ARBÖ-Messung: Ab Mittag und bei Sonnenschein sinkt die Einschaltdisziplin
Wien (arbö) - Seit einem Jahr sind Österreichs Kraftfahrzeuge mit Licht am Tag unterwegs.
Das Gros der Autofahrer hat sich mittlerweile an die "lästige" Pflicht gewöhnt: eine österreichweite
ARBÖ-Messung hat ergeben, dass nur mehr 5 Prozent der Lenker ohne Licht fahren. Am ersten Tag der Lichtpflicht
im Vorjahr hat noch jedes 7. KFZ (15 Prozent) auf's Einschalten vergessen.
Ab Karsamstag, 15. April 2006, werden Fahrzeuglenker gestraft, die sich nicht an die Licht- pflicht halten. Das
Organmandat kostet 15 Euro, bei einer Strafanzeige drohen bis zu 5.000 Euro.
Neuerung: Bisher war es verboten Nebelscheinwerfer als "Licht bei Tag"-Beleuchtung einzusetzen, wenn
sie in die Kfz-Front eingebaut sind. Der Nationalrats hat nun vor kurzem beschlossen, Nebelscheinwerfer sehr wohl
als Taglicht zuzulassen. Aber Achtung: Dieser Beschluss ist noch nicht rechtskräftig und wird voraussichtlich
erst Ende April in Kraft treten. Daher warnt der ARBÖ: Der Einsatz von Nebelscheinwerfern als Taglicht ist
nach wie vor verboten und kann bestraft werden.
Bei der jüngsten ARBÖ-Lichtmessung vergangenen Donnerstag wurde um 8 Uhr früh gezählt. Das
Wetter war in den meisten Bundesländern trüb und regnerisch. Eine zweite Zählung erfolgte am frühen
Nachmittag.
Auch diesmal hat sich, so wie bei den vorangegangenen Messungen, bestätigt, dass die Einschaltquote im Tagesverlauf
sinkt.
Besonders die Burgenländer werden bei vorgerückter Stunde immer "lichtscheuer". Haben im Burgenland
am Morgen noch bei fast 97 Prozent der Autos die Lichter gebrannt, so waren es am frühen Nachmittag nur mehr
89 Prozent.
Auch in Wien hat sich im Tagesverlauf die Einschaltdisziplin eklatant verschlechtert - von 4 auf 12 Prozent Unerleuchtete.
Nach wie vor brennt in Wien bei auffällig vielen Klein-LKW und Kombiwägen kein Licht. ARBÖ-Verkehrsexperten
vermuten einen Zusammenhang mit der häufigen Ein- und Aussteigfrequenz bei Lenkern von Lieferwagen.
Überraschender Weise haben ARBÖ-Mitarbeiter bei der Zählung am Freitag in Wien auch ein "finsteres"
Fahrzeug des österreichischen Bundesheeres gesichtet, das durch das trübe Regenwetter gut getarnt den
Gürtel entlang fuhr. Auch ein Müllwagen hielt sich nicht ans Gesetz, wobei bei den orangenfarbenen Monstren
nicht wirklich eine Sicherheitsgefährdung durch schlechte Sichtbarkeit gegeben ist. |