Wien (bmaa) - Die Europäische Union (EU) verurteilt den am 21. März unternommenen Putschversuch
gegen die Regierung von Gambia auf das Schärfste. Jedwede Bestrebung, die auf den Sturz einer demokratisch
gewählten Regierung abzielt, lehnen wir ab. Wir begrüßen, dass die gambische Bevölkerung mit
Ruhe und Zurückhaltung reagiert hat.
Wir erkennen das Vorrecht der gambischen Behörden an, die mit dem Putschversuch zusammenhängenden Ereignisse
lückenlos aufzuklären, sind jedoch besorgt darüber, dass einige der Inhaftierten über die nach
gambischem Recht vorgesehene Frist von 72 Stunden hinaus festgehalten werden, ohne dass Anklage erhoben wurde.
Die EU fordert die gambischen Behörden nachdrücklich auf, sich an die vorgeschriebenen Verfahren zu halten
und die Menschenrechte der Inhaftierten zu achten, den Ort ihrer Inhaftierung bekannt zu geben und ihre Sicherheit
und ihr Wohlbefinden sowie ihren Zugang zu Rechtsbeistand zu gewährleisten.
Die EU stellt mit Besorgnis fest, dass die Zeitung "The Independent" nach der Verhaftung ihres geschäftsführenden
Direktors und Herausgebers gezwungen wurde, ihr Erscheinen einzustellen. Wir fordern die gambischen Behörden
nachdrücklich auf, die Gründe für diese Maßnahme darzulegen, und erinnern sie daran, dass
die Achtung der Pressefreiheit als Teil des Rechts auf freie Meinungsäußerung unabdingbar ist, damit
die Bürger ihre demokratischen Rechte uneingeschränkt wahrnehmen können. |