Größte Übung des Bundesheeres im Jahr 2006 mit Beteiligung der deutschen Bundeswehr
voll angelaufen
Wien (bmlv) - Die am 03. 04. mit einigen (übungstechnisch veranlassten) Schwierigkeiten
in ihren Verfügungsräumen eingelangten Truppen kamen heute bereits voll zum Einsatz. Das Vorarlberger
Bataillon der Friedenstruppe führt Gegenjagd gegen irreguläre Kräfte durch, die mechanisierten Teile
versuchen im Inntal zwischen die Streitparteien einen Keil zu schieben, die Pioniere unterstützten durch den
Bau von Brücken und auch einer Seilbahn.
Die Schwimmbrücke über die Ziller z.B. stellt den Wiederaufbau demolierter Infrastruktur im Krisengebiet
dar. Sie stünde der Bevölkerung gleichermaßen wie der eingesetzten Truppe für eigenen Nachschub
zur Verfügung. Erbaut wurde sie von zwei Zügen des Pionierbataillons 2 aus Salzburg und einigen Gebirgspionieren
aus Brannenburg. Sie verfügt über eine Einbaulänge von ca. 35 Metern und eine Tragfähigkeit
von 30 Tonnen. Das Alu-Brückengerät ist ein Baukastensystem und eignet sich somit für verschiedene
Längen und Traglasten. Mit den Pontons, die als Schwimmkörper dienen, ist sie nach dem Einschwimmen von
Schubbooten auch als Fähre verwendbar.
Der Ausbildungsstand, die richtige Ausführung von Kampfabläufen und die zeitgerechte Ausführung
von Aufträgen wird von Inspektoren peinlich genau kontrolliert, Schiedsrichter befinden über taktische
Erfolge und wachen darüber, dass es zu keinen tätlichen Übergriffen zwischen den agierenden Parteien
kommt. Das kann insbesondere dann passieren, wenn sich (dargestellte) Demonstranten überhaupt nicht überreden
lassen, das Feld zu räumen und jeder einzelne, der sich (auftragsgemäß) ordentlich wehrt, weggetragen
werden muss.
Neben der staunenden Bevölkerung, die überall die Soldaten wohlwollend begleitet, hat so eine Übung
auch hochrangige Besuche. Heute waren 25 Militärattachés aus aller Herren Länder kritische Beobachter,
morgen wird Bundesminister Günther Platter der Truppe die Ehre geben und übermorgen, Donnerstag, werden
einige Generale aus dem Ausland erwartet.
Zur Zeit ist die Übung voll im Plan, obwohl natürlich alle "Black Hawk" verständlicherweise
wegen der Hochwassersituation nach Niederösterreich abgezogen worden sind.
Erfreulicherweise sind der Übungsleitung noch keine gröberen Unfälle gemeldet worden.
Dass es leider oftmals zu Staus kommt, ist unter anderem auch der gesteigerten Schaulust der Bevölkerung zuzuschreiben.
Das Verteidigungsministerrium bittet aber nach wie vor um Verständnis. |