Wien (ri) - Der Vorstand der Raiffeisen International Bank-Holding AG beschloss, in nicht aktiv herbeigeführte
Verhandlungen zum Verkauf der hundertprozentigen Tochter JSCB Raiffeisenbank Ukraine einzutreten. Sollten die Verhandlungen
nicht innerhalb der nächsten Wochen zu einem erfolgreichen Abschluss führen, wird der ursprüngliche
Plan, die Fusion mit der 2005 erworbenen Joint Stock Post Pension Bank Aval (Bank Aval), umgesetzt.
Die Raiffeisenbank Ukraine ist seit 1998 operativ tätig und verfügte Ende 2005 über eine Bilanzsumme
von Euro 1,2 Milliarden und 39 Geschäftsstellen. Sie zählt damit zu den kleineren Netzwerkbanken der
Raiffeisen International Gruppe. Die Raiffeisenbank Ukraine ist hauptsächlich im Firmenkundengeschäft
tätig. Durch den Verkauf könnte die Raiffeisen International einen hohen außerordentlichen Gewinn,
der ein Mehrfaches des Eigenkapitals der Raiffeisenbank Ukraine ausmacht, erzielen. Der Vorstand der Raiffeisen
International erwägt nicht, eine ähnliche Strategie in Russland zu verfolgen, wo der Kauf der Impexbank
bevorsteht.
Durch einen Verkauf der Raiffeisenbank Ukraine würden keine Kosten für die ansonsten notwendige Zusammenführung
mit der in 2005 erworbenen Bank Aval anfallen. Des Weiteren könnte der Transformationsprozess beschleunigt
werden. Der Markenname Raiffeisen wird nicht Teil der Transaktion sein, sondern Bestandteil des Namens der bisherigen
Bank Aval. Diese soll in Zukunft unter Raiffeisen Bank Aval firmieren. Die Erschließung des wachstumsstarken
Bankenmarkts in der Ukraine würde durch die Raiffeisen Bank Aval unverändert fortgesetzt werden.
Nach einem möglichen Verkauf würde die Raiffeisen Bank Aval (Bilanzsumme Euro 3,4 Milliarden, 1.342 Geschäftsstellen)
weiterhin eine führende Rolle als zweitgrößte Bank im ukrainischen Markt einnehmen. |