Rauch-Kallat: Mädchen können mehr!  

erstellt am
28. 03. 06

Wien (bmgf) - "Mädchen müssen entlich mehr Mut zur Technik bekommen, denn es gibt keinerlei Grund anzunehmen, dass Mädchen oder junge Frauen in technischen Berufen weniger Erfolg haben als Burschen und junge Männer", sagte Frauenministerin Maria Rauch-Kallat am Montag (27. 03.) bei einer gemeinsamen Diskussionsveranstaltung für Berufskundelehrer/innen und Bildungberater/innen des BMGF und des AMS. Die Frauenministerin appellierte an die Anwesenden, Mädchen und junge Frauen bestmöglich über ihre Chancen in technischen Berufen und eine mögliche Karriere im Industriebereich zu informieren.

Renate Römer, Vizepräsidentin Wirtschaftskammer Österreich, machte auf den Talentecheck für Mädchen im Internet www.talentcheck.org von "Frau in der Wirtschaft" aufmerksam. Damit können Mädchen von zu Hause aus auf einfache Weise testen, wo ihre Begabungen und Interessenliegen. "47% der Userinnen des Telentechecks kommen aus dem ländlichen Raum", zeigte sich Römer erfreut. Die Vizepräsidentin möchte die Generation der modernen, berufstätigen Großmütter in die Pflicht nehmen. "Das, was ihnen damals verwehrt war, sollen sie ihren Enkelinnen ermöglichen", so Römer.

Dr. Wolfgang Tritremmel, Bildungsbeauftragter der Industriellen Vereinigung, stellte fest, dass junge Frauen die Männer bei der Ausblidung bereits überholt haben. Da körperliche Kraft für technische Berufe immer mehr in den Hintergrund tritt, gebe es keinen Unterschied mehr, ob Frauen oder Männer diese Berufe ausüben. "Personalverantwortliche in den Unternehmen müssen lernen, die besten Köpfe auch unter weiblichen Bewerbern zu suchen", sagte Tritremmel. Bei den gut ausgeblideten Frauen lägen die Chancen für die Zukunft in der Wirtschaft.

Im Bereich Werkstoff Holz würden Frauen bereits kräftig aufholen, sagte AMS-Chef Dr. Herbert Buchinger. Berufe in den Bereichen Metall, Elektrik und Elektronik seien nach wie vor extrem männerdominiert. Hier ortet Buchinger großen Nachholbedarf für Frauen.

Das Bundesministerium für Gesundheit und Frauen habe im Jahr 2004 das "Frauentechnologieprojekt" erfolgreich abgeschlossen. Dieses beschäftigt sich mit dem Eintritt und der Karriere von Frauen in den neuen Technologien. Alles dazu unter http://www.frauen-technologie.at.

Eine Steigerung des Frauenanteils im Technologiebereich eröffne Frauen neue Chancen in Bezug auf Einkommen, Karriere und Arbeitsbedingungen. Die Vorteile für die Unternehmen dabei seien die Eindämmung des technischen Fachkräftemangels, das Nutzen der unterschiedlichen Problemlösungsstrategien von Frauen und Männern sowei den positiven Einfluss von heterogenen Teams auf das Arbeitsklima. "Mehr Frauen in Unternehmen bringen einen Wettbewerbsvorteil, nicht nur bei Arbeitskräften, sondern auch bei den Kunden durch das positive Image und die Signalwirkung an die Öffentlichkeit", schloss Rauch-Kallat.
     
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