Konferenz in Wien im Rahmen der EU-Präsidentschaft beschäftigte sich mit den Entwicklungen
der Medizintechnik.
Wien (bgf) - Im Rahmen der österreichischen EU-Präsidentschaft fand kürzlich
eine Expertenkonferenz in Wien statt, die sich mit dem rasanten Fortschritt auf dem Medizinprodukte-Sektor beschäftigte.
Besonders mit der zunehmenden medizinischen Verwendung von High-Tech-Produkten aus menschlichen und tierischen
Geweben (Tissue Engineering) muss das europäische Regelwerk Schritt halten.
„Da neuartige Produkte in der Medizin sich zunehmend nicht in einzelne herkömmliche Gesetzesschemata einordnen
lassen, ist künftig eine enge Zusammenarbeit der Regelungsbereiche für Arzneimittel, Biologika und Medizinprodukte
notwendig, um die Sicherheit der Patient/innen und die Effizienz im Gesundheitswesen nahtlos gewährleisten
zu können“, sagte Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat am Rande der Konferenz. „Alle Betroffenen im Gesundheitswesen
– Patientinnen und Patienten, medizinische Berufe, Forschende, Gesundheitseinrichtungen, Regierungen und die beteiligte
Industrie – müssen auf geeignete und ausreichende Sicherheitsmechanismen vertrauen können bzw. diese
gewährleisten.“
Während der österreichischen EU-Präsidentschaft liefen deshalb zwei Gesetzesvorhaben, einerseits
die Revision der Medizinprodukte-Richtlinien und andererseits der Vorschlag für eine Verordnung zu fortgeschrittenen
Therapien im Arzneimittelbereich. Bei ihrem Treffen in Wien beschäftigten sich die Expert/innen mit den Änderungsvorschlägen
der Europäische Kommission zur Überarbeitung der Medizinprodukte-Richtlinien. Insbesondere jene zur verbesserten
klinischen Bewertung vor der Vermarktung der Produkte wurden einhellig begrüßt, da sie einen positiven
Beitrag zur Sicherheit und Effizienz im Gesundheitswesen leisten werden.
Weiters verabschiedeten die Experten der zuständigen Behörden in Europa eine Resolution, um die geplante
horizontale Regelung für den hochentwickelten Sektor der Medizinprodukte kritisch zu analysieren und damit
die fachliche Kompetenz der europäischen Zulassungsstellen für Medizinprodukte auch künftig zu sichern.
Die Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten im Medizinproduktesektor soll nach einhelliger Meinung der Gruppe weiter
intensiviert und noch professioneller gestaltet werden, insbesondere bei den Aufgaben der Risikoabwehr, der Marktüberwachung,
der klinischen Prüfungen und bei der Überwachung der europäischen Zulassungsstellen. Strategische
Ziele müssen gemeinsam verfolgt werden, denn nur so kann das EU-Regelsystem mit dem rasanten Fortschritt in
Medizin und Medizintechnologie Schritt halten. |