Außenminister von Marokko trifft Außenministerin Plassnik in Wien
Wien (bmaa) - Außenministerin und EU-Ratsvorsitzende Ursula Plassnik ist am 07. 04. mit
ihrem Amtskollegen aus Marokko, Mohamed Benaïssa, zu einem Arbeitsgespräch zusammengetroffen. Im Zentrum
des Gesprächs standen die Beziehungen zwischen Marokko und der EU, insbesondere im Rahmen der Europäischen
Nachbarschaftspolitik. Darüber hinaus erörterten die Außenminister auch bilaterale und regionale
Themen.
"Die Beziehungen zwischen Marokko und der EU haben eine lange Tradition. Marokko war eines der ersten Länder
des Mittelmeerraumes, das in einen verstärkten politischen Dialog und eine vertiefte Zusammenarbeit mit der
EU eingetreten ist. Marokko war auch unter den ersten Teilnehmern der Europäischen Nachbarschaftspolitik,
deren Aktionspläne eine auf das jeweilige Land abgestimmte Kooperation mit der EU ermöglichen",
so Plassnik.
„Hinsichtlich der regionalen Zusammenarbeit im Maghreb ist die ungelöste Westsahara-Frage nach wie vor das
zentrale Hindernis. Die EU und Österreich unterstützen die Bemühungen der Vereinten Nationen, auf
eine lange überfällige Lösung des Konflikts hinzuarbeiten“, so die Außenministerin.
Im Hinblick auf das Thema Migration meinte die Außenministerin: "Wir begrüßen die marokkanisch-spanisch-französische
Initiative zur Abhaltung einer regionalen Konferenz über Migration und Entwicklung im Juli in Rabat. Gemeinsames
Ziel dieses Treffens ist es, den westafrikanischen Migrationsströmen nach Europa besser begegnen zu können."
Außenministerin Plassnik betonte im Zusammenhang mit Menschenrechtsfragen die jüngsten ermutigenden
Entwicklungen in Marokko und strich im Besonderen die positive Rolle der „Instance Equité et Réconciliation“
zur Aufarbeitung von Menschenrechtsverletzungen zwischen 1956 und 1999 hervor. Die Einrichtung eines eigenen Menschenrechtsauschusses
würde eine willkommene Weiterentwicklung der Beziehungen zwischen der EU und Marokko darstellen.
"Die bilateralen Beziehungen mit Marokko sind ausgezeichnet. Im wirtschaftlichen Bereich soll das geplante
Finanzrahmenabkommen österreichische Unternehmen motivieren, in Marokko verstärkt zu investieren. Die
österreichische Kulturtätigkeit in Marokko ist in besonderem Maße vom Bewusstsein geprägt,
dass Kulturarbeit eine essenzielle Rolle bei der Annäherung der islamischen und europäischen Kulturkreise
spielt. Dahingehend sind die kulturellen Projekte unserer Botschaft und des Österreich-Informationszentrums
in Rabat wichtige Mittler", so Plassnik abschließend. |