Plassnik: "Tunesien Vorreiter des Barcelona-Prozesses"  

erstellt am
06. 04. 06

Unterzeichnung eines bilateralen Finanzrahmenabkommens
Wien (bmaa) - Außenministerin und EU-Ratsvorsitzende Ursula Plassnik ist am 05. 04. mit ihrem Amtskollegen aus Tunesien, Abdelwahab Abdallah, zu einem Arbeitsgespräch zusammen- getroffen. Im Zentrum des Gesprächs standen die Europäische Nachbarschaftspolitik und die Euromediterrane Partnerschaft. Darüber hinaus wurden bilaterale und regionale Themen, insbesondere die neue Lage im Nahen Osten nach der palästinensischen Regierungsbildung und den Wahlen in Israel, sowie der Dialog der Kulturen und Religionen erörtert.

"Tunesien ist ein Vorreiter im so genannten Barcelona-Prozess, in dem die EU und seine Mittelmeerpartner seit nunmehr über 10 Jahren zunehmend eng zusammen arbeiten. Die letzten Jahre haben uns gezeigt, dass der Barcelona-Prozess ohne Zweifel positiv für den Dialog zwischen den Ländern und für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung in der Region ist. Darüber hinaus gehört Tunesien auch zu den ersten Teilnehmern an der Europäischen Nachbarschaftspolitik, in deren Rahmen in Aktionsplänen maßgeschneiderte Kooperationspakete gemeinsam erarbeitet werden. Dabei reichen die Zusammenarbeitsfelder mit Tunesien von wirtschaftlichen Fragen über Rechtsstaatlichkeit und Demokratieförderung bis zum gemeinsamen Kampf gegen Terrorismus und illegale Migration. Es ist ein ermutigendes Zeichen für die gesamte Region, dass die EU mit Tunesien konkret daran arbeitet, einen eigenen Unterausschuss zur Behandlung von Menschenrechtsfragen einzurichten", so Plassnik.

"Auch die bilateralen Beziehungen zwischen Österreich und Tunesien sind ausgezeichnet; in Zukunft wollen wir den politischen Dialog sowie die wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen noch intensivieren", sagte die Außenministerin und verwies auf das bilaterale Ad-hoc Komitee zur Intensivierung der Zusammenarbeit, das im Herbst seine dritte Tagung abhalten soll.

"Mit der heutigen Unterzeichnung eines Finanzrahmenabkommens hoffen wir auch eine wichtigen Beitrag zur Intensivierung unserer wirtschaftlichen Beziehungen geschaffen zu haben“, so die Außenministerin abschließend. Weitere bilaterale Abkommen über Zusammenarbeit beim Katastrophenschutz und im Sicherheitsbereich würden derzeit ausgearbeitet.
     
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