Buchinger bei Interspar-Eröffnung in Hallein / Handel als Job-Motor
Salzburg (lk) - Während in anderen stark touristisch orientierten Bundesländern auf Grund
der auslaufenden Saison die Arbeitslosigkeit anstieg (Tirol: +8,3 Prozent, Kärnten: +8,8 Prozent) sinkt sie
in Salzburg. Der Grund sind die Job-Motoren, die bereits seit Sommer 2005 für die guten Arbeitsmarktdaten
sorgen: Handel (Rückgang der Arbeitslosigkeit um 6,2 Prozent) und Büroberufe (-16,6 Prozent), im März
aber auch die Industrie und Gewerbe (-4,6 Prozent) und die technischen Berufe (-22,5 Prozent). Die Zahl der Beschäftigen
insgesamt stieg in Salzburg gegenüber dem Vorjahr um +1,3 Prozent (+2.786 Personen) und damit ebenfalls stärker
als im Bundesschnitt (+1,2 Prozent).
Die Bedeutung des Handels hob "Mister Arbeit" Landesrat Dr. Erwin Buchinger am 06. 04. bei der Interspar-Eröffnung
in Hallein deutlich hervor: "Im Interspar-Zentrum in Hallein entstehen allein im Spar-Markt 120 neue Arbeitsplätze,
im ganzen Komplex insgesamt 160 Arbeitsplätze. Der Handel ist seit Monaten einer der größten Job-Motoren,
sei es im Europark, in Hallein oder im Airportcenter, wo demnächst ebenfalls viele neue Arbeitsplätze
geschaffen werden. Wichtig ist es, alle diese Chancen auf neue Jobs zu ergreifen und solchen Projekten keine überflüssigen
Steine in den Weg zu legen, wie das in der Vergangenheit so oft geschehen ist." Besonders erfreulich ist für
Buchinger aber die sinkende Arbeitslosigkeit in Industrie und Gewerbe – besonders bei den technisch orientierten
Facharbeitern. "Ein Beweis, dass wir mit unseren Weiterbildungsmaßnahmen richtig liegen."
Seit halbem Jahr ist Salzburg Österreich-Spitze
Seit nunmehr einem halben Jahr kann Salzburg konstant sinkende Arbeitslosigkeit verzeichnen. Nachdem bereits im
Sommer 2005 die Arbeitslosenquote weitgehend stagnierte, kann Landesrat Buchinger seit Oktober 2005 auf eine teils
kräftig sinkende Arbeitslosenrate verweisen. Salzburg hat damit die Nase vorn: Auf Bundesebene konnte erst
nach massiven Anstrengungen jetzt im März erstmals der Anstieg der Arbeitslosigkeit gebremst werden, in Salzburg
sinkt die Arbeitslosigkeit bereits seit sechs Monaten ununterbrochen. Auch im Ländervergleich hat Salzburg
seither die Nase vorn – mit einer Arbeitslosenrate von 4,9 Prozent im März liegt es wieder einmal deutlich
vor Oberösterreich (5,3 Prozent) und Tirol (5,7 Prozent), der Bundesschnitt liegt bei 7,8 Prozent. Auch im
März sank die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr um 2,7 Prozent (Ö: -0,4 Prozent, OÖ: +
2,1 Prozent, T: + 8,3 Prozent). Buchinger bleibt vorsichtig optimistisch: "Die Monats-Bilanzen sind nur Momentaufnahmen,
da gibt es auch Fluktuationen. Aber wir haben jetzt seit Sommer 2005 eine durchwegs positive Entwicklung, im vergangenen
halben Jahr sogar ein ausgesprochen positive, da kann man schon von einer nachhaltigen Entwicklung sprechen."
Tourismusknick kann Rückgang nicht bremsen
Im März konnte der übermäßig starke Rückgang der Arbeitslosigkeit von Februar (-7,3 Prozent)
nicht wiederholt werden – die Ursache liegt in der steigenden Arbeitslosigkeit im Tourismus. Buchinger hat dafür
eine Erklärung parat: "Das war zu erwarten. Die Wintersaison ist im Ausklingen, und durch den relativ
späten Ostertermin wurden viele Beschäftigte nicht wie in anderen Wintern bis Ostern behalten."
Spürbar wird dies auch in einem Anstieg bei der Zahl der Arbeitslosen mit einer Vormerkdauer von bis drei
Monaten (181 Personen bzw. +2,5 Prozent). "Das ist eben der vom Tourismus stark saisonal geprägte Charakter
der Salzburger Wirtschaft – hier ist es entscheidend, dass für diese Arbeitnehmer/innen im Anschluss genügend
Jobs zur Verfügung stehen. Noch wichtiger ist es jedoch, strukturell mehr Arbeitsplätze für die
Jugend zu schaffen und vor allem die Langzeitarbeitslosigkeit weiter zurückzudrängen." Und diese
Ziele wurden auch im März erreicht. Bei der Personengruppe, die länger als sechs Monate arbeitslos war,
sank die Arbeitslosigkeit um starke 25,9 Prozent, bei den Langzeitarbeitslosen (über ein Jahr ohne Beschäftigung)
ging die Arbeitslosigkeit um 15,3 Prozent zurück. Die Jugendarbeitslosigkeit sinkt weiter überdurchschnittlich
– mit minus sieben Prozent bei den unter 19-Jährigen und immerhin noch minus 2,3 Prozent bei den unter 24-Jährigen.
Im saisonal weniger beeinflussten Zentralraum ging die positive Entwicklung vom Februar weiter – im Tennengau
ging die Zahl der Arbeitslosen um 5,4 Prozent zurück, in der Stadt Salzburg sogar um acht Prozent.
Salzburg "eine Klasse für sich"
Mit der nunmehr seit Sommer 2005 anhaltenden nachhaltigen Entwicklung sei Salzburg jedenfalls eine Klasse
für sich – kein anderes Bundesland kann eine derartig anhalte Entwicklung vorweisen, von der Spitzenposition
Salzburgs mal ganz abgesehen. Worin sieht Buchinger die Gründe für die anhaltend günstige Entwicklung?
"Das liegt zum einen darin, dass Salzburg seine Chancen wahrgenommen hat und viele Projekte jetzt verwirklicht
wurden, die früher lange von Einzelinteressen blockiert wurden. Mit einer konsequent wirtschaftsfreundlichen
Politik, die Möglichkeiten schafft anstatt sie zu verhindern, wurde die Rolle Salzburgs als regionales Zentrum
bis weit über die Landesgrenzen hinaus gestärkt. Darüber hinaus waren bei der Bekämpfung der
Arbeitslosigkeit eine große Zahl kleinerer Maßnahmen erfolgreich: z.B. hat die Initiative zur Bekämpfung
der Langzeitarbeitslosigkeit sehr gute Erfolge gebracht, bei der Jugend haben wir rechtzeitig reagiert und die
Lehrstellenoffensiven vom Herbst mit ihren gute Ergebnissen hat gezeigt, dass wir richtig lagen. Dazu kommen noch
andere Initiativen, wie z.B. das erfolgreiche Standortabkommen mit der Industriellenvereinigung, die Arbeitsstiftungen
oder der Bildungsscheck. Es gibt kein Wundermittel gegen die Arbeitslosigkeit, aber mit vielen kleinen Maßnahmen
und harter Arbeit kann man schon einiges erreichen", so Buchinger.
Kontrast zum Bund
In der Nachhaltigkeit der Bemühungen sieht Buchinger den wesentlichen Unterschied zwischen Bund und
Land in der aktiven Arbeitsmarktpolitik. "Die gesamte Landesregierung hat 2004 die Vollbeschäftigung
zu ihrem obersten Ziel erhoben und alle Regierungsmitglieder arbeiten in ihrem Bereich mit – seit Sommer 2005 ernten
wir die ersten Früchte dieser Bemühungen. Der Bund hat heuer erstmals ausreichend Geld in die Hand genommen,
um die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen – nach vier Jahren weitgehender Inaktivität in diesem Bereich. Ich
hoffe, dass diese Anstrengungen auch nach dem Wahljahr fortgesetzt werden." |