Wirtschaftspolitik / Arbeitsmarkt  

erstellt am
05. 04. 06

Bartenstein: Entspannung auf dem Arbeitsmarkt setzt sich fort
Anstieg der Arbeitslosenrate gestoppt - Wieder kräftiger Anstieg der Beschäftigung
Wien (bmwa) - "Das 285 Millionen Qualifizierungspaket 'Unternehmen Arbeitsplatz' sowie das zuletzt beschleunigte Wirtschaftswachstum führen zu einer weiteren Entspannung im Arbeitsmarkt", erklärte Arbeitsminister Martin Bartenstein zu den vom Arbeitsmarktservice vorgelegten Zahlen per Ende März: Der Anstieg der vorgemerkten Arbeitslosen ist mit - 0,4% oder 1.077 weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahres gestoppt. Derzeit sind in Österreich 271.557 Personen arbeitslos gemeldet, die Arbeitslosenquote auf Grundlage der nationalen Definition liegt damit bei 7,8%. Das ist nicht nur 0,1% weniger als der Vorjahreswert, sondern auch unter den Quoten, die bereits 1996 (8,1%) und 1998 (7,9%) erreicht wurden. Bereits in sechs Bundesländern ist die Arbeitslosigkeit rückläufig, lediglich in Kärnten, Tirol und Oberösterreich ist sie Ende März 2006 gegenüber dem Vorjahreswert noch angestiegen.

Mit 72.904 haben 26,8% der vorgemerkten Personen eine Einstellungszusage für einen neuen Arbeitsplatz. Das ist ein deutlicher Anstieg um +8.750 bzw. +13,6% gegnüber dem Vorjahr. Sowohl bei Frauen (-947; -0,9%) als auch bei Männern (-130; -0,1%) ist der Anstieg der Arbeitslosigkeit gestoppt. Während die Zahl der vorgemerkten inländischen Arbeitskräfte um 1.849 (-0,8%) unter dem Vorjahreswert liegt ist die Zahl der vorgemerkten Ausländer noch um 772 (+1,6%) angestiegen.

Nach der vorläufigen Meldung des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger beträgt Ende März 2006 die Zahl der unselbstständig Beschäftigten 3.223.013 (ohne geringfügige Beschäftigungsverhältnisse), das sind um 37.119 oder 1,2% mehr als im Vorjahr.

Für diese Entwicklung ist vor allem die bessere Konjunktur im Sachgüterbereich (-2.060; -4,5%) und auch im Baubereich (-1.028; -1,8%) sowie im Handel (-1.299; -2,9%) verantwortlich. Anstiege sind allerdings noch bei den unternehmensbezogenen Diensten (+1.242; +5,9%) und im Tourismus (+2.323; +7,2%) - hier jedoch vor allem durch den heuer späteren Ostertermin - zu verzeichnen.

Auch der Anstieg des gesamten Arbeitskräftepotentials hat sich etwas vermindert, obwohl der Zustrom von Arbeitskräften aus Deutschland nach wie vor anhält (Ende Februar 2006 waren in Österreich gegenüber dem Vorjahr um 8.348 mehr Personen aus dem nordwestlichen Nachbarland beschäftigt).

Nach wie vor lasse, so der Minister, eine sozialpolitische Verbesserung die statistisch erfasste Arbeitslosigkeit um rund 1.000 steigen: Es können sich nämlich Personen, die auf Grund eines zu hohen Partnereinkommens keinen Anspruch auf Notstandhilfe haben, zur Wahrung von Pensionsversicherungszeiten beim Arbeitsmarktservice vormerken lassen. Dieser Personenkreis hat vor dieser Änderung zum Großteil auf eine Vormerkung verzichtet.

Die aktuellen Zahlen sind auch eine Folge der mit Anfang Jänner gestarteten Qualifizierungs- und Beschäftigungsinitiative "Unternehmen Arbeitsplatz". Die Bundesregierung hat im Rahmen des Beschäftigungsförderungsgesetzes Qualifizierungs- und Beschäftigungsmaßnahmen für mehr als 60.000 Personen zusätzlich gestartet und dafür aus dem Budget 285 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Aufgrund dieser Initiative ist die Zahl der Personen in Schulungsmaßnahmen des Arbeitsmarktservice auf 62.430 angestiegen. Der Bestand der Teilnehmer/innen lag somit +11.053 (+21,5%) über dem Februar des Vorjahres. Die zusätzlichen Maßnahmen der Initiative "Unternehmen Arbeitsplatz" in den Schwerpunkten Jobchance Pflegeberufe, Frauensonderprogramm und JOBSFORYOU(TH) habe mit Anfang Jänner begonnen, und das Kombilohnmodell stehe seit wenigen Wochen zur Verfügung. Der "Vollausbau" dieser Maßnahmen wird voraussichtlich im 2. Quartal 2006 erreicht.

Position Österreichs im internationalen Vergleich
EUROSTAT weist für den März 2006 noch keinen aktuellen Wert für die Arbeitslosenquote Österreichs aus. Die vorläufige Fortschreibung des AMS-Österreich zur Arbeitslosenquote gemäß der EUROSTAT-Berechnungsmethode beträgt für den März 5,0%. Laut den von EUROSTAT veröffentlichten aktuell verfügbaren Werten (für Österreich Februar 06) ergibt sich folgendes Bild:

Die österreichische Arbeitslosenquote lag im Februar 2006 mit 5,1% nach Irland (4,3%), Dänemark (4,4%), den Niederlanden (4,4%) und Großbritannien (4,9%; Dez. 05) an fünfter Stelle in der Europäischen Union. Die Arbeitslosenquote der EU-25 beträgt 8,5% (Jän. 06) und liegt damit weiterhin deutlich über dem österreichischen Wert. Der Jahresdurchschnittswert 2005 für Österreich beläuft sich nach der neuen Berechnungsmethode auf 5,2%.

Offene Stellen: positiver Trend hält an
Der positive Trend bei der Entwicklung der offenen Stellen hält weiter an: Ende März 2006 liegt die Zahl der beim Arbeitsmarktservice gemeldeten offenen Stellen mit einem Bestand von 28.673 um +13,0% (+3.297) über dem vergleichbaren Wert des Vorjahres. Deutliche Zuwächse verzeichnen vor allem die unternehmensbezogenen Dienstleistungen (+2.434; +33,6%). Einen Anstieg gibt es auch im Fremdenverkehr (+267; +8,1%), in der Sachgütererzeugung (+243; +7,9%) und bei den sonstigen Dienstleistungen (+241; +22,4%).

Verweildauer gesunken
Die durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit lag Ende März 2006 bei 100 Tagen. Die aktuelle Verweildauer liegt somit 4 Tage unter dem Wert vom März 2005.

Rückgang bei der Langzeitarbeitslosigkeit
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen mit einer Vormerkdauer über einem Jahr ist Ende März 2006 gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres mit -4.429 bzw. -31,7% auf 9.546 kräftig zurückgegangen.

Entwicklung in den Bundesländern
Ende März 2006 ist die Arbeitslosigkeit in den Bundesländern Burgenland, Steiermark, Salzburg, Vorarlberg, Wien und Niederösterreich rückläufig. Im Burgenland ging der Bestand an vorgemerkten Arbeitslosen um -567 (-5,5%) gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres auf 9.708 zurück, in der Steiermark um -1.529 (-3,8%) auf 39.046, in Salzburg um -321 (-2,7%) auf 11.638, in Vorarlberg lag der Rückgang bei -264 bzw. -2,7% auf 9.513, in Wien bei -1.407 bzw. -1,6% auf 84.270 und in Niederösterreich konnte eine Abnahme um -704 (-1,5%) auf 46.821 verzeichnet werden.

Die stärkste Zunahme verzeichnete Kärnten (+8,8%; +1.743) gefolgt von Tirol (+8,3%; +1.330) und Oberösterreich (+2,1%; +642).

Weniger Jugendliche arbeitslos
Die Jugendarbeitslosigkeit hat im März 2006 um -3,0% (-1.235 auf 40.593) gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres abgenommen. Sowohl in der Altersgruppe der bis 19-Jährigen ist die Arbeitslosigkeit mit -5,5% (-516 auf 8.919) als auch bei den 20- bis 24-Jährigen (-2,2% bzw. -719 auf 31.674) gesunken.

Die Jugendarbeitslosenquote (15 bis 24 Jahre) nach EUROSTAT liegt mit 10,0% (Februar 2006) nach wie vor deutlich unter dem europäischen Durchschnitt (EU-25 im Jänner 2006) von 18,2%. Österreich liegt damit nach den Niederlanden, Dänemark und Irland weiterhin an vierter Stelle in Europa.

Lehrstellenmarkt zeigt deutliche Zunahme bei offenen Lehrstellen
Der Anstieg der Lehrstellensuchenden liegt Ende März 2006 bei +78 (+1,7% auf 4.777). Bei den gemeldeten offenen Lehrstellen ist mit +800 bzw. +30,8% auf 3.400 eine deutliche Zunahme zu verzeichnen. Im Auftrag des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit werden bis zu 8.000 Ausbildungsplätze für Jugendliche, die keinen entsprechenden Lehrplatz bzw. Arbeitsplatz finden, zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus werden im Rahmen des so genannten "Blum-Bonus" Lehrstellen, die von Betrieben zusätzlich geschaffen werden, mit einem pauschalierten Zuschuss zu den Kosten der Lehrausbildung gefördert. Vor allem auf Grund dieser Initiative steigt nunmehr die Zahl der Lehrlinge und Lehranfänger erstmals seit Ende der 90er-Jahre wieder deutlich an. Ende Dezember 2005 waren in der Folge mit 122.378 um 3.307 (+2,8%) mehr Lehrlinge in Beschäftigung als im Vorjahr. Mit 38.552 haben um 7,3% mehr Personen mit einer Lehre begonnen.

Entwicklung der Altersarbeitslosigkeit
Die Arbeitslosigkeit der über 49-Jährigen ist mit 52.109 im Vergleich zum März 2005 geringfügig angestiegen (+285; +0,5%). Die Arbeitslosigkeit ist sowohl in der Altersgruppe der 50- bis 54-Jährigen (+322 oder +1,2%) als auch bei den 55- bis 59-Jährigen (+703 oder +3,5%) gestiegen. Rückgängig ist weiterhin die Arbeitslosigkeit bei den über 59-Jährigen (-740 bzw. -14,2%).

Entwicklung nach Branchen
Rückläufig ist die Arbeitslosigkeit vor allem im Sachgüterbereich (-2.060; -4,5%), im Bau (-1.028; -1,8%), im Handel (-1.299; -2,9%) und bei den sonstigen Dienstleistungen (-411; -2,9%). Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit ist insbesondere noch im Fremdenverkehr (+2.323; +7,2% - wobei dies vorwiegend auf den heuer späteren Ostertermin zurückzuführen sein dürfte), bei den unternehmensbezogenen Dienstleistungen (+1.242; +5,9%), im Gesundheits- und Sozialwesen (+439; +6,2%), in der Land- und Forstwirtschaft (+439; +9,1%) und im Bereich Verkehr und Nachrichten (+308; +2,6%) zu verzeichnen.

Arbeitslosigkeit nach Ausbildungskategorien
Ende März 2006 ist bei den vorgemerkten Arbeitslosen mit höherer Schulbildung (-3,7%; -715), mit akademischer Ausbildung (-3,9%; -347), mit Lehrausbildung (-0,3%; -314) sowie mit Pflichtschulabschluss (-0,9%; -986) ein Rückgang zu verzeichnen. Das Arbeitslosigkeitsrisiko von Personen ohne abgeschlossene Schulausbildung liegt deutlich über dem österreichweiten Durchschnitt(+11,9%; +1.561) und steigt weiter an.

Anteilsmäßig entfallen rund 84% des Bestandes aller Arbeitslosen auf Personen ohne abgeschlossene Schule sowie Personen mit Pflichtschulabschluss oder Lehrabschluss.

Schulungen und Förderungen des Arbeitsmarktservice
Mit 62.430 liegt die Zahl der Personen in Schulungen im März 2006 um +11.053 bzw. +21,5% über dem Vorjahresniveau. Die Schulungsaktivitäten steigen in allen Altersgruppen im Vergleich zum Vorjahr deutlich an.

 

 Bures Regierung hat wirtschaftspolitisch versagt
Wien (sk) - "Die Bilanz nach sechs Jahren Kanzler Schüssel ist katastrophal", sagte SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Doris Bures zum Anstieg der Arbeitslosigkeit auf einen absoluten Rekordwert. Rechnet man die in Schulung befindlichen Personen dazu, waren im März 333.987 Menschen ohne Job. Seit März 2000 ist damit die Arbeitslosigkeit um 82.981 Personen angestiegen. Das ist ein Plus von 33 Prozent. Im Vergleich zum März des Vorjahres beträgt der Anstieg drei Prozent. "Die Regierung Schüssel hat die Anzahl der Menschen ohne Job binnen eines Jahres um 9.976 Personen in die Höhe getrieben – ein weiterer dramatischer Beweis für das wirtschaftspolitische Versagen der Regierung Schüssel", so Bures am 04. 04. gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.

Bures kritisierte in dem Zusammenhang die von Arbeitsminister Bartenstein ausgegebene Losung von der "Entspannung" als verantwortungsloses Schönreden. "Was ist das für eine Entspannung, wenn der bisherige absolute Rekordwert für den März vom Vorjahr heuer noch einmal um 10.000 übertroffen wird?", fragte Bures. "Abgehobenheit und Ignoranz – das sind die Antworten der Regierung Schüssel auf 333.987 arbeitslose Menschen. Wenn neue Ideen und wirksame Maßnahmen für den Arbeitsmarkt gefordert sind, herrscht Schweigen im Wald."

Sie verwies im weiteren auf "die Eckdaten des wirtschaftspolitischen Versagens der Regierung": Österreich fällt beim Beschäftigungswachstum im internationalen Vergleich zurück, beim Wirtschaftswachstum ist Österreich hinter die Werte der späten 90er Jahre zurückgefallen, bei den öffentlichen Investitionen bildet Österreich seit 2002 das EU-Schlusslicht, die Reallöhne sind im Jahr 2005 sogar gesunken. Und trotz 58 Belastungsmaßnahmen hat die Regierung Schüssel den Schuldenstand um 28 Milliarden Euro erhöht.

Besonders gravierend sei die enorm hohe Jugendarbeitslosigkeit von 64.062. Diese ist damit seit dem Jahr 2000 um 27.051 gestiegen (plus 73 Prozent) und seit 2005 um 2.419 (vier Prozent).

"Kanzler Schüssel hat sein Versprechen, wonach jeder Jugendliche, der einen Ausbildungsplatz sucht, entweder eine Lehrstelle oder einen Lehrplatz bekommt, klar gebrochen", so Bures weiter. Sämtliche groß inszenierte Beschäftigungsgipfel seien ergebnislos geblieben.

Für die SPÖ sei die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit oberstes Ziel. Binnen einer Legislaturperiode will die SPÖ die Jugendarbeitslosigkeit halbieren, verwies Bures auf das Arbeitsmarktpaket der SPÖ, das die Entlastung der kleinen und mittleren Einkommen, die Wiedereinrichtung des Entgeltfortzahlungsfonds und ein Verbot von unfairen Arbeitsvertragsklauseln enthält.

 

Csörgits: Kein Grund für Entwarnung
Inklusive Schulungsteilnehmerinnen weiterer Anstieg der Arbeitslosigkeit
Wien (ögb) - "Wir bewerten die Qualifizierungsoffensive, die die Regierung verspätet aber doch gestartet hat, als positiv, sehen aber keinen Grund für eine Entwarnung", sagt ÖGB- Frauenvorsitzende und Vizepräsidentin Renate Csörgits zu den am 04. 04. veröffentlichten Arbeitsmarktdaten. Werden die Schulungsteilnehmerinnen dazugezählt, waren im März 2006 137.517 Frauen als arbeitslos registriert, das sind um 6.310 mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres.

"Die Beschäftigungsrekorde, von denen die Regierung spricht, sind keine, wenn man sich die Zahlen genauer anschaut", sagt ÖGB-Frauenvorsitzende und Vizepräsidentin Renate Csörgits. Eine aktuelle Studie des Wifo belegt, dass der Anstieg der Beschäftigung seit 2000 ausschließlich auf die Zunahme der Teilzeit zurückgeht, die Zahl der Vollzeitarbeitsplätze ist gesunken. "Viele der Teilzeitjobs sind nicht Existenz sichernd. Die Regierung muss die Wirtschaft ankurbeln und Anreize setzen, damit wieder mehr Vollzeitarbeitsplätze entstehen", sagt Csörgits.

Die Vorschläge der ÖGB-Frauen dazu: Das Angebot an Kinderbetreuungsplätzen muss ausgebaut werden. 90.000 Plätze sind teils neu zu errichten, teils zu adaptieren, weil die Öffnungszeiten nicht passen. "Rund 12.700 neue Arbeitsplätze würden durch das Schließen der Lücke bei der Kinderbetreuung geschaffen", präzisiert Csörgits. Nötig sei zudem der Ausbau der Pflegedienste, die Bekämpfung des Schwarzunternehmertums und Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft. "Wir fordern eine Steuerentlastung für BezieherInnen kleiner und mittlerer Einkommen sowie die Verdoppelung der Negativsteuer von 110 Euro auf 220 Euro im Jahr. Davon würden viele Frauen profitieren. Denn der Großteil derer, die derart niedrige Einkommen haben, dass sie keine Lohnsteuer zahlen und damit Negativsteuer beantragen können, sind Teilzeit Beschäftigte. Wir fordern eine Steuerreform, die auch den Frauen was bringt", so Csörgits abschließend.

 

Öllinger: Arbeitslosigkeit ist nicht gesunken – sie hat sich erhöht
Bartenstein verhöhnt arbeitslose Menschen
Wien (grüne) - "Wirtschaftsminister Bartenstein verhöhnt die arbeitslosen Menschen", kritisiert der stv. Klubobmann und Sozialsprecher der Grünen, Karl Öllinger. "Im März 2006 waren fast 10.000 Menschen mehr von Arbeitslosengeld und Notstandshilfe abhängig als im März 2006. Und dennoch besitzt Bartenstein den unglaublichen Zynismus, die höchste Märzarbeitslosigkeit der 2. Republik als 'Entspannung am Arbeitsmarkt' und gestoppten Anstieg der Arbeitslosenzahlen darzustellen."

Auch Bartensteins Behauptung, die Langzeitarbeitslosigkeit sei gesunken, ist geflunkert: Mehr als 60.000 Menschen in Österreich sind länger als ein Jahr ohne Erwerbsarbeit. "Bartensteins Politik ist unredlich", meint Öllinger. "Die Zahl der Arbeitslosen sinkt nicht, indem einige Zehntausend einfach ein anderes Mascherl umgehängt bekommen. Wer behauptet, es gäbe eine merkbare Besserung am Arbeitsmarkt, betrügt die Menschen", so Öllinger. Erst kürzlich habe das Wifo belegt, dass der Jobzuwachs in Österreich ausschließlich auf die Umwandlung von Vollzeitjobs auf Teilzeitjobs zurückzuführen ist.

Bartenstein hat sechs Jahre lang die Hände in den Schoß gelegt und darauf gewartet, dass irgendwelche geheimnisvollen Mächte für ihn Arbeitsmarktpolitik machen. Aber die Zeit des arbeitsmarktpolitischen dolce far niente hat ein Ablaufdatum.
 

Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion

     
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