Hochwasser lässt gutes Jahr für Meister Adebar erwarten.
Wien (wwf) - Ein Storch kommt selten allein. Nachdem am letzten Samstag der erste Storch in Marchegg/NÖ
gelandet ist, haben mittlerweile vierzehn weitere Vögel den 10.000 Kilometer langen Weg zurück in das
WWF-Schutzgebiet gefunden. "Wir erwarten heuer ein sehr gutes Storchenjahr", freut sich DI Ulrich Eichelmann,
WWF Storchenexperte. "Es werden nicht nur überdurchschnittlich viele Paare in der Kolonie nisten, sondern
auch die Aussichten für reichlich Nachwuchs stehen gut." Die Gründe dafür liegen in den günstigen
Reisebedingungen auf der Zugroute und dem Hochwasser.
Hochwasser ist Segen für Aubewohner Aufgrund der derzeit günstigen Reisebedingungen auf der Flugstrecke
vom Bosporus bis nach Österreich, erwartet der WWF bis Ende April noch 90 bis 100 weitere Störche in
Marchegg. In der Storchenkolonie treffen die Vögel auf beste Lebensbedingungen: "Das Hochwasser der March
ist für die Störche und andere Aubewohner keine Katastrophe, sondern ein Segen", so Eichelmann.
"Auf den überschwemmten Wiesen finden die Vögel Nahrung im Überfluss, so dass sie mehr Eier
legen und mehr Junge großziehen."
Storchen-Metropole Marchegg Die Storchenkolonie im WWF-Schutzgebiet Marchegg gehört zu den eindrucksvollsten
Vogelkolonien Europas. Jährlich nisten hier bis zu 60 Paare auf riesigen alten Eichen. Zum Teil tragen die
Bäume sieben Horste, die beachtliche Dimensionen annehmen können: bis zu 800 Kilogramm wiegt solch ein
"Storchenhaus", an dem die Vögel den ganzen Sommer über weiterbauen. Traditionell kommen die
kräftigen Männchen zuerst aus Afrika zurück. Sie besetzen die besten Horste, zumeist die "Penthäuser"
ganz oben im Baum. Anschließend kommen die Weibchen, die sich dann den Partner mit dem besten Nest aussuchen.
Störche führen eine Saison-Ehe und sind eher ihrem Nest als ihrem letzt jährigen Partner treu.
Der WWF dankt den Österreichischen Lotterien, die seit vielen Jahren das Storchenschutzprogrammunterstützen.
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