die Fortschritte beim Wiederaufbau nach dem Tsunami vom Dezember 2004 waren Gegenstand der Gespräche.
"Der Tsunami hat uns gezeigt, wie nahe wir uns einander sind und dass Nachbarschaft nicht nur ein Ausdruck
geographischer Nähe ist. Wir werden den Wiederaufbau auch weiterhin unterstützen. Das ist für uns
ein selbstverständliches Zeichen von Solidarität", bekräftigte Plassnik.
Die Außenministerin unterstrich auch die Bedeutung Indonesiens bei der Erhaltung der Artenvielfalt. |