Am 08. 04. ging das informelle Treffen der Wirtschafts- und Finanzminister der EU in Wien
zu Ende
Wien (bmf) - „Wir wollen ein Zeichen für mehr Wettbewerbsfähigkeit Europas, für mehr
Investitionen in Europa und für sichere Arbeitsplätze setzen. Dafür hat es unter den Ministern breite
Zustimmung gegeben. Uns geht es um Umsetzung und Handlung. Eines ist klar: der Binnenmarkt muss vollendet werden!
Das bedeutet: weniger Fragmentierung, Verstärkung der Deregulierung, mehr Liberalisierung sowie weniger, aber
dafür effizientere Regeln“, betonte Ratsvorsitzender Bundesminister Karl-Heinz Grasser bei der Pressekonferenz
im Rahmen des informellen Treffens der Wirtschafts- und Finanzministertreffen, welches am Samstag in Wien zu Ende
ging. Ebenso habe es ein klares Signal dafür gegeben, dass Protektionismus die Probleme in Europa vergrößere,
so Grasser weiter. „Der noch immer bestehende Protektionismus ist mit ein Grund für die bestehende Arbeitslosigkeit
in unseren Ländern“, so Grasser.
Weiters stand im Mittelpunkt der Diskussionen die Liberalisierung der Arbeitsmärkte zur Erhöhung der
Anpassungsfähigkeit und Flexibilität, allerdings unter Berücksichtigung von sozialer Sicherheit.
„Wir müssen für die Menschen Brücken bauen, um ihnen in einer globalisierten und schnelllebigen
Wirtschaft Sicherheit zu geben. Wir müssen nicht die individuellen Jobs, sondern die Menschen schützen“,
so Grasser und verwies auf ein Papier, das vom schwedischen Finanzminister Pär Nuder und dem britischen Schatzkanzler
Gordon Brown zu diesem Thema erstellt wurde. „Das bedeutet jedoch auch die Sicherung von Arbeitsplätzen in
Europa, nicht als gesetzliches Regelwerk, sondern als freiwilliges großes Anliegen von Verantwortungsträgern
in Politik und Wirtschaft“, bekräftigte der Finanzminister. Jene Themenschwerpunkte, die bei der heutigen
Arbeitssitzung formuliert wurden, werden in den nächsten Wochen auf der Agenda stehen und sollen unter finnischer
Präsidentschaft als follow-up weitergeführt werden, kündigte Grasser an.
Ein wichtiger Tagesordnungspunkt der Arbeitssitzung sei die Präsentation von best-practice Beispielen durch
die CEOs von drei Großunternehmen - Cesar Alierta (Spanish Telefonica), Peter Brabeck-Letmathe (Nestlé),
Bernd Pischetsrieder (VW) - gewesen, berichtete Grasser. In diesem Zusammenhang wurden unter anderem folgende Problemstellungen
beispielhaft angesprochen: Überhang von Zulassungsvorschriften im KfZ-Bereich im Vergleich zu den USA, die
Notwendigkeit der Einführung des Ursprungslandprinzips bei der Besteuerung sowie Vereinheitlichung von Bemessungsgrundlagen.
Auch die Förderpolitik wurde heute von den Ministern diskutiert. „Förderungen sollen nicht so gestaltet
werden, dass es Mitnahmeeffekte gibt, sondern Förderungen sollten national und auf europäischer Ebene
so ausgerichtet sein, dass die klaren und wichtigen Zielsetzungen Technologie und Innovation gestärkt und
verbunden werden“, betonte Grasser. |